NSU-Prozess: 82. Verhandlungstag Zeugin: Eine ganz "normale" Nachbarin
Wie konnte das Neonazi-Trio solange unentdeckt im Untergrund leben? Die Aussage einer ehemaligen Nachbarin liefert Einblicke in ein Umfeld, in dem sich alle kannten, aber niemand sich wirklich für den anderen interessierte.
Die Zeugin und ihre Nachbarin aus der Zwickauer Polenzstraße, die sie unter dem Namen "Lisa" kannte sahen sich eine Zeitlang zwei- bis dreimal die Woche. Beate Zschäpe alias "Lisa" erfuhr so zwar viel über die Nachbarin, gab aber selber so gut wie nichts preis. Zwischen den Frauen ging es um Oberflächliches. Die Nachbarin wunderte sich darüber nicht und stellte auch keine weiteren Fragen. Nach ihrer eigenen politischen Einstellung und der ihres Ehemanns gefragt, bezeichnet die Zeugin diese als "normal". Auf Nachfrage wird deutlich: "Normal" und rechtsextrem scheinen für die Zeugin dicht beieinander zu liegen.