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Syrienkrise Chronologie der Ereignisse

Mehr als 100.000 Menschen sind dem Bürgerkrieg in Syrien bisher zum Opfer gefallen. Seit langem gibt es Berichte, dass das Regime im Kampf gegen Rebellen auch Giftgas einsetzt. Es droht ein von den USA initiierter Militärschlag.

Stand: 27.08.2013

  • Dezember 2010
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Proteste in Syrien

    12. Dezember 2010

    Ursprung und Anfang der Proteste

    Nach über vier Jahrzehnten der Assad-Herrschaft hat sich in Syrien ein enormes soziales und sozioökonomisches Spannungspotenzial aufgebaut, das weit unterschätzt worden ist. Der Staat ist zersplittert in verschiedene religiöse und ethische Gruppen. Der Syrischen Regierung wurde von der westlichen Staatengemeinschaft oft vorgeworfen, mit terroristischen Organisationen und Staaten zu kooperieren.

  • Januar 2011
    Syrien Zeitstrahl des Bürgerkriegs // Intervew Assad mit Wall Street Journal | Bild: Screenshot The Wall Street Journal

    Interview mit Assad im Wall Street Journal

    31. Januar 2011

    Interview Assads mit dem Wall Street Journal

    In einem Interview mit dem amerikanischen Wall Street Journal erzählt Syriens Präsident Baschar al Assad, die Lage in seinem Land anders als in den anderen arabischen Ländern Tunesien und Ägypten unter Kontrolle zu haben. Zwei Monate später sollen auch in Syrien die Unruhen beginnen.

  • Februar 2011
    Massenproteste gegen Syriens Präsidenten Assad | Bild: picture-alliance/dpa

    Die Proteste in Syrien beginnen zögerlich

    4. Februar 2011

    "Tag des Zorns"

    Oppositionelle des syrischen Regimes rufen den "Tag des Zorns" aus und fordern Proteste im ganzen Land. Ihre Aufforderung bleibt vorerst aber ohne große Resonanz.

  • März 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Haus in der syrischen Stadt Daraa

    6. März 2011

    Festnahme von Jugendlichen

    Schon im März 2011 gibt es erste Proteste in Syrien gegen die Regierung, soziale Ungerechtigkeiten, grassierende Korruption und die Einschränkung politischer Rechte und bürgerlicher Freiheiten. Der wichtigste Ausgangspunkt für die Unruhen in Syrien sind Vorfälle in Dera'a (Daraa), einem Ort im Süden des Landes. 15 Schulkinder hatten dort, inspiriert durch die arabische Freiheitsbewegung, freiheitliche Parolen an Häuserwände gesprüht. Am 6. März 2011 werden die sieben bis elf Jahre alten Kinder festgenommen.

  • März 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Zerstörung in Daraa nach Massenprotesten

    22. März 2011

    Massaker von Daraa

    Nachdem die Eltern der inhaftierten Kinder vergeblich versuchen, sie zu befreien, kommt es am 18.03.2011 zu Protesten. Demonstranten setzen das Gericht und die Parteizentrale der Baath-Partei in Brand. Die Demonstranten fordern allgemeine Meinungs- und Versammlungsfreihei und ein Ende des seit 1963 herrschenden "Baath"-Regimes, das jede Opposition verbietet. In den folgenden Tagen gehen in Daraa um die 20.000 Menschen auf die Straße. Die Polizei tötet mindestens 100 Demonstranten.

  • März 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Trauerzug in Syrien

    26. März 2011

    Assad beschuldigt ausländische Verschwörer hinter dem Rücktritt seiner Regierung

    In den vorangegangenen Tagen hatte Präsident Assad den Gouverneur von Daraa entlassen und ein Komitee zur Erhöhung des Lebensstandards eingerichtet. In Daraa schießen Sicherheitskräfte auf tausende Teilnehmen eines Trauerzugs. Die Regierung unter Assad tritt zurück. Offiziell "akzeptiert" Assad den Rücktritt der Regierung und beschuldigt ausländische Verschwörer hinter den Protesten.

  • April 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Lage in der syrischen Stadt Aleppo

    14. April 2011

    Neue Regierung

    Präsident Assad bildet eine neue Regierung und kündigt die Aufhebung der Notstandsgesetzgebung an. In Aleppo, einer Stadt im Norden an der syrischen Grenze zur Türkei, beginnen die ersten Studentenproteste. Die Stadt wird in den nächsten Monaten zu einem Zentrum der Proteste werden. In fast allen großen Städten Syriens protestieren die Menschen für Freiheit. Die Regierung geht zunehmend gewalttätiger vor und setzt Panzer gegen die Demonstranten.

  • April 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Chinesische Regierung besucht Baath-Partei

    27. April 2011

    Rücktritt der Baath-Partei

    200 Mitglieder der Baath-Partei treten zurück. In Daraa stoßen zwei syrische Armeeeinheiten aufeinander. Assad kündigt politische, wirtschaftliche und juristische Reformen an.

  • Mai 2011
    Syrien Zeitstrahl // Ban Ki Moon | Bild: picture-alliance/dpa

    Ban am Telefon mit Assad

    9. Mai 2011

    Das Waffenembargo der EU tritt in Kraft

    Die EU beschließt ein Waffenembargo gegen Syrien einzurichten. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert Assad auf, UN-Mitarbeiter nach Daraa zu lassen, um Menschenrechtsverletzungen und das Massaker aufzuklären.

  • Juni 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Arabische Liga verurteilt Gewalt in Syrien

    1. Juni 2011

    Oppositionellen-Treffen in der Türkei

    Syrische Oppositionelle treffen sich in der Türkei. Außerdem kommt es immer wieder zu Protesten, bei denen insgesamt etwa 30 Menschen getötet werden. Auch die Arabische Liga, zu der Syrien gehört, verurteilt die Gewalt gegen die Demonstranten.

  • Juli 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Proteste in der syrischen Stadt Hama

    1. Juli 2011

    Größte Demonstration seit Beginn der Proteste

    Bei einer der größten Demonstrationen seit Beginn der Proteste gehen in Hama, einer Stadt im Westen des Landes, zehntausende Demonstranten auf die Straße. Allein hier sollen 130 Demonstranten zu Tode kommen. Der gesamte Juli steht im Zeichen der Proteste. In ganz Syrien herrschen Unruhen.

  • Juli 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Kabinettssitzung in Syrien

    24. Juli 2011

    Öffnung für Opposition

    Das syrische Kabinett erlässt ein Gesetz, das andere Parteien als die regierende Baath-Partei zulässt. Zum ersten mal seit 1963 darf in Syrien eine Opposition gebildet werden.

  • August 2011
    Syrischer Präsident Assad | Bild: picture-alliance/dpa

    Baschar al Assad

    18. August 2011

    Forderung zum Rücktritt

    In Abstimmung mit der EU fordert die US-Regierung Präsident Assad erstmals zum Rücktritt auf.

  • September 2011
    Eine Europaflagge flattert im Wind  | Bild: picture-alliance/dpa

    EU-Flagge weht im Wind

    2. September 2011

    Öl-Embargo

    Die EU verhängt ein Öl-Embargo gegen Syrien. Es wird rund ein halbes Jahr dauern, bis die EU ihr Embargo gegen Syrien zugunsten der Opposition wieder lockert.

  • September 2011
    Syrien Zeitstrahl // Treffen zwischen Iran und Syrien | Bild: picture-alliance/dpa

    Treffen zwischen Iran und Syrien

    8. September 2011

    Iran versucht zu vermitteln

    Auch Iran, der eigentlich Verbündete mit Syrien, versucht vermittelnd in den Konflikt einzugreifen. Der iranische Präsident Ahmedinejad fordert Assad zum Verzicht auf die gewaltsame Niederschlagungen von Protesten und zu Verhandlungen mit der Opposition auf.

  • Oktober 2011
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Sitzung des syrischen Nationalrats

    2. Oktober 2011

    Syrischer Nationalrat

    Die syrischen Oppositionskräfte gründen einen Syrischen Nationalrat, um die unterschiedlichen Gruppen und Kräfte zu bündeln. Er unterstützt auch die bewaffneten Oppositionellen und Rebellen.

  • Oktober 2011
    Syrien Zeitstrahl // Abstimmung im UN-Sicherheitsrat 05.10.2011 | Bild: picture-alliance/dpa

    Zu Abstimmungs-Beginn ist nicht abzusehen, dass Russland und China ihr Veto einlegen werden.

    5. Oktober 2011

    Blockade von Russland und China

    Russland und China blockieren im Sicherheitsrat die UN-Resolution zu Sanktionen gegen Syrien.

  • Dezember 2011
    Syrien Zeitstrahl // Treffen der Oppositionellen | Bild: picture-alliance/dpa

    Gleichzeitig trifft sich in Damaskus die syrische Opposition.

    1. Dezember 2011

    Beobachtermission nach Syrien

    Die UN-Hochkommissarin für Menschenrecht Navi Pillay verkündet, dass über 5.000 Zivilisten durch Assads Sicherheitskräfte in 2011 getötet worden seien. Daraufhin schickt die Arabische Liga Beobachter nach Syrien. Ende des Monats kommt es erneut zu Protesten in syrischen Städten. Wegen der anhaltenden Gewalt zieht die Arabische Liga ihre Beobachtermission schon im Januar wieder aus Syrien ab.

  • Januar 2012
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Osama bin Laden mit seinem Nachfolger Ayman al-Zawahiri

    1. Januar 2012

    al-Quaida fordert Muslime weltweit auf, gegen Assad zu kämpfen

    Der Nachfolger bin Ladens, Ayman al-Zawahiri, ruft in einem emotionalen Propaganda-Video alle Muslime auf, dem syrischen Volk beim Kampf gegen Assad zu helfen. Dem Video folgen weitere Clips, in dem Zawahiri sich besonders an die Muslime im Irak wendet und die Umwandlung Syriens in einen islamischen Staat nach der Befreiung vom Assad-Regime fordert. Sein Aufruf scheint unter Radikalen auf Zuspruch zu stoßen, seit Mitte 2012 tauchen im Internet auf dschihadistischen Webseiten immer wieder Fotos von Kämpfern und Selbstmordattentäter auf, die in Syrien gestorben sind.

  • Februar 2012
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Massaker in der syrischen Stadt Homs

    7. Februar 2012

    Massaker in Homs

    In der westsyrischen Stadt Homs werden mindestens 300 Menschen bei Kämpfen getötet. Die Opposition und die Assad-Regierung weisen sich gegenseitig die Schuld für die blutigen Auseinandersetzungen zu. In den folgenden Tagen bombadiert die Regierung wiederholt Homs.

  • Februar 2012
    Syrien Zeitstrahl // Kofi Annan | Bild: picture-alliance/dpa

    Syrien-Sondergesandter Kofi Annan

    24. Februar 2012

    Annan wird Sonderbeauftrager

    Der frühere UN-Generalsekretät Kofi Annan von den Vereinten Nationen und der Arabischen Liga als Syrien-Sondergesandter eingesetzt. Der Friedensnobelpreisträger soll sich für ein Ende der Gewalt und den Menschenrechtsverletzungen einsetzen. Annan soll mit allen Beteiligten nach einer friedlichen Lösung der Krise suchen. Er erarbeitet einen Sechs-Punkte-Plan.

  • April 2012
    UN-Beobachter | Bild: picture-alliance/dpa

    Fahrzeuge der UN-Beobachter

    14. April 2012

    Militärbeobachter in Syrien

    Die UN schicken nach einem Beschluss des Sicherheitsrats Militärbeobachter nach Syrien. Sie sollen die Vorgänge in dem von Krisen gebeutelten Land dokumentieren.

  • Juni 2012
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Phantom-Jet der türkischen Luftwaffe

    22. Juni 2012

    Abschuss einer türkischen Phantom-Maschine

    Der Abschuss eines türkischen Kampfflugzeugs droht den Syrien-Konflikt zu verschärfen. Die türkische Regierung reagiert jedoch betont zurückhaltend auf den Vorfall.

  • August 2012
    UN-Sondergesandter Kofi Annan | Bild: picture-alliance/dpa

    UN-Sondergesandter Kofi Annan

    2. August 2012

    Annan gibt auf

    UN-Vermittler Kofi Annan gibt auf. Es werden neue Massaker an Zivilisten gemeldet. Die UN-Beobachter ziehen sich aus Syrien zurück.

  • August 2012
    Obama mit skeptischem Blick | Bild: Reuters (RNSP)

    US-Präsident Barack Obama

    20. August 2012

    Obamas "rote Linie"

    US-Präsident Barack Obama droht mit Konsequenzen, sollte das Assad-Regime die "rote Linie" überschreiten und Chemiewaffen einsetzen.

  • Februar 2013
    Chronologie | Bild: picture-alliance/dpa

    Syrien Freundesgruppe mit Außenminister Westerwelle

    28. Februar 2013

    Unterstützung für Opposition

    Die Staaten der "Freundesgruppe" wollen Syriens Opposition politisch und finanziell helfen, aber vorerst keine Waffen liefern. Erst im Juni entscheidet sich die Syrien-Freundesgruppe dazu, die Rebellen noch stärker als bisher unterstützen - mit Waffen und mit humanitärer Hilfe.

  • August 2013
    aufgereihte Tote, die allem Anschein nach durch Giftgas im syrischen Bürgerkrieg umkamen | Bild: picture-alliance/dpa

    Mutmaßlicher Giftgaseinsatz in Syrien

    21. August 2013

    Giftgasanschlag

    In der Nähe von Damaskus werden Hunderte Menschen getötet, zahlreiche werden verletzt. Viele Symptome der Leichen und Verletzenden deuten darauf hin, dass die Opfer nicht durch konventionelle Waffen, sondern vermutlich durch einen Einsatz von Nervengas getötet wurden. Von wem der Angriff ausging, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden - sowohl Assad-Regime als auch Aufständische beschuldigen sich gegenseitig.

  • August 2013
    UN-Experten in Syrien | Bild: picture-alliance/dpa

    UN-Kontrolleure im Einsatz in Syrien

    26. August 2013

    UN untersucht Chemiewaffeneinsatz

    Ein UN-Expertenteam bricht auf, um zu untersuchen, ob nahe Damaskus Chemiewaffen zum Einsatz kamen. Washington ist von der Schuld des Regimes überzeugt. Ersten Medienberichten zufolge planen die USA einen begrenzten Militärschlag.

  • August 2013

    30. August 2013

    Großbritannien stellt sich quer

    Das britische Parlament schließt eine Beteiligung des Landes an einem Angriff auf Syrien aus und stürzt Premierminister David Cameron damit in eine politische Krise. Die US-Regierung spricht von klaren Beweisen für den Einsatz von Giftgas durch Syriens Regime.

  • August 2013

    31. August 2013

    Obama wartet mit Militärschlag

    Nach dem Abschluss ihrer Untersuchungen haben die UN-Chemiewaffenexperten Syrien nach Angaben eines UN-Sprechers verlassen. US-Präsident Obama kündigt an, sich den geplanten Militärschlag gegen Syrien erst vom Kongress absegnen lassen.

  • September 2013

    6. September 2013

    G-20-Gipfel über Syrien

    Die EU-Außenminister bemühen sich im litauischen Vilnius um eine gemeinsame Linie im Syrien-Konflikt. Die USA und zehn weitere Staaten fordern in einer Erklärung eine "starke internationale Antwort" auf den Giftgaseinsatz in Syrien. Deutschland schert als einziges europäisches G-20-Land aus und verweigert die Unterschrift zunächst. Am Folgetag erklärt Außenminister Westerwelle die Erklärung nachträglich doch noch unterzeichnen zu wollen.

  • September 2013

    9. September 2013

    Russlands Vorstoß

    Wende im Syrien-Konflikt: Die internationale Gemeinschaft will Syriens Chemiewaffen beaufsichtigen und zerstören. Auch Russland unterstützt den Vorschlag, doch die USA misstrauen der Kooperationsbereitschaft Moskaus. Derweil wird die Situation kontrovers diskutiert. Obamas Werben um einen Militärschlag wird schwieriger.

  • Dezember 2013

    31. Dezember 2013

    Waffeninstpekteure sind zufrieden

    Syrien hat alle Chemiewaffen und deren Produktionsstätten unbrauchbar gemacht. Die Lager seien sicher versiegelt worden, erklärten die internationalen Waffeninspekteure wenige Tage bevor die Frist abgelaufen ist, die der UN-Sicherheitsrat dem syrischen Regime für diesen Schritt gesetzt hatte.


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