Kern- und Wasserkraft Bayern und die Energie
Vier Orte stehen symbolisch für die Energiedebatte im Freistaat: Tschernobyl, Gundremmingen, Wackersdorf, Ohu. Früh wurden die politischen Weichen für die kritisierten Atommeiler gelegt. Am Anfang kam der Strom aber noch aus dem Wasser - welche Zukunft bringt der Wind?
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Januar 1925
Ein Wasserkraftwerk am Walchensee in den 1920er-Jahre
1925
Strom aus Wasser
Der bayerische Strombedarf wird fast ausschließlich aus Wasserkraft gedeckt. Etwa 11.900 Anlagen - wie hier das Wasserkraftwerk am Walchensee - erzeugen bayernweit eine Menge von 615.000 Kilowatt.
Quelle: SZ-Bildarchiv
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Januar 1955
Franz Josef Strauß
1955
Atomminister Strauß
Franz Josef Strauß (CSU), ein starker Verfechter der Kernenergie, wird Bundesminister für Atomfragen. Das Ministerium wird später zum Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1957
Hanns Seidel
1957
Hanns Seidels Weichenstellung
Ministerpräsident Hanns Seidel (CSU) kündigt an, dass der Ausbau der Kernenergie in Bayern Schwerpunkt seiner Arbeit sein wird. Er stellt damit die Weichen für den Bau der Kernkraftreaktoren.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1967
Kraftwerk Gundremmingen
1967
Ein Reaktor für zehn Jahre
Im schwäbischen Gundremmingen wird ein Reaktor in Betrieb genommen. Es ist das deutschlandweit erste kommerziell genutzte Kernkraftwerk. 1977 wird der Reaktor aus den 1960er-Jahren jedoch wieder stillgelegt. Später dort gebaute Reaktoren überdauern ihn.
Quelle: Michael Meding/wikipedia/cc_by_sa
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Januar 1979
Isar 1
1979
Ohu, die erste
Das Atomkraftwerk Isar 1 in Niederaichbach bei Landshut geht ans Netz.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1985
Demonstranten treffen auf geballte Polizeigewalt in Wackersdorf
1985
Protest in Wackersdorf
In Wackersdorf beginnt die erste Großdemonstration gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage für atomare Brennstäbe. Vier Jahr lang ist die oberpfälzische Region Schauplatz von teils gewalttätigem Protest; zwei Menschen sterben.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1986
Blick von oben auf das Kraftwerk in Tschernobyl am 28.05.1986
1986
Katastrophe von Tschernobyl
Die Katastrophe von Tschernobyl erschüttert nicht nur die Welt, sondern betrifft auch die Menschen in Bayern. Im Freistaat fällt radioaktiv versuchter Niederschlag, der die Umwelt belastet.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1989
Gelände, auf dem die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf geplant war
1989
Erfolg in Wackersdorf
1989 feiert die Umweltbewegung in Wackersdorf einen großen Sieg: Die Bagger räumen das Feld.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 1999
Windkraftanlage Fröttmaning
1999
Wind gibt Kraft
Die Windkraftanlage Fröttmaning bei München wird in Betrieb genommen. Die 67 Meter hohe Anlage versorgt bis zu 1.000 Münchner Haushalte mit Strom.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 2000
Aufkleber der Anti-Atomkraft-Bewegung
2000
Bau ad acta gelegt
Pläne für den Bau weiterer Atommeiler in Bayern werden ad acta gelegt.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 2006
Der meiste Strom in Bayern kommt aus der Kernenergie.
2006
Kernkraft ist Nummer eins
Kernkraft liegt in Bayern an der Spitze der Energieversorgung: Die Bevölkerung wird zu zwei Dritteln mit Energie aus Kernkraftwerken versorgt. 14,8 Prozent der Energie stammen aus Wasserkraft, 6,6 Prozent aus Steinkohle, 9,5 Prozent aus Erdgas und 1,3 Prozent aus Öl.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 2010
Windpark in Unterfranken
2010
Zeit, dass sich was dreht
Rund 400 Windräder sind bayernweit in Betrieb. Der Anteil der Windenergie an der Stromproduktion im Freistaat beträgt etwa 0,8 Prozent.
Quelle: picture-alliance/dpa
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Januar 2011
CSU-Chef Horst Seehofer
2011
Eine Partei schwenkt um
Die CSU vollführt - laut eigener Aussage nach der Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima - eine Kehrtwendung in der Energiepolitik. Parteichef Horst Seehofer fordert den Atomausstieg. 2022 soll das letzte bayerische Kernkraftwerk abgeschaltet werden.
Quelle: picture-alliance/dpa