Syrer nach Bayern gebracht Münchner Schleuserprozess wird fortgesetzt
Am Landgericht München wird heute Vormittag der Prozess gegen vier mutmaßliche Schleuser fortgesetzt. Sie sollen mehr als 150 Menschen illegal unter anderem nach Bayern gebracht haben.
Die mutmaßlichen Schleuser sollen die Flüchtlinge, die meisten von ihnen Syrer, in Autos gepfercht und über die Grenze gefahren haben. Für die Strecke von Italien nach Deutschland haben sie laut Staatsanwaltschaft jeweils zwischen 400 und 600 Euro verlangt.
Ermittler stoppen Schleuser-Autos
In Piding, Oberaudorf, Irschenberg, Weyarn oder Holzkirchen war die Fahrt aber zu Ende - Ermittler haben die Autos mit Flüchtlingen gestoppt. Für die Organisation des Schleuser-Netzwerks soll ein 28-Jähriger zuständig gewesen sein. Wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern sind mit ihm noch drei weitere Männer angeklagt.
Ihnen drohen mehr als zehn Jahre Haft. Beim Prozessauftakt vor zehn Tagen hatte die Verteidiger mehrere Befangenheitsanträge gestellt – alle wurden vom Gericht zurückgewiesen. Darüber war aber so viel Zeit vergangen, dass einer der Anwälte bereits zu einem anderen Prozess musste. Die Verhandlung wurde deshalb unterbrochen - und wird jetzt fortgesetzt. Fast 30 Verhandlungstage sind eingeplant. Der Prozess wird bis ins nächste Jahr dauern.