56

Wohnraum für Flüchtlinge Stadt München warnt vor gefälschtem Schreiben

Müssen Senioren in München Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen? Droht sonst eine Beschlagnahmung? Alles Unsinn, sagt die Stadt - und wehrt sich gegen ein gefälschtes Schreiben. Die Sozialreferentin spricht von "dumm-dreisten Lügen".

Von: Ulf Mayer

Stand: 18.06.2016 |Bildnachweis

Symbolbild: Seniorin erhätl gefälschten Brief von Amt für Wohnen und Migration | Bild: colourbox.com; Montage: BR

"Wie Ihnen sicher bekannt ist, herrscht in München akuter Mangel an Wohnraum." So beginnt das gefälschte Schreiben. Der Text wirkt harmlos. Der letzte Teil hat es allerdings in sich:

"Wenn Sie dem Sozialreferat freien Wohnraum melden würden, wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Entspannung der gegenwärtigen Situation. Auf eine eventuelle Beschlagnahme von Wohnraum zur Vermeidung von Obdachlosigkeit könnte dann somit verzichtet werden."

Auszug des gefälschten Schreibens

Das Schreiben trägt den Briefkopf des Amts für Wohnen und Migration. Das Sozialreferat  prüft, ob die Stadt rechtliche Schritte gegen Unbekannt einleitet. Wie viele von diesen Briefen verschickt worden sind, ist unklar.

Sozialreferentin: "verabscheuungswürdiger Versuch"

Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD) spricht von "dumm-dreisten Lügen". Das Schreiben sei eine Fälschung und entbehre jeder Grundlage.

"Das ist ganz offensichtlich ein weiterer, verabscheuungswürdiger Versuch, Unwahrheiten im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen zu verbreiten, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren."

Brigitte Meier, Sozialreferentin

Vor allem Senioren betroffen

Laut Haus- und Grundbesitzerverein München bekommen offenbar viele ältere Mitbürger diese Schreiben. Seit Wochen fragen immer wieder Eigentümer nach, ob sie auf das Schreiben reagieren müssen.

"Sehr geehrte Herr XY,

wie Ihnen sicher bekannt ist, herrscht in München akuter Mangel an Wohnraum. Deshalb möchte das Sozialreferat der Landeshauptstadt München Seniorinnen und Senioren, die über eine große Wohnung verfügen, bitten zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit besteht, ein oder mehr Zimmer an Flüchtlinge zu vermieten. Die Landeshauptstadt München übernimmt natürlich die Garantie für die ortsübliche Miete.

Die Möglichkeit, über eine Hilfe im Haushalt, zum Einkaufen und anderen Tätigkeiten zu verfügen, sollte auch in Betracht gezogen werden. Wenn sie dem Sozialreferat freien Wohnraum melden würden, wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Entspannung der gegenwärtigen Situation. Auf eine eventuelle Beschlagnahme von Wohnraum zur Vermeidung von Obdachlosigkeit könnte dann somit verzeichtet werden.

Mit freundlichen Grüßen"

Wortlaut des gefälschten Schreibens







56

Kommentieren

Alle Antworten einblenden

Endsechziger, Sonntag, 19.Juni 2016, 19:43 Uhr

4. Da geht mir das Messer in der Hosentasche auf!

Sowas traut man den Linken zu. Die sind so was von dumm und glauben, die können die gleichen Zwangszuweisungen durchdrücken, wie nach dem Krieg. Sollen die zuerst ihre Buden räumen und muslimischen Neubürgern Platz machen! Doch die leben noch im Hotel Mama, lassen sich pampern, verschenken massenhaft Geld an Zuwanderer, was die nie verdienen werden! Und nun fordern die rotzfrech die alten Leute auf, die das ganze Nachkriegselend erleben mussten, Zimmer frei zu räumen. Die Senioren haben Hungerjahre, soziales Elend, Armut und jahrzehntelanges Mühen hinter sich. Die Wohlstandsjugendlichen haben keine Ahnung - die sollen selbst erst mal fleißig schaffen und sich nicht bis 30 herum drücken und dann in die Politik gehen und dort weiter dumme Sprüche klopfen!

nick, Samstag, 18.Juni 2016, 15:37 Uhr

3.

Eigentlich doch eine ganz gute Idee. Also dass es nicht verpflichtend ist sollte klar sein, aber vielleicht geht ja so mancher auf das Schreiben ein und stellt dann Raum freiwillig zur Verfügung. Der Flüchtling kann dann für den Senior noch mit einkaufen und so und es ist Gewinn für beide.

  • Antwort von Barbara Stöcklein, Samstag, 18.Juni, 16:11 Uhr anzeigen

  • Antwort von Hans Holtz, Sonntag, 19.Juni, 19:45 Uhr anzeigen

  • Antwort von Hugo Trotz, Sonntag, 19.Juni, 19:54 Uhr anzeigen

Hans-Werner R., Samstag, 18.Juni 2016, 15:01 Uhr

2. Da fragt man sich

Woher hat der Absender die Adressen von den (wohl überwiegenden) Seniorinnen und Senioren? Sind die Briefe ordnungsgemäß frankiert? Wenn ja: Wer hat soviel Geld, massenweise Briefe zu verschicken zu offenbar politischer Agitation? Wer hat die Zeit, diese Briefe zu drucken und zu kuvertieren? Aber vor allem: Was soll damit erreicht werden? An Stelle der Stadtverwaltung würde ich nicht lange überlegen, Anzeige zu erstatten. Schliesslich wurde das Sozialreferat als fingierter Absender missbraucht.

Renate E., Samstag, 18.Juni 2016, 14:33 Uhr

1. Da kann man sich so eine Gedanken machen...

Sowas würde ich gleich den Sozialromantikern der linken Szene zutrauen. Die haben die entsprechenden Ideen und finanzielle Voraussetzungen für unnütze Papierverschwendung dank staatlicher Zuschüsse zu ihren Vereinen. Die wollen damit "auf den Busch klopfen", um Ressourcen für ihr Flüchtlingswillkommen zu erschließen. Die kennen sich ja nirgends in deutscher Geschichte so gut aus, wie in den Jahren 33 - 45 und haben sicher Kenntnis darüber, dass es damals für die Vertriebenen Wohnungszwangszuweisungen gab. Nur waren es Deutsche - das ist ein extremer Unterschied!

  • Antwort von Wolf, Samstag, 18.Juni, 14:48 Uhr anzeigen

  • Antwort von pitty, Samstag, 18.Juni, 14:55 Uhr anzeigen

  • Antwort von Truderinger, Samstag, 18.Juni, 15:07 Uhr anzeigen

  • Antwort von G.W., Samstag, 18.Juni, 15:47 Uhr anzeigen

  • Antwort von Andreas W., Sonntag, 19.Juni, 20:05 Uhr anzeigen