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Chronologie des Versagens Das HRE-Desaster und seine Folgen

Als erste Bank nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hypo Real Estate 2009 verstaatlicht. Für die Rettung des Immobilienfinanzierers flossen Milliarden, die Folgeprozesse beschäftigen noch immer die Gerichte. Jetzt beginnt in München der Prozess gegen Ex-HRE-Chef Funke.

Stand: 17.03.2017

  • 28. September 2008
    Financial Times Deutschland | Bild: picture-alliance/dpa

    Financial Times Deutschland

    28. September 2008

    Das Drama nimmt seinen Lauf

    Die "Financial Times Deutschland" berichtet erstmals über massive Finanzprobleme bei der Hypo Real Estate. Angeblich droht ein Zusammenbruch der Bank, weil das Tochterinstitut Depfa kein Geld mehr aufnehmen kann. Hintergrund ist die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Es ist Sonntag - und noch sind die internationalen Börsen geschlossen.

  • 29. September 2008
    Bundeskanzlerin Merkel telefoniert | Bild: picture-alliance/dpa

    Bundeskanzlerin Merkel telefoniert

    29. September 2008 1:00 Uhr

    Nächtliches Krisentelefonat

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft mitten in der Nacht den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, an. Sie will seine Einschätzung zu den Problemen bei der HRE - und den Folgen für die Wirtschaft. Ackermanns Befürchtung: Eine Pleite der Hypo Real Estate würde Panik an den Finanzmärkten auslösen. Merkel und Ackermann beschließen, dass der Bund und Deutschlands Banken die HRE retten.

  • 29. September 2008
    Absturz an der Börse | Bild: picture-alliance/dpa

    Absturz an der Börse

    29. September 2008 10:00 Uhr

    Milliardenzusagen und Absturz an der Börse

    Die deutschen Banken und die Bundesbank gewähren der Hypo Real Estate einen kurzfristigen Kredit in Höhe von insgesamt 35 Milliarden Euro. Die Kredite sind durch Bürgschaften abgesichert, bei denen der Bund - und damit der Steuerzahler - die Hauptlast trägt. Die HRE-Aktie bricht um 73,91 Prozent ein auf 3,52 Euro.

  • 29. Oktober 2008
    Bankenrettungsfonds SoFFin | Bild: picture-alliance/dpa

    Bankenrettungsfonds SoFFin

    29. Oktober 2008

    Weitere Milliarden aus dem Rettungspaket

    Die Hypo Real Estate benötigt noch mehr Geld: Aus dem Banken-Rettungsfonds SoFFin beantragt sie weitere 15 Milliarden Euro. Die HRE ist die erste Privatbank, die das Rettungspaket beansprucht. Später muss der SoFFin den Garantierahmen für die HRE noch mehrmals aufstocken.

  • 17. Januar 2009
    Steinbrück kündigt HRE-Teilverstaatlichung an | Bild: picture-alliance/dpa

    Finanzminister Steinbrück kündigt Teilverstaatlichung der HRE an

    17. Januar 2009

    "Teilverstaatlichung" und "Enteigung"

    Mitte Januar ist erstmals davon die Rede, dass der Bund bei der Hypo Real Estate einsteigt, um die Bank zu stabilisieren. Bundeskanzlerin Merkel spricht sich für die "Teilverstaatlichung" von angeschlagenen Banken aus. Für Aufregung sorgt wenig später Finanzminister Steinbrück: Er will die Möglichkeit schaffen, Aktionäre zu enteignen. Erster Kandidat dafür: Die Hypo Real Estate.

  • 11. Februar 2009
    HRE benötigt 100 Milliarden | Bild: picture-alliance/dpa

    Hilfen für HRE summieren sich auf über 100 Milliarden Euro

    11. Februar 2009

    100 Milliarden Euro

    Die Hypo Real Estate entpuppt sich als ein Fass ohne Boden: Der Bankenrettungsfonds SoFFin muss dem Münchner Immobilienfinanzierer weitere Garantien in Höhe von zehn Milliarden Euro gewähren. Damit summieren sich die seit Ausbruch der Krise zugesagten Hilfen aus Krediten und Garantien auf 102 Milliarden Euro. Der Bund bereitet sich auf eine Übernahme der Bank vor.

  • 17. Februar 2009
    Bundeskabinett | Bild: picture-alliance/dpa

    Kabinett stellt Weichen für Enteignung der HRE

    17. Februar 2009

    Weichen für Enteigung gestellt

    Das Bundeskabinett beschließt ein Gesetz, das auf die Hypo Real Estate zugeschnitten ist. Es erlaubt dem Bund, angeschlagene Banken im äußersten Notfall zu enteignen. Wirtschaftsvertreter sprechen von einem "Tabubruch". Bundeskanzlerin Merkel wiegelt ab: Sie sehe noch Chancen, dass man bei der HRE auf Enteignung verzichten könne.

  • 20. März 2009
    Plenarsaal des Bundestags | Bild: picture-alliance/dpa

    Plenarsaal des Bundestags

    20. März 2009

    Bundestag billigt Bankenrettungsgesetz

    Auch der Bundestag macht den Weg frei für eine staatliche Übernahme angeschlagener Banken. Zur Not dürfen zu diesem Zweck auch Aktionäre enteignet werden. Das Gesetz ist zeitlich befristet und auf die Immobilienbank Hypo Real Estate zugeschnitten. Wenig später stimmt auch der Bundesrat zu. Nun läuft die Zeit für die Bundesregierung - und die Bankaktionäre.

  • 9. April 2009
    Symbolbild: Hypo Real Estate HRE | Bild: picture-alliance/dpa

    Bund unterbreitet Aktionären Übernahmeangebot

    9. April 2009

    1,39 Euro pro Aktie

    Der Bund startet die Komplettübernahme der schwer angeschlagenen HRE. Er bietet den Aktionären 1,39 Euro pro Papier an - damit liegt der Preis zehn Prozent über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgebot. In einer Mitteilung des SoFFin ist von einem "attraktiven Preis" die Rede. Sollten die Aktionäre nicht auf das Angebot eingehen, kann der Bund sie enteignen.

  • 30. April 2009
    HRE-Großinvestor Flowers | Bild: picture-alliance/dpa

    HRE-Großinvestor Flowers

    30. April 2009

    Flowers lehnt Übernahmeangebot ab

    Der HRE-Großaktionär J.C. Flowers lehnt das staatliche Übernahmeangebot ab. Er sei davon überzeugt, dass seine Aktien mehr
    Wert seien als 1,39 Euro pro Stück. Finanzminister Peer Steinbrück kommentiert trocken: "Schade für ihn." Die Entscheidung des US-Investors sei eine völlige Fehleinschätzung, nun werde er wohl enteignet werden.

  • 7. Mai 2009
    Hypo Real Estate HRE | Bild: picture-alliance/dpa

    Bund übernimmt fast 50 Prozent der HRE

    7. Mai 2009

    Fast die halbe HRE gehört dem Bund

    Inzwischen ist bekannt, wie viele Aktionäre auf das Kaufangebot des Bundes eingegangen sind: Knapp 40 Prozent. Insgesamt verfügt der Bund nun über 47 Prozent der Aktien. Nach Ansicht von Beobachtern reicht das für eine Übernahme. Eine Enteignung scheint vom Tisch zu sein.

  • 29. Juli 2009
    HRE-Aktionäre klagen auf Schadenersatz | Bild: picture-alliance/dpa

    HRE-Aktionäre auf Hauptversammlung

    29. Juli 2009

    Aktionäre klagen auf Schadenersatz

    Zahlreiche Aktionäre bereiten eine Klage gegen die Bank und den früheren Vorstand der HRE vor. Sie werfen den Managern vor, im Vorfeld der Finanzkrise Risiken verschwiegen zu haben. Es geht um Schadenersatz in Millionenhöhe. Als Kläger tritt unter anderem ein Fonds auf, der tausende Kleinanleger vertritt.

  • 20. August 2009
    Steinbrück vor HRE-Untersuchungsausschuss | Bild: picture-alliance/dpa

    Steinbrück vor HRE-Untersuchungsausschuss

    20. August 2009

    Die HRE-Rettung vor einem Untersuchungsausschuss

    Die Beinahe-Pleite der HRE und die anschließenden Rettungsmaßnahmen haben inzwischen auch einen Untersuchungsausschuss des Bundestages beschäftigt. Finanzminister Steinbrück hat dabei das Vorgehen der Bundesregierung als "alternativlos" verteidigt. Niemand habe vor dem 15. September 2008 die Bankenkrise kommen sehen. Auch die HRE habe man "bis weit in den Sommer" für eine solvente Bank gehalten.

  • 5. Oktober 2009
    Turbulente Hauptversammlung der HRE | Bild: picture-alliance/dpa

    Protestierende Aktionäre auf HRE-Hauptversammlung

    5. Oktober 2009

    Die Zwangsverstaatlichung kommt

    Ein Jahr nach der spektakulären Rettung der HRE kommt nun die vollständige Verstaatlichung. Die Bank braucht schon wieder Geld: Weitere sieben Milliarden Euro an Staatshilfe sollen fließen. Auf einer turbulenten Hauptversammlung setzt der Bund daraufhin mit seiner Mehrheit durch, dass die verbliebenen Aktionäre der Bank per Zwangsabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden.

  • 25. März 2010
    Ehemaliger HRE-Chef Wieandt | Bild: picture-alliance/dpa

    Ehemaliger HRE-Chef Wieandt

    25. März 2010

    HRE-Chef Wieandt tritt zurück

    Der Vorstandsvorsitzende der HRE, Axel Wieandt, legt seinen Posten überraschend nieder. Als Grund werden Differenzen mit dem staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin genannt. Wieandt hat den Chefposten auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 von Georg Funke übernommen, der im Zuge der Beinahe-Pleite der Bank zurückgetreten ist.

  • 8. April 2010
    "Enteignungs"-Schild auf HRE-Hauptversammlung | Bild: picture-alliance/dpa

    "Enteignungs-Schild" auf HRE-Hauptversammlung

    8. April 2010

    HRE-Verstaatlichung beschäftigt EU-Justiz

    Der Europäische Gerichtshof muss sich mit der Frage beschäftigen, ob die Bundesregierung bei der Zwangsverstaatlichung der Hypo Real Estate gegen Europarecht verstoßen hat. Das Landgericht München hat den Luxemburger Richtern eine Klage mehrerer ehemaliger HRE-Aktionäre vorgelegt. Der Europäische Gerichtshof lässt aber durchblicken, dass die umstrittene Kapitalerhöhung nicht rückgängig gemacht werden kann.

  • 8. Juli 2010
    FMS - die Bad Bank der HRE | Bild: picture-alliance/dpa

    FMS Wertmanagement - die Bad Bank der HRE

    8. Juli 2010

    HRE eröffnet ihre Bad Bank

    Knapp zwei Jahre nach Beginn der Finanzkrise lagert die Hypo Real Estate einen großen Teil ihrer faulen Wertpapiere in eine sogenannte Bad Bank aus. Die Sammelstelle firmiert unter dem Namen "FMS Wertmanagement" und soll Vermögenswerte in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro verwalten - beziehungsweise Papiere, die einmal 210 Milliarden Euro wert waren.

  • 23. Juli 2010
    Skyline der Banken-Metropole Frankfurt | Bild: picture-alliance/dpa

    Skyline der Banken-Metropole Frankfurt

    23. Juli 2010

    HRE fällt durch Banken-Stresstest

    Auch die verstaatlichte HRE kommt so schnell nicht aus der Krise: Beim europäischen Banken-Stresstest fällt der radikal umstrukturierte Immobilienfinanzierer durch - als einziges der deutschen Geldhäuser. Bei dem Test ging es darum, die Krisenfestigkeit der Banken zu überprüfen. Untersucht wurde, ob die Institute auch dann überlebensfähig sind, wenn die Konjunktur einbricht. Entscheidend dafür ist die Kernkapitalquote: Die HRE kam auf 4,7 Prozent - erst ab 6 Prozent gilt der Test als bestanden.

  • 19. September 2010
    Symbolbild: Bonuszahlungen an Banker | Bild: picture-alliance/dpa

    Symbolbild: Bonuszahlungen an Banker

    19. September 2010

    Neue Milliardenhilfen - Millionenprämien für HRE-Banker

    Die HRE bestätigt, dass sie ihren Mitarbeitern für das Verlustjahr 2009 Prämien in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro gezahlt hat. Ein Banksprecher sagte, die Boni seien "im Interesse des Steuerzahlers". Die Meldung sorgt auch deshalb für Empörung, weil mehr oder minder zeitgleich bekannt wird, dass die Bank weitere 40 Milliarden Euro an staatlichen Garantien benötigt.

  • 13. Mai 2011
    Symboldbild: Bad Bank | Bild: picture-alliance/dpa

    Symbolbild: Bad Bank

    13. Mai 2011

    SoFFin macht Milliardenverlust - wegen HRE

    Die Rettung der Hypo Real Estate kostet den Bund immer noch viel Geld: Das Jahr 2010 schloss der Banken-Rettungsfonds SoFFin mit einem Verlust von 4,8 Milliarden Euro ab - 3,9 Milliarden entfielen auf die Bad Bank der HRE. Der Bund - und damit der Steuerzahler - haftet für die Risiken.

  • 18. Oktober 2011
    Griechische Euro-Münze | Bild: picture-alliance/dpa

    Griechische Euro-Münze

    18. Oktober 2011

    Verluste durch griechische Staatsanleihen

    Weiterhin Negativmeldungen von der HRE und ihrer Bad Bank: Allein im ersten Halbjahr 2011 muss die FMS Wertmanagement 690 Millionen Euro netto abschreiben - wegen der Abschreibungen auf griechische Staatspapiere. Ohne die Griechenland-Belastungen hätte die FMS nach eigenen Angaben sogar einen Gewinn verbucht. Allerdings hat das Institut zu diesem Zeitpunkt immer noch Hellas-Bonds im nominellen Wert von 7,2 Milliarden Euro in seinen Büchern...

  • 28. Oktober 2011
    Taschenrechner mit 55,5 Milliarden | Bild: picture-alliance/dpa

    Die Rechnung mit 55,5 Milliarden Euro

    28. Oktober 2011

    HRE "findet" 55,5 Milliarden Euro

    Für die einen eine Lachnummer, für die anderen ein Riesenskandal: Die HRE - beziehungsweise ihre Bad Bank FMS - hat sich in der Bilanz verrechnet. Am Ende stehen 55,5 Milliarden Euro weniger Schulden auf dem Papier als ursprünglich veröffentlicht. Und da die Verbindlichkeiten direkt in die deutschen Staatsschulden einfließen, ist die Schudenquote Deutschlands plötzlich gesunken.

  • 3. Juli 2012
    HRE-Bad Bank FMS Wertmanagement | Bild: picture-alliance/dpa

    FMS Wertmanagement - die Bad Bank der HRE

    3. Juli 2012

    Bund muss Verluste der Bad Bank ausgleichen

    Die HRE bleibt ein Milliardengrab: Für das Jahr 2011 muss der Bund fast zehn Milliarden Euro an die Bad Bank des Immobilienfinanzierers zahlen, um die Verluste auszugleichen. Hauptgrund für das Minus sind die Griechenland-Papiere der FMS Wertmanagement. Das Mutterunternehmen HRE schreibt hingegen wieder schwarze Zahlen.

  • 23. April 2013
    Schild Hypo Real Estate vor Notausgang | Bild: picture-alliance/dpa

    Bad Bank der HRE schreibt erstmals schwarze Zahlen

    23. April 2013

    Der erste Mini-Gewinn der Bad Bank

    Es geht aufwärts mit der Bad Bank der HRE: Im Jahr 2012 schreibt das Institut mit seinen toxischen Wertpapieren erstmals schwarze Zahlen. Ein Plus von 37 Millionen steht am Ende. Doch die milliardenschweren Verluste der Vergangenheit lassen sich damit nicht ausgleichen. Für die Zukunft sehen Beobachter immer noch unkalkulierbare Risiken.

  • 21. Juni 2013
    Ehemalige HRE-Aktionäre protestieren gegen staatliche Enteignung | Bild: picture-alliance/dpa

    Ehemalige HRE-Aktionäre scheitern vor Gericht

    21. Juni 2013

    Ex-Aktionäre der HRE scheitern vor Gericht

    Sie wollten höhere Abfindungen für ihre Aktien erstreiten - doch das Landgericht München hat die Klagen der früheren Anteilseigner zurückgewiesen. Die Anleger haben bei der Zwangsverstaatlichung 1,30 Euro pro Aktie erhalten - zu wenig, wie sie fanden. Doch die Richter in München sehen den Betrag als ausreichend an. In einem anderen Verfahren muss das Oberlandesgericht München nun noch klären, ob die Bank ihre Anleger vor der Finanzkrise rechtzeitig und umfassend informiert hat.

  • 10. September 2013
    Ein Kameramann steht am 06.10.2008 vor der damaligen Zentrale der Hypo Real Estate (HRE) in München (Bayern).  | Bild: dpa-Bildfunk

    10. September 2013

    HRE zieht gegen Ex-Manager vor Gericht

    Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate wirft ehemaligen Vorstandsmitgliedern pflichtwidrige Kreditentscheidungen vor. Sie fordert Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe. Die Klage sei bereits vor einem Jahr eingereicht worden, sagte ein HRE-Sprecher. Welche Ex-Manager betroffen sind, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

  • 3. Februar 2014
    HRE-Musterprozess um Schadenersatz hat begonnen | Bild: picture-alliance/dpa

    Schadenersatz-Prozess vor dem Oberlandesgericht München

    3. Februar 2014 9:00 Uhr

    Musterprozess um Schadenersatz hat begonnen

    Diesmal geht es vor dem Oberlandesgsericht München um Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe: Ehemalige Aktionäre werfen der Bank und ihren Ex-Managern vor, sie zu spät auf die desaströse Lage hingewiesen zu haben. Das Gericht hat mehrere Klagen in einem Musterverfahren gebündelt.

  • 6. Februar 2014
    Ex-HRE-Chef Georg Funke soll heute aussagen. | Bild: picture-alliance/dpa

    Nach überraschender Zeugenaussage tritt Ex-HRE-Chef Funke doch nicht selbst in den Zeugenstand

    6. Februar 2014

    Zeuge lässt Bombe platzen

    Überraschende Wende im HRE-Prozess. Bislang hieß es: Ex-Chef Funke habe zu spät auf die Probleme im Unternehmen hingewiesen. Ein Zeuge stellt dies nun in Frage: Juristen der HRE hätten eine frühzeitige Warnung verhindert. Kurz danach wird bekannt, dass Ex-Chef Funke heute nun doch nicht wie angekündigt aussagen wird.

  • 3. Juni 2014
    FMS Wertmanagement | Bild: Bayerischer Rundfunk

    3. Juni 2014

    Depfa-Verkauf scheitert

    HRE-Chefin Manuela Better tritt zurück. Sie wollte die irische Skandal-Tochter Depfa verkaufen, die seit 2007 Teil des Konzerns ist. Investoren hatten dafür 320 Millionen Euro geboten. Doch die Bundesregierung entscheidet sich dafür, die Depfa an die FMS Wertmanagement zu übertragen und selbst abzuwickeln. Das Kalkül: Durch den Verkauf von Wertpapieren der Depfa könnten die FMS und damit der Bund mehr einnehmen als die 320 Millionen Euro durch den Verkauf.

  • 29. September 2014
    Briefkasten der Hypo Real Estate Bank Zentrale in München | Bild: picture alliance/Ulrich Baumgarten

    29. September 2014

    Acht Ex-Vorständen droht Prozess

    Nach jahrelangen Ermittlungen erhebt die Münchner Staatsanwaltschaft
    Anklage gegen den ehemaligen Vorstandschef der HRE, Georg Funke, sowie gegen sieben weitere Ex-Top-Manager. Grund seien unrichtige Darstellungen in der
    Konzernbilanz 2007 und in dem Zwischenabschluss Mitte 2008. Es ist nach der BayernLB das zweite Mal, dass ein kompletter ehemaliger Bankvorstand angeklagt wird.

  • 15. Dezember 2014
    Aktenordner mit der Aufschrift "HRE Musterverfahren" stehen im Verhandlungssaal 134 des Oberlandesgerichtes München | Bild: Sven Hoppe/dpa

    15. Dezember 2014

    Entscheidung im Musterprozess

    Das Oberlandesgericht München gibt früheren HRE-Aktionären Recht: Die HRE habe ihre Lage in der Krise falsch dargestellt und die Aktionäre zu spät auf ihre Probleme hingewiesen. In letzter Instanz muss darüber aber erst noch der Bundesgerichtshof entscheiden.

  • 2. Januar 2017
    Das Gebäude des Landgerichts München | Bild: dpa/Matthias Balk

    Das Landgericht München

    2. Januar 2017

    Der nächste Schritt

    Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I hat die Anklage gegen Georg Funke und den früheren Finanzvorstand der Hypo Real Estate zugelassen. Als Prozessbeginn wird der 20. März genannt. Die Verfahren gegen sechs weitere HRE-Manager stellte das Gericht gegen Zahlung von Geldauflagen zwischen 30.000 und 80.000 Euro vorläufig ein.

  • 20. März 2017
    Der damalige Vorstandsvorsitzende des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate, Georg Funke, steht am 27.03.2008 vor Beginn der Bilanzpressekonferenz in München unter dem Firmenlogo | Bild: Peter Kneffel/dpa

    Der frühere Chef der Hypo Real Estate, georg Funke

    20. März 2017

    Prozessbeginn in München

    Nach jahrelangen Ermittlungen und Verzögerungen beginnt der Prozess vor dem Landgericht München I. Der ursprüngliche Vorwurf der Untreue wurde fallengelassen. Funke wird vorgeworfen, 2007 und 2008 Bilanzzahlen geschönt zu haben. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft. Funke weißt jede Schuld von sich. Der mitangeklagte ehemalige Finanzvorstand muss sich auch wegen Marktmanipulation verantworten.


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