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Tesla-Unfall Wieder Ärger mit dem Autopiloten

Wieder ist ein Tesla mit "Autopilot"-Fahrassistent verunglückt, diesmal in Deutschland. Auf der A24 Richtung Hamburg kollidierte das Fahrzeug mit einem Reisebus. Der Fahrer des Tesla wurde dabei leicht verletzt. Es ist nicht der erste Unfall mit eingeschaltetem Autopiloten.

Stand: 29.09.2016

Ein Mann sitzt am 17.08.2015 in München (Bayern) in einem Tesla Model S auf dem Fahrersitz vor einem Showroom des Autoherstellers. | Bild: picture-alliance/dpa

Ein 50-Jähriger war in dem Wagen auf der A24 in Fahrtrichtung Hamburg unterwegs, als vor ihm ein dänischer Reisebus einen Lastwagen überholte. Der Mann aus Brandenburg fuhr laut Polizei auf den Bus auf, als dieser wieder auf die rechte Spur zurückkehren wollte und wurde dabei leicht verletzt.

War der Autopilot schuld?

Der Unfallfahrer habe angegeben, dass der Autopilot seines Wagens eingeschaltet war, erklärte die Polizei. "Warum dieser nicht funktionierte, muss nun überprüft werden." Der Fahrer des Elektroautos erklärt Tesla zufolge, das System habe nichts mit dem Unfall zu tun gehabt. Die Autos übermitteln diverse Fahrdaten, so dass der Hersteller normalerweise weiß, ob und wie der "Autopilot" genutzt wurde.

Die 29 Insassen des dänischen Reisebusses blieben zum Glück unverletzt, der Sachschaden beträgt allerdings rund 55.000 Euro.

Nicht der erste Unfall mit eingeschaltetem Autopiloten

Unfälle mit Tesla-Fahrzeugen im Autopilotmodus hatten zuletzt mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Im Mai starb ein Mann, als sein Model S im US-Bundesstaat Florida mit einem Lastwagen kollidierte. Der Autopilot war eingeschaltet, die Bremsfunktion wurde nicht ausgelöst. Tesla äußerte später die Vermutung, dass die Fahrzeugsensoren den weißen Lkw nicht vom taghellen Himmel unterscheiden konnten.

Fahrer kann theoretisch jederzeit eingreifen

Auch bei einem tödlichen Unfall in China soll der Autopilot eingeschaltet gewesen sein. Dabei starb im Januar ein 23-Jähriger. Seine Familie verklagt nun Tesla. Die Autopilotfunktionen erlauben es Tesla-Autos, selbstständig die Spur zu wechseln, zu beschleunigen und zu bremsen. Der Fahrer kann allerdings die Kontrolle stets übernehmen. Tesla betont immer wieder, dass es die Autos nicht zu selbstfahrenden Fahrzeugen mache und die Fahrer die Hände ständig am Lenkrad behalten müssten.

Auch der Fahrer aus Brandenburg gab der Polizei zufolge an, die Hände nicht vom Steuer genommen zu haben. Mitte September stellte Tesla ein Update vor, mit dem das Autopilotsystem Hindernisse besser erkennen soll.


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