Neun Jahre Haft für Haupttäter Urteil im Kaufbeurer Wertachmord gefallen
Das Urteil im so genannten Wertachmord-Prozess ist gesprochen. Das Kemptener Landgericht verhängte langjährige Jugendstrafen gegen die drei Täter.
Der Hauptangeklagte, ein 19-Jähriger, muss für neun Jahre wegen Mordes hinter Gitter. Er hatte vor gut einem Jahr seinen Mitbewohner, einen Drogendealer, in seiner Wohnung in Kaufbeuren mit 16 Messerstichen getötet. Mit "massiver Wut und unbedingtem Tötungswillen" hatte der Hauptangeklagte nach Überzeugung des Gerichts auf das Opfer eingestochen. Dessen Beseitigung sei "eine gute Lösung" gewesen, um sich von Schulden aus Drogengeschäften und Bedrohungen und Gewaltanwendungen zu befreien, sagte der Richter.
"Es gibt keinerlei Zweifel an seiner Täterschaft."
Der Vorsitzende Richter
Die beiden Mitangeklagten – den 21-jährigen Bruder und einen 19-jährigen Freund – verurteilte das Gericht wegen Beihilfe zu Jugendstrafen von sechseinhalb Jahren und fünf Jahren und neun Monaten.
Leiche in den Fluss geworfen
Sie ließen nach der Tat die Leiche verschwinden und warfen sie schließlich in die Wertach. Zuvor hatten sie versucht, das Opfer in einer Badewanne zu verbrennen. Laut Anklage hatten sie die Tat wenige Tage zuvor gemeinsam geplant. Für alle drei Angeklagten ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.