Steigende Strompreise Was kommt auf uns Verbraucher zu?
Die Stromkunden in Bayern müssen sich wohl erneut auf höhere Rechnungen einstellen. Das liegt an der EEG-Umlage. Zudem haben die Stromnetzbetreiber angekündigt, 2017 ihre Preise zu erhöhen.
Die EEG-Umlage, die den Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert, steigt erneut. Und zwar um gut acht Prozent auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde. Zusätzlich will zum Beispiel der Stromnetzbetreiber Tennet, der unter anderem die Netzinfrastruktur in Bayern betreibt, das Netzentgelt um ganze 80 Prozent erhöhen.
Nur Dänemark ist noch teurer
Preiserhöhungen beim Strom sind fast schon normal: Allein in den vergangenen zehn Jahren stieg der durchschnittliche Strompreis um 66 Prozent. Für eine Durchschnittsfamilie mit zirka 4.000 kWh im Jahr ist damit der Strom um fast 500 Euro teurer geworden.
Und damit ist Strom einer der größten Preistreiber. Innerhalb der EU sind die Strompreise in Deutschland übrigens mit die teuersten. Nur in Dänemark zahlen die Stromkunden noch etwas mehr.
Aigner: Energiewende über Fonds finanzieren
Angesichts der erneut gestiegenen EEG-Umlage hat die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) einen erneuten Vorstoß gestartet, die Kosten der Energiewende über mehrere Jahrzehnte zu strecken. Aigners Modell eines "Streckungsfonds" stellte sie nun gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin in der bayerischen Vertretung in Berlin vor.
Aigner will die EEG-Umlage für die kommenden Jahre für Stromverbraucher bei 6,5 Ct/kWh einfrieren. Die Differenz zur tatsächlichen EEG-Umlage soll aus einem Fonds bezahlt werden, der sich über Kreditaufnahme bei der KfW finanziert.
Wenn die EEG-Umlage in einigen Jahren sinkt - und damit ist zu rechnen, weil die besonders teuren Altanlagen aus der Förderung herausfallen - dann zahlen Stromverbraucher weiterhin 6,5 Ct/kWh, mit der Differenz wird der aufgenommene Kredit wieder abbezahlt. Aigner geht davon aus, dass die Kredite für den Fonds so innerhalb von 20 Jahren getilgt werden könnten. Vorteil für Verbraucher und vor allem für die Industrie - sie könnten sich auf eine stabile Höhe der EEG-Umlage einstellen.
Aigner hatte bereits Anfang 2014 einen solchen Fonds zur Finanzierung der Energiewende vorgeschlagen - damals wurde sie noch von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zurückgepfiffen. Seehofer hat inzwischen allerdings seine Meinung geändert und im Mai 2016 selbst für eine solchen Fonds plädiert. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) steht einer Fondslösung bislang ablehnend gegenüber.
Stichwort EEG-Umlage
Die EEG-Umlage gibt es seit 16 Jahren. Damals betrug sie 0,19 Cent pro Kilowattstunde Strom. Nun wurde verkündet, dass sie künftig bei 6,88 Cent liegen wird. Das ist 36-mal so viel. Für einen Haushalt mit 5.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch wird es somit im kommenden Jahr gut 30 Euro teurer.
Die Höhe der Umlage legen die vier großen Stromnetzbetreiber fest. Sie berechnen, wie viel Geld sie im kommenden Jahr voraussichtlich an die Erzeuger von Ökostrom zahlen müssen und wie sich der Preis an den Strombörsen entwickeln wird. Denn die EEG-Umlage füllt die Differenz zwischen dem garantierten Abnahmepreis für Ökostrom und dem Börsenpreis. Das soll den Ausbau der erneuerbaren Energien finanzieren. Aktuell stammt etwa ein Drittel des Stroms aus Wind, Wasser, Sonne und anderen erneuerbaren Quellen. In einem Jahrzehnt soll es laut Bundesregierung knapp die Hälfte sein.
Bezahlt wird die Umlage von allen Stromkunden. Einige Industriebetriebe bekommen allerdings Rabatte.
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Stephania, Samstag, 15.Oktober 2016, 08:51 Uhr
14. Steigende Strompreise
Der Strompreis steigt und steigt, aber E-Autos werden subventioniert. Abgesehen davon, daß ich von den E-Autos eh gar nichts halte paßt das ja auch gar nicht zusammen. Oder ???
J. Huber, Samstag, 15.Oktober 2016, 03:18 Uhr
13. Grüne Ideologie in der CSU
Hochmoderne Gaskraftwerke wie Irsching 5 werden durch das EEG mit der Vorrangstellung des Zufallsstroms ausgeklinkt, kurz nachdem sie errichtet worden sind. Zugleich hat man keine wirkungsvollen Speichermöglichkeiten für den norddeutschen Windstrom, der für Bayern nur gegen den Widerstand der lokalen Bewohner erschlossen werden kann. Jetzt will man für die unsichere Stromversorgung noch einen Fonds errichten und damit eine Hypothek auf die Zukunft aufnehmen. Die grüne Ideologie der CSU ist hier schwer verständlich. Besonders dann, wenn Abgase beim Flugverkehr überhaupt keine Rolle zu spielen scheinen.
Querdenker, Freitag, 14.Oktober 2016, 21:33 Uhr
12. EEG-Fond
"Aigner will die EEG-Umlage für die kommenden Jahre für Stromverbraucher bei 6,5 Ct/kWh einfrieren. Die Differenz zur tatsächlichen EEG-Umlage soll aus einem Fonds bezahlt werden, der sich über Kreditaufnahme bei der KfW finanziert."
Eine solche Kreditaufnahme wäre nur dann sinnvoll, wenn sich die Investition lohnt, d.h. durch die zukünftige Gewinne Zins und Tilgung erwirtschaftet werden könnte. Da bin ich skeptisch. Die alternativen Energien sind gegenüber den konventionellen Kraftwerken nicht konkurrenzfähig. Dies wird auch in Zukunft so bleiben solange es keine ausreichende Stromspeicher gibt. Diese Lösung verlagert also nur die Kosten auf die nächste Generation. Deshalb finde ich die jetzige Vorgehensweise besser: jedes Jahr eine Eiskugel mehr - bis zur nächsten Eiszeit..
Trudelringer, Freitag, 14.Oktober 2016, 20:38 Uhr
11. Was kommt auf uns Verbraucher zu?
Keine Frage, natürlich muß der Verbraucher den überstürzten Ausstieg aus der Atomenergie bezahlen.
Und wen haben wir es zu Verdanken? Jeder weis es und jeder nimmt es wie auch alles andere hin.
Mit verlaub:" Unsere "Nachbarn"waren nicht so naiv sofort aus der Atomenergie auszusteigen, nur weil es irgendwo einen Stöhrfall gegeben hat."
Da es keinen Europaweiten Ausstieg giebt, sind wir , wie immer die Dummen. Erstens beim Bezahlen , und wenn in der Nachbarschaft etwas "Hochgeht" allemal. Wie Reich sind wir denn, um uns alles im Alleingeng leisten zu können?
Antwort von Truderinger, Freitag, 14.Oktober, 21:35 Uhr
Welche niedrige Form der Befriedigung verschafft es Ihnen, meinen Nick zu verunglimpfen? Wenn Ihre Orthographie nicht auch noch so beschämend schlecht wäre, könnte es mir ja fast egal sein. Mit Ihrer offenkundigen Legasthenie machen Sie sich lächerlich!
Antwort von Einfaltsloser, Samstag, 15.Oktober, 15:51 Uhr
Trudelringer, ziemlich einfaltslos?
Da muss der Stachel ganz schön tief sitzen. Das grenzt ja schon an Anerkennung und Belobigung des Orginales ;-)
Schöne Grüsse,
Hubert
joe, Freitag, 14.Oktober 2016, 19:55 Uhr
10.
die eeg umlage ist in ihrer form eine der grandiosesten möglichkeiten für eute die genügend geld zur verfügung haben auch noch staatliche förderungen zu kassieren und diese werden von den armen massen bezahlt ! die riester-rente basiert ja auf einen ähnlichen modell ! wer möchte hier behaupten unsere politiker sind unfähig oder korrupt . vielleicht auch beides ! auf jedenfall ist die behauptung das einige industrien von dieser umlage befreit sind , wohl die umglaublichste untertreibung und wird von br tatsächlich hier verbreitet ! sind sie vielleicht ebenfalls nicht unabhängig oder einfach nur schlechte reporter ?