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Vision von Trump-Fans Deutschland unter der IS-Terrorherrschaft

Ein Oktoberfest ohne Alkohol und Schweinsbraten in der islamischen Republik Deutschland? Keine Utopie, glaubt man einem bizarren Internet-Video aus den USA. Die Macher haben eine Mission: Sie wollen Hillary Clinton als Präsidentin verhindern.

Von: Joseph Röhmel

Stand: 05.11.2016 | Archiv |Bildnachweis

Bildmontage: Standbild aus dem Propagandavideo auf einem Tablet | Bild: Foto Tablet: Alexander Krauss; Standbild: xy

Mit "Welcome to the Islamic State of Germany", so der Titel des Videos, kann jeder in die Glaskugel schauen. Demnach ist es der Terrormiliz IS gelungen, Deutschland einzunehmen. Besonders Bayern scheint betroffen: Unter weiß-blauem Himmel weht jetzt auf den Türmen von Schloss Neuschwanstein die Deutschland-Flagge mit dem Signet des sogenannten Islamischen Staates.

Das Münchner Oktoberfest gibt es weiterhin - aber garantiert ohne Schweinefleisch und Alkohol. Und: Die Attentäter von Ansbach und Würzburg werden natürlich als Märtyrer verehrt. Durch die Infiltration syrischer Flüchtlinge sei es tapferen Dschihadisten gelungen, Deutschland zu erobern, sagt ein Sprecher. Die Botschaft: Entdecke die neue Islamkultur, buche noch heute eine Reise.

Betrachter sollen schockiert werden

Schloss Neuschwanstein unter Kontrolle des IS

Auf den ersten Blick wirkt das Video wie eine Satire. Ganz offensichtlich soll mit absurden Bildern Stimmung im US-Wahlkampf gemacht werden. Medienberichten zufolge steckt hinter der Aktion die in Texas sitzende Agentur Harris Media.

Wie die Agentur auf ihrer Internet-Seite mitteilt, hat sie bereits für viele republikanische Politiker gearbeitet sowie für die israelische Likud-Partei und den britischen Brexit-Treiber von Ukip.

"Ich liebe Deutschland", schreibt Firmenchef Vincent Harris dem Hamburger Abendblatt. Er sei auch schon mit Lederhose auf dem Oktoberfest gewesen. Der Film solle unabhängig von der Wahl ein wichtiges Thema hervorheben.

Es sei dazu gedacht, die Betrachter zu schockieren und eine Reaktion auszulösen, um gemeinsam das Problem islamistischen Extremismus zu lösen. Er glaube nicht, dass Nutzer das Video falsch verstehen.

"Es zeigt eine Zukunft, die verhindert werden kann, wenn der Westen gegen radikalen Islam zusammensteht."

Vincent Harris

Nah dran an Donald Trump

Mit keinem Wort werden die Namen Donald Trump oder Hilary Clinton in den Mund genommen. Trotzdem liegt es auf der Hand, dass hier ganz offensichtlich Wahlkampf für Trump betrieben wird.

Verbreitet wird das Video auf Twitter von der Organisation "Secure America Now". Nach eigenen Angaben hat sie vier Millionen Mitstreiter. Wie ein Sprecher dem rechten Portal breitbart.com erklärte, sollen mit den Bildern unentschlossene Wähler in besonders umkämpften Staaten bearbeitet werden.

Das Video entspricht genau der Rhetorik des Republikaners Donald Trump. In einer Rede nannte er die Flüchtlings-Politik von Kanzlerin Angela Merkel einen Fehler: "Alles ist billiger und alles besser als das, was derzeit in Deutschland und anderen Ländern passiert", so der Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Das Portal breitbart.com schreibt wiederum, die Bilder sollten die Welt 2020 zeigen, falls Clinton Präsidentin werde.

Visionen wie Dschihadisten?

Die Wirkung in den sozialen Netzwerken ist eindeutig, spricht vor allem Trump-Unterstützer an. Auch auf rechtspopulistischen deutschsprachigen Seite "Politically Incorrect" wird das Video verbreitet.  

Sind die Macher bei der Terrormiliz IS oder anderen Dschihadisten-Gruppen in die Lehre gegangen? Auch der IS skizziert Zukunftsvisionen – zuletzt etwa das brennende Kanzleramt in Berlin. Daneben weht die IS-Flagge. "Deutschland ist ein Schlachtfeld", lautet die Botschaft der Terrormiliz.

Das Spiel mit der Angst wirkt für die offensichtlichen Trump-Anhänger vielversprechend. Auch ein Video zum "Islamic State of France" mit vollverschleierter Mona Lisa und dem Eifelturm mit IS-Flagge wurde bereits veröffentlicht. Das Ende des Abendlandes steht kurz bevor: Demnächst werden auch die USA vom IS erobert.

Zum Vergleich: Propaganda einer Dschihadisten-Gruppe in Syrien:

 







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Karlchen, Mittwoch, 02.November 2016, 17:56 Uhr

41. “Only one thing counts: to win"

Was hätte Chruchill zu jetzigen Situation gesagt?

Tobias Stocker, Mittwoch, 02.November 2016, 17:53 Uhr

40. Wir brauchen mehr Zuwanderung

nur das rettet die Renten! Probleme wie der Islamismus sind da nur Details.

  • Antwort von Leo Bronstein, Mittwoch, 02.November, 18:40 Uhr anzeigen

Pius Studer, Mittwoch, 02.November 2016, 17:48 Uhr

39. Willkommen zum Oktoberfest

Wie sagte doch seinerzeit der "Schlächter" Saddam Hussein: "Ich muss Europa nicht mit Waffen erobern. Ich zettle Krieg / Hass / Missgunst unter meinem eigenen Volk (Stämmen) an. Das wird ohne Zweifel Krieg erzeugen. Ein derartiger Krieg wird Abertausende von Flüchtlingen hervorbringen. Diese Flüchtlinge wiederum werden später Europa in ihre Gewalt bringen, ohne auch nur einen einzigen Schuss abgeben zu müssen.....". Hatte er Recht oder nicht??

Er wusste selbstverständlich ganz genau, dass sowohl der "Westen" wie der "Osten" gar keine Interessen haben, diese Auseinandersetzungen ernsthaft zu beenden. Hier sind für beide Blöcke lediglich Waffenlieferungen von höchster Wichtigkeit.....- Es ist eine harte Wahrheit, nur hat die Geschichte diese bisher nicht widerlegt!! Genau deshalb will sie auch niemand wahrhaben!

Fesche Lisa, Mittwoch, 02.November 2016, 17:33 Uhr

38. Das Problem ist nicht der Islam,

das Problem ist eine Gemengelage verschiedener Probleme: Kinderarmut, Altersarmut, Billiglohn, Prekariat, Wohlstandsschere, Lügenpresse, Niedrigzinsen, Paralleljustiz, Ausländerkriminalität, schlechtes Abschneiden bei Pisa, Arroganz der Mächtigen, unkontrollierte Zuwanderung, Abwanderung im Osten, hohe Verschuldung, Wohnungsnot, demographischer Exitus, Ellenbogengesellschaft, Toleranzromantik, Gutmenschentum, Kritiklosigkeit gegenüber Missständen, andere Arbeitsmoral, mangelnde Trennung von Staat und Kirche, Männerüberhang bei Asylbewerbern, Vergewaltigungen auf offener Straße ... Na, wenn ich AFD-Propagandist wäre, ich wüsste schon, wie man "trommelt". Ist ja eigentlich kinderleicht. Die Argumente liegen ja auf der Hand. Die Zustände sind anderes als in der Weimarer Republik, aber die Gemengelage großer Probleme ähnelt sich sehr. Damals war es Hunger, Arbeitslosigkeit, Klassengesellschaft, Klassenkampf, Reparationen, Klassenhass, Nationalismus usw.

Tim, Mittwoch, 02.November 2016, 16:19 Uhr

37. Ach schon wieder solche dummen Verschwörungstheorien !

Immer diese Verschwörungstheoretiker und Pessimisten !

Zwei Schweine im Stall am Futtertrog. Der Bauer füllt gerade das Futter nach. Das eine Schwein sagt zu dem anderen Schwein: "Der Bauer mästet uns damit wir richtig dick werden, um uns dann zu schlachten." Das andere Schwein antwortet: "Ach Du schon wieder mit Deinen blöden Verschwörungstheorien."
(Leider haben sich einige Verschwörungstheorien erst nach vielen Jahren als wahr erwiesen.)

So gut wie jetzt ging es uns noch nie, sagte die Gans kurz vor Weihnachten.

  • Antwort von Tom, Mittwoch, 02.November, 17:46 Uhr anzeigen

  • Antwort von Truderinger, Mittwoch, 02.November, 20:57 Uhr anzeigen