Verfassungsschutz alarmiert Dschihad-Magazin mit bayerischen Wurzeln
Er hat in Bayern gelebt und soll sich jetzt in Syrien befinden: Ein Hacker aus dem Freistaat ist nach BR-Recherchen wohl mitverantwortlich für die Herausgabe eines deutschsprachigen Dschihadmagazins. Eine Anleitung für einen Terroranschlag in Deutschland?
Kaum etwas ist über den geheimnisvollen Autoren aus Bayern bekannt. Er und die Mitstreiter von "Kybernetiq" liefern unter anderem eine Anleitung, wie man sich am besten vor Geheimdiensten tarnen kann. Ist der Mann ein Terrorist? Der Bayerische Verfassungsschutz hat ihn im Visier.
"Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass ein Verantwortlicher für das dschihadistische Online-Magazin Kybernetiq eine Person aus dem dschihad-salafistischen Spektrum ist, die früher in Bayern gelebt hat und vor einiger Zeit in das Dschihadgebiet Syrien/Irak ausgereist ist."
Bayerischer Verfassungsschutz
Laut Verfassungsschutz ist der Mann aus Bayern ein Experte für Verschlüsselungstechnik - ein Thema, das in dem Magazin großen Raum einnimmt. Ist er vielleicht sogar der führende Kopf? Wie gefährlich sind er und die anderen Autoren von Kybernetiq? Sie gelten als klug und belesen.
Der "einsame Wolf" und seine Quellen
Zwar finden sich in ihrem Magazin keine direkten Aufforderungen zu Terroranschlägen, unproblematisch ist die Publikation deshalb aber noch lange nicht. "Schon das Titelbild mit dem USB-Stick neben der Munition verdeutlicht, dass sich dieses Magazin an Dschihadisten richtet", teilt der Bayerische Verfassungsschutz mit.
Das Magazin solle den Dschihadisten dabei helfen, mit ihrer Online-Kommunikation außerhalb des Radars der Sicherheitsbehörden zu bleiben - also beispielsweise Absprachen für geplante Anschläge zu treffen, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt.
Zu hochgestochen, zu komplex?
Der Verfassungsschutz erinnert an die jüngsten Anschläge von Orlando, als ein 29-jähriger US-Bürger mit afghanischen Eltern in einem Club für Homosexuelle 49 Menschen tötete.
Nach derzeitigen Erkenntnissen war er ein sogenannter einsamer Wolf, der sich unbeobachtet im stillen Kämmerlein radikalisierte.
Die Personen hinter dem Magazin sind gewiss schwer ideologisiert und dementsprechend gefährlich. Sie gelten allgemein gesagt als Dschihad-Propagandisten. Das Magazin an sich ist aber wohl nicht für jeden beliebigen Terroristen geeignet. Offensichtlich also eher etwas für den technisch interessierten Intellektuellen unter den militanten Salafisten? Jedenfalls schreibt der Fachblog Erasmus Monitor:
"Viele Leser wird das Magazin aber wohl nicht anlocken. Zu hochgestochen ist die Sprache, zu komplex die technisch-mathematischen Detailerklärungen für solche Islamisten, die eigentlich auf Krawall-Propaganda gebürstet sind."
Erasmus Monitor
Trotzdem haben es die Autoren geschafft, schon mit ihrer Erstausgabe weltweit für Schlagzeilen zu sorgen. Sie besitzen ganz offensichtlich das Potential, Menschen aufzustacheln. Das Magazin ist in ungewöhnlich guter Sprache verfasst.
Spielchen mit den Medien
Wohl treiben die Autoren mit den Medien ihre Spielchen. Nach Informationen von Erasmus Monitor planen sie die zweite Ausgabe von Kybernetiq. Der Fachblog zitiert aus einem Vorwort, in dem die Autoren die fehlerhafte Rezeption ihrer ersten Veröffentlichung im Dezember kritisieren. Sie wollen sich ganz offensichtlich von gewöhnlichen Terroristen abheben und werden zu Medienkritikern. Der Terrormiliz IS, wie von einigen bekannten Medien behauptet, fühlen sie sich offensichtlich nicht zugehörig.
Dass das Magazin dem IS zugeordnet worden sei, könne nur damit erklärt werden, dass die Medien eine neue Bedrohung schaffen wollten, schreiben die Autoren: "Schon hat man seine neue Bedrohung und hält seine abgestumpfte Leserschaft auf dem Laufenden: Ein Magazin des mörderischen Islamischen Staats, der böse Hacker für den Cyberkrieg ausbildet." Die Verfasser bestreiten laut Erasmus Monitor, sie hätten zur offensiven und digitalen Kriegsführung aufgerufen, geschweige denn Leser zu Hackern ausgebildet.
Kybernetiq und Al-Kaida
In der Tat steckt hinter Kybernetiq nicht der IS. Vielmehr wird dem Vernehmen nach eine kleinere Gruppe von Dschihadisten und Al-Kaida-Sympathisanten aus Deutschland und Österreich vermutet.
Al-Kaida ist wegen der Dauerpräsenz des IS aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschwunden.
Zuletzt gab es Berichte darüber, dass ein Al-Kaida-Ableger, die sogenannte Al-Nusra-Front, in Nordsyrien einen eigenen Staat errichtet hat. Dementsprechend hat sich Al-Kaida längst in Syrien etabliert und gilt innerhalb von Sicherheitsbehörden ebenfalls als große Gefahr.
Auch andere Experten warnen. So sagte jüngst die Islamismus-Expertin Claudia Dantschke der österreichischen Tageszeitung "Die Presse":
Dies trifft wohl auch auf die Autoren von Kybernetiq zu. Ihr Magazin mag hochgestochen dahergekommen, ideologisch gesehen ist es brandgefährlich. Umso berechtigter erscheint es, dass Sicherheitsbehörden davor warnen.
Kommentieren
Oliver S., Sonntag, 03.Juli 2016, 23:39 Uhr
7. " ... Der Feind liest mit. Bleibe wachsam und unterschätze ihn nicht ..."
Auch wenn das ein Slogan aus der NS-Zeit ist, sollte uns das nicht daran hindern, nach genau diesem Motto bzgl. dem IS zu verfahren.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass Deutschland pennt, was die von dieser Organisation ausgehenden Gefahren betrifft. Wenn ich mir so die Diskussionen und Berichte der vergangenen Monate und Jahre anschaue, dann habe ich so den Eindruck, dass die Aktivitäten der Geheimdienste - vorne weg die NSA - sowie Vorratsdatenspeicherung, Kameraüberwachung & Co. für Deutschland ein weitaus größeres Problem darstellen, wie der IS.
Wir sollten präventiv von möglichen worst-case-Szenarien ausgehen und nicht erst wieder warten bis etwas schlimmes passiert. Ich traue es dem IS durchaus zu, gezielt unsere Vorstellungen von Freiheit für deren Ziele zu missbrauchen zum Nachteil unserer Freiheit. Könnte nämlich sein, dass das unsere Freiheit weitaus mehr einschränkt, wie es Geheimdienste, Vorratsdatenspeicherung & Co. vermögen ...
Hans Holtz, Sonntag, 03.Juli 2016, 21:55 Uhr
6. So ein Schreck mal wieder!
Also, ich hatte echt Angst, dass sich jetzt schon "gstandene" Bayern dem IS verschrieben haben, dieser Überschrift nach. Doch es wird wohl wieder der gewisse öffentlich-rechtliche Überschwang sein, der zum Erstaunen vieler Blog-Nutzer führen wird. Dabei sind die Bilder doch eindeutig - es geht hier um solche Bayern wie Erhan und Halit...
sympathie träger, Sonntag, 03.Juli 2016, 19:51 Uhr
5.
wie man doch an den ganzen ditib-moscheen in deutschland gut sehen kann , türkische und andere islamische vereine die aus den ausland finanziert werden , dürfen hierzulande ungehindert ihre kranke idiologie verbreiten . jetzt regt sich der br auf weil einer dieser toleranten und traditionsbewussten muslime eine zeitschrift veröffentlicht die in guter islamischer tradition den umgang mit ungläubigen und den kampf gegen sie etwas konkretisiert ? wenn muslime so gegen den islamischen terror währen , dann müssten die doch nach jeden anschlag auf die strasse gehen und gegen gewalt in ihren namen demonstrieren . aber ich muss leider feststellen ich hab sie noch nicht so oft gesehen ? Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
Kommentar-Richtlinien bearbeitet.
Antwort von Truderinger, Sonntag, 03.Juli, 20:18 Uhr
Weil es vielleicht gar keinen islamistischen Terror gibt und Religion lediglich als perverse Etikettierung missbraucht wird?
Antwort von Mariam G., Sonntag, 03.Juli, 22:08 Uhr
Truderinger - endlich mal wieder geschmunzelt! Sicher - islamistisch kommt nicht von Islam, sowie auch die Suren auf den Fahnen des IS von Außerirdischen geschrieben wurden, die ja sowieso die ganzen salafistischen Aktionen steuern, um den armen Muslimen eins auszuwischen; so eine Ungerechtigkeit aber auch! Es bleibt jedoch noch der Koran als Streitpunkt, da in ihm ja alle die Suren stehen, die auf den Fahnen des IS im Winde wehen. Wie sich alle Terroristen ja auch als einzig richtige Berufene Allahs schildern. Somit muss eben doch Salafismus vom Islam kommen. Frage mich, in welcher Parallelwelt Sie leben, um das abzustreiten? Da, wo sich auch die meisten Prominente und grün-linke Politiker ihre Villen gebaut haben?
Antwort von Wanda, Sonntag, 03.Juli, 22:44 Uhr
Nun, zweifelsfrei sind die Täter der grossen Anschläge unsere Tage alles Muslime, oder ?
Wie kommt's denn zu den kriegsähnlichen Konflikten innerhalb der islamischen "Gemeinschaft", nicht nur zwischen seinen Staaten sondern auch seinen Konfessionen ? Andere Defizite wie die Negierung sämtlicher Ansätze demokratischen Denkens, zeitgemässer Bildungs- und Wirtschaftspolitik sowie Fehlen jeder Toleranz auch was die Privatsphäre angeht, sind unendlich.
Was Europa und DEU angeht wird entscheidend sein, wie man mit den (islamischen) Positionen umgeht, welche die Grundsätze unserer Verfassung missachten. Tatsache ist der Wunsch vieler Moslems ihr staatliches Leben und die Belange des modernen Staates sowie das Privatleben dem göttlichen Recht unterzuordnen.
Die dümmlichen Versuche das Kopftuch- und Burkini-Problem etc. als kultur- und religiösbedingte Eigenheiten zu erklären versagen dann, wenn es um Viel- und Kinderehe geht, welche mit gleichen Argumenten begründet werden.
Matthias Lehner, Sonntag, 03.Juli 2016, 18:45 Uhr
4. Der islamische Faschismus
Die Journalisten des BR sind noch immer verwundert, warum die islamistische Propaganda derer der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP) gleicht.
Der ehem. Moslembruder "Hamed Abdel-Samad" bringt es in seinem Buch "Der islamische Faschismus" auf den Punkt.
Die Parallelen sind groß und schon damals hat der Sozialist Adolf Hitler gute Kontakte in die arabische Welt gepflegt. Der Hass auf alles Jüdische hat sie vereint.
Wenn unsere Politiker weiter die Augen verschließen, dann werden bei uns auch französische und belgische Zustände herrschen !
Antwort von Hugo Trotz, Sonntag, 03.Juli, 22:12 Uhr
Staune, dass Ihre offene Aussage frei geschalten wurde. Was nicht heißt, dass Sie nicht den Kern der Sache getroffen haben. Das ist ja eben so erstaunlich daran... Schade, dass die im Öffentlich-Rechtlichen tätigen Journalisten so wenig Bücher lesen. Denn es gibt noch viel mehr wissenswerte Informationen in Büchern freier Journalisten dazu.
Matze, Sonntag, 03.Juli 2016, 16:51 Uhr
3. Wenn der Staat versagt...
Es wird Zeit,, dass sich der Staat mal um diese "Gefährder" kümmert, sonst kann es vielleicht sein, dass besorgte Bürger diesen Part übernehmen? Nein, ich bin kein Nazi, ich bin nur jemand, dem diese muslimischen Verwirrten gehörig auf den Keks gehen!
Antwort von G.W., Sonntag, 03.Juli, 17:24 Uhr
@Matze
sehe schon die Schlagzeile. Matze aus D. oder Matze aus M schlägt Moslem nieder. Toll ! und dann? Knast ! ( mit Bewährung? ) und dann? Dann haben sie mehr Muslime um sich herum als Ihnen lieb ist.
Dann würde ich doch lieber auf den offziziellen Niedergang der Regierung warten. :-)
Antwort von Matze, Sonntag, 03.Juli, 18:32 Uhr
@G.W
Meinen Sie wirklich, ich mache mir die Finger schmutzig? Die verwirrten töten sich schon selber in ihrem Wahnsinn. Träumen von Jungfrauen Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
Kommentar-Richtlinien bearbeitet.
Antwort von G.W., Sonntag, 03.Juli, 19:54 Uhr
@Matze
wie anders sollte man diesen Satz verstehen:?
**
Zitat Matze:
sonst kann es vielleicht sein, dass besorgte Bürger diesen Part übernehmen?
**
wie anders als "Gewalt" sollte man diesen Satz deuten? Und wenn Sie nicht meinen, was Sie "sagen" dann brauchen Sie es ja nicht zu schreiben. :-)
Wie sollten sich die Bürger denn um verwirrte (ob muslimisch oder andere) kümmern? hahaha- so ein Quatsch !
Viel Spass beim Fußball
Antwort von Nautilus, Sonntag, 03.Juli, 22:15 Uhr
Matze - den Part der kämpferischen Übermacht übernehmen zu guter Letzt mit absoluter Sicherheit diese Jungfrauen selbst! Stellen Sie sich das mal bildlich vor, das überlebt kein Mann, auch kein ehemaliger Terrorist...
Antwort von Klarformulierer, Sonntag, 03.Juli, 22:31 Uhr
Und für genau diese verirrten Muslimen-Schäfchen gibt es vergutmenschlichte Helferlein wie die Dantschke. Die hat letztes Jahr etliche Talk-Sendungen "bereichert". Ich weiß nicht, ob nur ich die Feststellung gemacht habe, dass bei den meisten Organisationen und Vereinen, die im Dienste der ausländischen Mitbürgers tätig sind, wie auch bei der links-grünen Politkaste zumeist solche "herbe Schönheiten" tätig sind. Da kommen die endlich zu Anerkennung, zudem viele keinen Zugang zu höherer Bildung fanden und sich nun endlich wichtig machen dürfen. Selbst ehemalige Knastis zeigen uns in solchen Sendungen ihre erstaunliche Karrieren auf als Streetworker oder Betreuer von "gefährdeten" Jugendlichen...