Einspeisevergütungen Gesetz bringt bayerische Windkraft weiter unter Druck
Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die der Bundestag am Freitag beschlossen hat, bedroht die Windkraft in Bayern wirtschaftlich. Das neue EEG ersetzt ab 2017 die bisher gewährten festen Einspeisevergütungen durch ein Ausschreibungsmodell.

Dabei werden die Standorte in Bayern mit ihren im deutschlandweiten Vergleich schwachen Windstärken nur schwer mithalten können. Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverbands Windenergie liegen die mittleren Gestehungskosten für Windstrom an den besten Standorten in Norddeutschland mittlerweile bei nur noch 5,3 Cent pro Kilowattstunde. Bei den windschwächsten Standorten im Binnenland dagegen kostet Windstrom in der Herstellung durchschnittlich 9,6 Cent pro Kilowattstunde.
Ausschreibung statt fixer Vergütung
Ab 2017 werden durch die jetzt beschlossene EEG-Novelle die fixen Einspeisevergütungen abgeschafft. Dann müssen bayerische Windenergieprojekte in Ausschreibungen mit norddeutschen konkurrieren. Und werden schlechte Karten haben.
Das neue EEG sieht für windschwächere Standorte zwar einen Bonus beim gezahlten Strompreis vor. Der gleicht den Nachteil jedoch nur teilweise aus - so dass unter den bayerischen Windrad-Standorten nur die besten konkurrenzfähig bleiben dürften.
"Der Ausgleich ist leider zu niedrig, um hier für eine Bürgergesellschaft eine nachhaltige Rendite kalkulieren zu können."
Erich Wust, Bürgerwindparkverwalter
Kaum Auswahl an Standorten
Gute Standorte sind ohnehin knapp, und wegen der bayerischen "10H"-Sonderregel zum Mindestabstand für Windräder von Siedlungen ist die Auswahl an Standorten drastisch geschrumpft.
Im ersten Quartal 2016 ging bei den bayerischen Behörden nach Angaben der Staatsregierung kein einziger Antrag für ein neues Windrad ein.
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Rentner, Montag, 11.Juli 2016, 12:08 Uhr
3. Gesetz zu Windkraft
hat es die EON und andere Stromkonzerne mit ihrer Lobby wieder geschafft bei den Politikern sich durchzusetzen zu deren Gunsten,und gegen erneuerbarer Energie.Es ist eine Schande das sich die Politik von diesen Betreibern kaufen lässt.Soviel zu der Umwelt .
stefan, Montag, 11.Juli 2016, 11:04 Uhr
2. Kosten
Zu den Kosten für den Windstrom aus dem Norden kommen noch die neuen Stromleitungen und die teure Erdverkabelung in Bayern hinzu.
Antwort von Vernunftkraft Bardowick, Donnerstag, 14.Juli, 23:04 Uhr anzeigen
Wann ?? In 2025? Dann braucht der Norden doch keine Windräder mehr bauen.
Oliver S., Montag, 11.Juli 2016, 06:46 Uhr
1. Grundproblem: Renditedenken
" ... "Der Ausgleich ist leider zu niedrig, um hier für eine Bürgergesellschaft eine nachhaltige Rendite kalkulieren zu können ..."
Das Grundproblem m.E. ist, dass bei der Energieversorgung wieder Rendite und Gewinn im Vordergrund stehen. Energieversorgung gehört in staatliche Hand und aus einem Topf und ohne Gewinndenken finanziert. Denn nur auf diese Art können sich die unterschiedlichen Energiearten gegenseitig tragen. Das beendet auch die sinnlosen Diskussionen über die nicht mehr rentablen Gaskraftwerke. Diese Kraftwerke können mit zunehmendem Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen gar nicht mehr rentabel sein. Nachvollziehbar, dass niemand so ein Kraftwerk betreiben will. Trotzdem brauchen wir diese Kraftwerke dringend, um Spitzenlasten abzufangen.
Antwort von Dieter N., Montag, 11.Juli, 14:46 Uhr anzeigen
HAHAHA Rendite und Gewinn!!!! Die großen Energiekonzerne haben nix anderes im Kopf als ihr Unternehmen durch Rendite und Gewinne weiter wachsen zu lassen. Jahrzehnte lang haben sie sich jetzt die Taschen vollgestopft und der Staat also wir die Steuerzahler müssen für den Abbau der ganzen Kernkraftwerke mit unseren Steuergeldern aufkommen. Warum baut EON usw. jetzt auf einmal unzählige Windkraftanlagen und Photovoltaikfreiflächen? Um weiter am Ball zu bleiben und den kleinen Steuerzahler weiter zu melken. Lasst doch den Otto-Normalverbraucher auch einmal zum Zug kommen, für saubere Energieversorgung die ja unser Staat sowieso wieder versteuert.
Antwort von Vernunftkraft Bardowick, Donnerstag, 14.Juli, 23:02 Uhr anzeigen
Wenn die Versorgung der Bürger im Vordergrund steht (und nicht das Gewinnstreben), dann zahlen die Bürger auch weniger Stromkosten.