12

Franz Josef Strauß Sein Leben

Stand: 24.09.2013

  • 1915
    Das Münchner Strassenschild der Schellingsstr. in Schwabing | Bild: picture-alliance/dpa; Montage: BR

    Schild mitten im Univiertel: die Münchner Schellingstraße

    1915

    Geburt

    Franz Josef wird am 6. September als zweites Kind des Münchner Metzgermeisters Franz Strauß geboren. Sein Elternhaus steht in der Münchner Schellingstraße. Strauß besucht das Max-Gymnasium, ist ein guter Schüler.

  • 1925
    Franz Josef Strauß am Tag seiner Erstkommunion 1924/25 | Bild: Hanns Seidel Stiftung

    Strauß bei seiner Erstkommunion

    1925

    Kommunion

    Strauß wird katholisch erzogen. 1925 hat er seine Erstkommunion. Sein liebstes Hobby in der Jugend ist der Radsport. Was kaum jemand weiß: 1934 wird er süddeutscher Straßenmeister.

  • 1935
    Franz Josef Strauß als Student 1940 | Bild: Hanns Seidel Stiftung

    Strauß als Student

    1935

    Studium und an der Front

    Nach einem ausgezeichneten Abitur und Arbeitsdienst studiert Strauß in München Geschichte, Germanistik, Latein, Griechisch, Archäologie und Volkswirtschaft auf Lehramt. 1939 wird er zum Wehrdienst eingezogen. Im Frühjahr 1941 beendet er während eines Urlaubs das Staatsexamen. Bis 1942 steht er als Artillerist an der Front und zieht sich schwere Erfrierungen zu.

  • 1945
    Franz Josef Strauß (l, CSU) und Johannes Semler (M, CSU) während der Debatte über die deutsch-alliierten Verträge im Deutschen Bundestag in Bonn am 04.12.1952. | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß und Johannes Semler (rechts) während einer Debatte im Bonner Bundestag

    1945

    Landrat und Generalsekretär

    Nach Kriegsende bestellen die Amerikaner den politisch unbelasteten Strauß zum stellvertretenden Landrat in Schongau. Er beteiligt sich an der Gründung des CSU-Kreisverbandes und wird 1946 zum Landrat gewählt.
    1948 bis 1952 leitet Strauß als Generalsekretär die Arbeit seiner Partei.

  • 1949
    Der CSU-Politiker Franz Josef Strauß (l) nach seiner Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden am 29.12.1952. Sein Nachfolger im Amt des CSU-Generalsekretärs wurde Josef Brunner (r). | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß mit Josef Brunner (rechts)

    1949

    Bundestag

    Strauß wird als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Im Dezember 1952 bestimmt ihn die CSU zudem zu ihrem stellvertretenden Landesvorsitzenden. Sein Nachfolger im Amt des Generalsekretärs wird Josef Brunner.

  • 1955
    Bundesverteidigungsminster Franz Josef Strauß mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Hanns Seidel (l) und und Heinz Maier-Leibnitz 1958 im Garchinger Forschungs-Reaktor | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß mit Ministerpräsident Hanns Seidel (links) im Garchinger Forschungsreaktor

    1955

    Atomminister

    1953 tritt Strauß als Bundesminister für Sonderaufgaben in die von Adenauer geleitete Bundesregierung in Bonn ein. Als Atomminister macht er sich für die Erforschung und zivile Nutzung der Atomenergie stark.

  • 1956
    Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß 1958 am Schreibtisch | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß bei der Arbeit am Schreibtisch

    1956

    Verteidigungsminister

    Strauß wird Verteidigungsminister. Mit großer Energie leitet er die Aufbauphase der Bundeswehr. Er forciert zudem den Kauf des Lockheed-F-104-Starfighters, der aufgrund der vielen Abstürze als "Witwenmacher" traurige Berühmtheit erlangt.

  • 1957
    Franz Josef Strauß mit seiner Verlobten Marianne Zwicknagel 1957 in Rom | Bild: picture-alliance/dpa

    Romantik in Rom: Strauß mit seiner damaligen Verlobten Marianne

    1957

    Liebe

    Franz Josef Strauß heiratet seine große Liebe Marianne Zwicknagel. Die Diplomvolkswirtin ist Tochter eines Guts- und Brauereibesitzers aus Rott am Inn. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor: Max-Josef (Geburt 1959), Franz-Georg (1961) und Monika (1963), verheiratete Hohlmeier.

  • 1961
    Franz Josef Strauß 1960 am Telefon | Bild: picture-alliance/dpa

    Ein gefragter Mann: Strauß am Telefon

    1961

    Partei-Vorsitz

    Im März übernimmt Franz Josef Strauß den Parteivorsitz. Er hat ihn bis zu seinem Tod 1988 inne.

  • 1962
    Franz Josef Strauß und Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein, 1977 | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß und Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein

    1962

    Spiegel-Affäre

    Strauß stürzt als Verteidigungsminister über die "Spiegel-Affäre". Gegen Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins war wegen eines Berichtes über das Nato-Manöver "Fallex 62" ein Verfahren wegen Landesverrats eingeleitet worden. Strauß bestreitet vor dem Bundestag zunächst jede Beteiligung, muss später aber einräumen, die Festnahme des Redakteurs Ahlers durch die spanische Polizei über den Militärattaché in Madrid veranlasst zu haben.

  • 1966
    Franz Josef Strauß und Karl Schiller 1967 in Bonn | Bild: picture-alliance/dpa

    "Plisch und Plum": Strauß und Karl Schiller (rechts)

    1966

    Bundesfinanzminister

    Das Wort von Strauß hat aber nach wie vor genug Gewicht, um Kurt Georg Kiesinger den nötigen Rückhalt als Kanzlerkandidat zu geben. Kiesinger bildet so ein Kabinett der Großen Koalition, in dem Strauß das Finanzministerium übernimmt.

    Er arbeitet eng mit Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD) zusammen. Das Duo erhält den Spitznamen "Plisch und Plum".

  • 1976
    Franz Josef Strauß und Helmut Kohl im Dezember 1976 | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß und Helmut Kohl (rechts)

    1976

    Trennung

    Es knallt: Im Kreuther Trennungsbeschluss fasst die CSU nach der verlorenen Bundestagswahl 1976 den Entschluss, die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU nicht mehr fortzuführen. Bei der Auseinandersetzung geht es vor allem um den Machtkampf zwischen den beiden Parteivorsitzenden Strauß und Kohl. Drei Wochen später wird der Beschluss allerdings wieder zurückgenommen.

  • 1978
    Vereidigung von Franz Josef Strauß zum bayerischen Ministerpräsidenten am 6.11.1978 | Bild: picture-alliance/dpa

    Vereidigung von Strauß zum bayerischen Ministerpräsidenten

    1978

    Ministerpräsident

    Die CSU rutscht bei der Landtagswahl unter 60 Prozent, aber das macht wenig: Strauß wird zum bayerischen Ministerpräsidenten vereidigt - nach eigenem Bekunden das "schönste Amt der Welt". Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Wirtschaftspolitik.

    Georg Tandler wird Innenminister, Edmund Stoiber Generalsekretär. Beide blieben bis zuletzt seine engsten Mitarbeiter.

  • 1980
    Franz Josef Strauß und Helmut Schmidt im November 1978 | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß und Helmut Schmidt (rechts)

    1980

    Kanzlerkandidat

    Damit nicht genug: Bei den Bundestagswahlen 1980 tritt Strauß gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) an - und verliert. Als Konsequenz konzentriert er sich auf seine landespolitischen Aufgaben und betätigt sich zunehmend als "verhinderter Außenminister".

  • 1983
    Franz Josef Strauß 1986 zu Besuch in Saudi-Arabien | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß zu Besuch bei den Scheichs in Saudi-Arabien

    1983

    Reisen

    Strauß unternimmt diverse Auslandsreisen. Bereits 1975 gelingt ihm eine Sensation: Mao Zedong empfängt ihn als ersten westdeutschen Politiker in Peking. 1983 folgt der Besuch bei Erich Honecker - und vermittelt der DDR einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Mark. 1986 ist Strauß zu Gast in Saudi-Arabien und ein Jahr später mit Theo Waigel und Edmund Stoiber in der Sowjetunion.

  • 1984
    Beerdigung von Marianne Strauß 1984 | Bild: picture-alliance/dpa

    Beerdigung von Marianne Strauß

    1984

    Verlust

    Im Juni 1984 stirbt Ehefrau Marianne an den Folgen eines Autounfalls. Sie wird nur 54 Jahre alt.

  • 1985
    Franz Josef Strauß mit seinen Kindern Franz-Georg (l), Monika und Max (r) bei den Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag in München | Bild: picture-alliance/dpa

    Strauß mit seinen Kindern Franz-Georg (links), Monika und Max

    1985

    Geburtstag

    Die politische Prominenz der Bundesrepublik ist nahezu vollzählig vertreten und auch die Kinder sind dabei: Franz Josef Strauß wird 70. Die Feiern für den Landesvater gleichen einer Huldigung fast monarchischen Gepräges. Nicht nur im Ausland stößt das auf große Verwunderung.

  • 1988
    Trauerfeier für Franz Josef Strauß am 5.10.1988 im Prinz-Carl-Palais in München  | Bild: picture-alliance/dpa

    Trauerfeier im Prinz-Carl-Palais in München

    1988

    Tod

    Überraschend erleidet Strauß bei einem Jagdausflug in Regensburg am 1. Oktober einen Kreislaufzusammenbruch mit kurzfristigem Herzstillstand. Er stirbt zwei Tage später, ohne noch einmal das Bewusstsein erlangt zu haben.

    Beim Pontifikalamt auf dem Münchner Marienplatz nehmen rund 15.000 Menschen Abschied von ihrem Landesvater. In seiner Trauerpredigt sagt Kardinal Joseph Ratzinger, späterer Papst: "Er hat wie eine Eiche gelebt. Und er wurde wie eine Eiche gefällt."


12