Fraueng'schichten Angela Ascher über die neue Sendung
"Für mich als Schauspielerin, verankert im komödiantischen Fach, war bereits die ganze Vorbereitung ein sehr beglückender Arbeitsprozess. Nachdem die Idee zu einem Comedy-Format entstanden war, haben wir zusammen mit einem wunderbaren Produktions-, Autoren-, und Redaktionsteam verschiedene Frauenfiguren entworfen. Wir dachten in alle Richtungen, sie sollten jedoch trotz Komödie sehr realistische Figuren sein, und natürlich bayerisch!
Aber wie ist die bayerische Frau? Neben bodenständig, herzlich, direkt und gradaus kann ich sagen, auf alle Fälle vielfältig und nicht auf einen Nenner zu bringen! Mit den 'Fraueng'schichten' wollen wir ein Kaleidoskop an bayerischer Weiblichkeit zeigen – und damit bestens unterhalten.
Eine meiner Lieblingsrollen, die resolute Chefin vom Wertstoffhof, ein bayerisches Urviech, ist wirklich eine absolute Gemeinschaftsgeburt. So wurde ich gefragt, was ich gerne spielen würde, und als ich einen Moment nachdachte und meinte 'sehr gern eine Figur, die sehr männlich ist', hatte der nächste schon die Idee für die Maske, der andere die Idee für Inhalte, und wieder der nächste meinte: 'Aber dann setzen wir sie auf den Wertstoffhof'!
Wir haben versucht, allen unseren Figuren, auch wenn es sich natürlich um Prototypen handelt, so viel Menschlichkeit, Realismus und Herzlichkeit zu geben wie möglich. So darf natürlich die Münchner Taxlerin nicht fehlen, die sich mit einer gewissen Bauernschläue durch ihren nicht immer leichten Alltag kämpft und trotz immenser Geldsorgen das Herz immer am richtigen Fleck hat.
Jede Figur lebt in ihrem eigenen Kosmos und hat ihre eigenen Sehnsüchte und Träume. Da haben wir z. B. die Haushälterin im Pfarrhaus, die die eigentliche Chefin der Pfarrei ist, besonders, seit der neue indische Pfarrer angekommen ist; dann die bayerische Mama aus der Reihenhaussiedlung, die in ihrem Alltag strauchelt zwischen Modernität und Tradition, z. B. zwischen ihren veganen Teenagertöchtern und dem sonntäglichen Schweinsbraten; oder die Türsteherin Uschi, die irgendwo in den 1980er-Jahren des Schwabinger Nachtlebens hängen geblieben ist; die niederbayerische Friseurin, die ihre Kunden wie ein Wasserfall mit ihren Weltanschauungstheorien niederquatscht und die Möchtegern-Schlagersängerin, die Bewerbungsvideos aus ihrem kleinen Wohnzimmer direkt an den Bayerischen Rundfunk zu Händen von Angie Ascher schickt, um ein Teil ihrer Sendung zu werden.
Zusammen mit einem wunderbaren Ensemble, zu dem Johanna Bittenbinder, Antonia von Romatowski, Franziska Wanninger, Moses Wolf, Ferdinand Schmidt-Modrow u. v. a. gehören, erzählen wir G'schichten aus dem weiblichen bayerischen Leben, in dem auch die Männer und die Kinder und alles, was dazugehört, nicht zu kurz kommen. Es war für mich eine wunderbare Erfahrung als Schauspielerin und ein Geschenk, mich in so vielen verschiedenen Rollen ausleben zu dürfen. Sie alle mit viel bayerischer Lebensfreude zu füllen, um so hoffentlich das Publikum bestens zu unterhalten!"