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Silvester-Feuerwerk Viele Verbotszonen in Bayern

An vielen Orten in Bayern gibt es ein Böllerverbot. Vor allem wegen der Gefahren für historische Gebäude. An vielen zentralen Orten eskaliert die Knallerei zum Jahreswechsel immer mehr.

Von: Simon Emmerlich

Stand: 30.12.2016 | Archiv |Bildnachweis

Passanten beobachten das Silvesterfeuerwerk | Bild: picture-alliance/dpa

Jedes Jahr um 0 Uhr das gleiche Bild in Kaufbeuren. Die Spittelmühlkreuzung verwandelt sich in ein regelrechtes Kriegsgebiet. Vielen wird die Böllerei zum Jahreswechsel zu viel.

"Da ist zu viel los! Da ist mir meine Gesundheit zu schade."

Kaufbeurer Bürger

Marcus da Gloria Martins

Es kommt immer wieder vor, dass Raketen im vermeintlichen Spaß auf andere Feiernde geschossen oder Böller in die Menge geworfen werden. Wer das macht, muss bei Verletzungen mit einer Freiheitsstrafe rechnen, sagt der Münchner Polizeisprecher Martin da Gloria Martins.

"Derjenige, der so etwas macht, wird sofort von uns festgenommen. Für den ist die Silvesternacht definitiv vorbei."

Marcus da Gloria Martins, Polizei München

Trotzdem hält die Polizei in München nichts von einem generellen Feuerwerksverbot. Aus Sicht der Beamten sollen die Menschen in Bayern feiern und ihrer Lebensfreude zum neuen Jahr auch mit Feuerwerk zum Ausdruck verhelfen - innerhalb der gesetzlichen Regeln.

Verbote um Kirchen und Krankenhäuser

Es gibt einige gesetzliche Einschränkungen. Böller und Raketen sind rund um Kirchen, Krankenhäuser und Altersheime tabu. Wer trotzdem böllert, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen. Auch in der Nähe von Reetdächern und Fachwerkshäusern müssen Tischfeuerwerk und Wunderkerze reichen.

Feuerwerksverbot um Schlösser und Burgen

Blick auf Straubing

In Straubing gilt heuer erstmals ein Feuerwerksverbot in der Innenstadt. Die Stadt ist immer noch traumatisiert vom Brand des Rathauses im November. Historische Gebäude sind besonders gefährdet, durch Feuerwerk in Brand zu geraten. Deshalb gilt in der Nähe solcher Bauten ein striktes Feuerwerksverbot.

"Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger wirklich, sich daran zu halten, damit wir uns noch länger an unseren Kulturdenkmälern erfreuen können."

Cordula Mauß, Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung

So ist zum Beispiel rund um die Nürnberger Burg und auf der Burg Trausnitz in Landshut Feuerwerk verboten. Auch am Schloss Nymphenburg in München, an der Burg Burghausen, dem Bamberger Domplatz oder am Residenzplatz in Würzburg darf nicht gezündelt werden.

Nächtliche Brandkontrollen in Dachstühlen

Dachstuhl eines denkmalgeschützten Hauses

Trotz Verbots wollen die Mitarbeiter der Schlösserverwaltung vielerorts auf Nummer sicher gehen. Sie kontrollieren noch in der Nacht viele Dachböden, ob nicht doch irgendwo durch eine Rakete ein Glutnest entstanden ist.

 Waldbrandgefahr im Berchtesgadener Land

In den Berchtesgadener Alpen

Wegen der anhaltend trockenen Witterung und dem Fehlen einer durchgehenden Schneedecke herrscht im Landkreis Berchtesgadener Land eine hohe Flächen- und Waldbrandgefahr. Aus diesem Grund verbietet das Landratsamt für Silvester und Neujahr die Nutzung von Feuerwerkskörpern am beliebten Aussichtspunkt Roßfeld inklusive Skigebiet.

Freiwilliger Böller-Verzicht im Bergsteigerdorf Ramsau

Ruhig am Himmel soll es dieses Jahr in Ramsau bleiben. Ein umweltbewusster Hotelier hat einen Böller-Verzicht initiiert, an dem sich alle Vereine im Dorf beteiligen. Die hohe Feinstaubbelastung durch das Feuerwerk passe einfach nicht mehr zu einem Luftkurort und Bergsteigerdorf. Stattdessen will man im Dorf das Geld für Böller an Erdbebenopfer in Italien spenden. Schießen sollen in Ramsau dann nur noch die traditionellen Berchtesgadener Böllerschützen.







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gaby, Samstag, 31.Dezember 2016, 16:18 Uhr

22. Ramsau

BRAVO RAMSAU !!!

Florian Wimmer, Freitag, 30.Dezember 2016, 21:48 Uhr

21.

Feuerwerksraketen und Böller sind Sprengstoff und damit Waffen. Meiner Meinung haben sie nichts in der Hand der normalen Zivilbevölkerung zu suchen. Es sollten vielmehr kontrollierte Feuerwerke von Gemeinden, Vereinen, Feuerwehren organisiert werden, woran sich dann alle erfreuen können. Das macht meiner Meinung nach mehr Sinn und Spaß.

hannes, Freitag, 30.Dezember 2016, 19:01 Uhr

20. ich hoffe auf ein tolerantes 2017

Bayern ist eines der besten Länder dieser Erde, hat viele tolle, kreative, fleißige, feierfreudige Menschen, eine tolle Natur in einem hochindustriellem Land, Sprache, Kultur, aber trotzdem weltoffen, hilfsbereit, und und und ... einfach toll.
Lasst es uns erhalten und nicht verlieren an Miesepeter, die alles besser wissen, verlieren.

Ich lebe gerne hier und hab große Hoffnung, dass wir uns unser Land erhalten.

  • Antwort von Barbara, Freitag, 30.Dezember, 19:35 Uhr anzeigen

  • Antwort von Rossch, Freitag, 30.Dezember, 19:47 Uhr anzeigen

  • Antwort von Robert, Dienstag, 03.Januar, 20:11 Uhr anzeigen

B5-Zuhörer, Freitag, 30.Dezember 2016, 18:41 Uhr

19. Warum habe ich dieses Jahr auf Sivesterraketen verzichtet?

Warum habe ich dieses Jahr auf Silvesterraketen verzichtet? Ich wache früh auf und ziehe die Rollos hoch. Was sehe ich als erstes auf der Straße? Nur Afrikaner. Ich schalte das Radio Bayern 5 ein. Wer spricht da? Ein Sozialromantiker erzählt im Radio B5, dass Deutschland 82 Millionen Einwohner hat und dass es kein Problem sein kann zwei Millionen Flüchtlinge aus Afrika aufzunehmen. Wie stellt sich das dieser Sozialromantiker vor? Wo sollen die 2 Millionen Afrikaner wohnen? Ich selbst war einige Jahre meines Lebens auf der Wohnungssuche. Wer bezahlt die hohen Mieten für die Afrikaner? Wie soll die gesetzliche Krankenversicherung 2 Millionen Patienten finanzieren, die in den nächsten Jahren nichts einzahlen? Hilfsjobs für 2 Millionen Ungebildete hat Deutschland sicher nicht. Nach diesen Gedanken bin ich nicht mehr in Richtung Silvester-Raketen-Verkauf gegangen sondern Richtung Sparkasse, um von dort eine Wahlkampf-Spende an eine noch junge Partei zu überweisen.

  • Antwort von @Zuhörer, Freitag, 30.Dezember, 18:53 Uhr anzeigen

  • Antwort von @Zuhörer, Freitag, 30.Dezember, 19:04 Uhr anzeigen

  • Antwort von Barbara, Freitag, 30.Dezember, 19:31 Uhr anzeigen

  • Antwort von B5-Zuhörer, Freitag, 30.Dezember, 19:58 Uhr anzeigen

  • Antwort von Oberschleißheimer, Freitag, 30.Dezember, 20:24 Uhr anzeigen

  • Antwort von B2 -Zuhörer, Freitag, 30.Dezember, 20:29 Uhr anzeigen

  • Antwort von Angela, Freitag, 30.Dezember, 20:45 Uhr anzeigen

  • Antwort von @angela, elke, Freitag, 30.Dezember, 21:00 Uhr anzeigen

  • Antwort von Ute, Freitag, 30.Dezember, 21:03 Uhr anzeigen

  • Antwort von Udo, Freitag, 30.Dezember, 23:20 Uhr anzeigen

Dr. Halef, Freitag, 30.Dezember 2016, 18:33 Uhr

18. ...wir haben nen Knall...

Ich finde den Vorschlag gut, dass an einem zentralen Platz für alle ein Feuerwerk veranstaltet werden sollte und ansonsten die Ballerei verboten wird.
Denn ich glaube kaum, dass die Leute wissen, dass sie bei uns neben dem Altersheim und der Kirche nicht böllern dürfen. Die wissen auch nicht, dass man Tage vor und nachher nicht böllert und die wissen auch nicht, dass man alten Leuten keine Böller vor die Füsse wirft. Die wissen auch nicht, dass alte Häuser Dachstühle aus Holz haben. Die Unwissenheit ist hier ganz groß. Und wo keine Kontrolle stattfindet, da ist das Vertrauen leider sehr oft Dummheit.
Ausserdem: psst...woher soll man denn in dieser Nacht wissen, was "Spaßknallerei" ist oder ob wirklich was in die Luft geht?
Wenn ich ein Islamistendepp wäre, ich würde die Gelegenheit nutzen...

  • Antwort von Barbara, Freitag, 30.Dezember, 19:41 Uhr anzeigen