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Look & Listen Der Preisträger 2013 ist Martin Boettcher

In diesem Jahr geht der 2010 von der BR-Tochter Telepool gestiftete "Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award" an den Filmkomponisten Martin Böttcher. Er wird den Preis am Donnerstag beim Konzert "Sounds of Cinema" im Münchner Circus Krone in Empfang nehmen.

Stand: 16.05.2013

Martin Boettcher Porträt | Bild: BR / Matthias Keller

Am Freitag, 28. Juni 2013 erzählt Martin Böttcher im Rahmen von "filmtonart – Tag der Filmmusik im Bayerischen Rundfunk" live im Funkhaus in München über seinen Zugang zur Filmmusik. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Legendärer Sound für Karl-May-Filme

Martin Böttcher ist nach Howard Shore (2010), Michel Legrand (2011) und Rachel Portman (2012) der Vierte seines Fachs, der den "Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award" erhält. Berühmt wurde Martin Böttcher (Jahrgang 1927) vor allem durch seine Musik zu den Karl-May-Filmen der 1960er-Jahre. Zehn dieser Filme mit Pierre Brice in der Rolle des Winnetou und Lex Barker als Old Shatterhand vertonte Böttcher insgesamt. Sein Old-Shatterhand-Thema, wie auch viele spätere seiner Melodien, war wochenlang in den Hit-Charts vertreten. 

Böttcher begann seine Karriere nach Kriegsende als Gitarrist im Unterhaltungsorchester von Radio Hamburg, später Nordwestdeutscher Rundfunk. Sein Handwerk als Arrangeur, Komponist und Dirigent erlernte er unter anderem bei Kurt Wege und Generalmusikdirektor Richard Richter. Seine erste Filmmusik schrieb Martin Böttcher 1952 zu einem Dokumentarfilm. Die erste abendfüllende Filmmusik entstand drei Jahre später zur Militärsatire Der Hauptmann und sein Held, gefolgt vom offiziellen Opus 2 mit dem Titel Die Halbstarken mit Horst Buchholz in der Hauptrolle. Der Soundtrack zu diesem von Vorbildern wie Rebel Without a Cause (denn sie wissen nicht, was sie tun) inspirierten Film wurde von der Formation Mister Martin‘s Band eingespielt, einem Spitzenensemble mit Jazzmusikern wie Fatty George, Horst Fischer, Bill Grah und Hans (später „James“) Last.

Bereits 1958 kommt Böttcher erstmals indirekt mit dem Thema "Winnetou" in Berührung durch ein Lied, das er für Hans Albers und dessen Film 13 kleine Esel und der Sonnenhof  schreibt ("Ich komm’ mir vor wie Winnetou"). Ebenfalls noch vor seinen Karl-May-Erfolgen schreibt er die Musik zu verschiedenen Krimis wie den beiden Pater-Brown-Filmen Das schwarze Schaf (1960) und Er kann’s nicht lassen (1962) mit Heinz Rühmann in der Titeltrolle. Auch seine ersten Edgar-Wallace-Arbeiten fallen in diese Zeit: Der Fälscher von London (1961) und Das Gasthaus an der Themse (1962). Ebenfalls für Rühmann entsteht 1961 die Musik zu Max, der Taschendieb, in der das Stück "Moonlight Guitar" und sein früherer Hit "Hawaii Tattoo" zu hören sind, letzterer seinerzeit unter dem Pseudonym Michael Thomas entstanden.

Auch dies gehört zu Martin Böttchers Erfolgsbilanz: das Komponieren zahlreicher Chansons und Schlager für Künstler wie Françoise Hardy, Peggy March, Romy Schneider oder Elisabeth Flickenschildt.

Insgesamt über 50 Kinofilme und mehr als 300 Fernsehproduktionen tragen Martin Böttchers musikalische Handschrift. Seine Pater-Brown-Musik erlebte unlängst ein Revival in der neu aufgelegten Serie Pfarrer Braun mit Ottfried Fischer in der Titelrolle.

Der Filmkomponist nimmt die Auszeichnung am Donnerstag, 27. Juni 2013 persönlich beim Konzert "Sounds of Cinema" im Münchner Circus Krone in Empfang.

Filmmusikkompetenz hat Tradition im Bayerischen Rundfunk

Seit vielen Jahren ist Filmmusik ein fester Bestandteil im Programm des Münchner Rundfunkorchesters. Das diesjährige Gala-Konzert "Sounds of Cinema" im Circus Krone findet am Donnerstag, 27. Juni unter der Leitung von Ulf Schirmer statt, Moderator ist Roger Willemsen. Das Bayerische Fernsehen zeigt das Konzert am Sonntag, 30. Juni 2013 um 22.15 Uhr. Mit der Verleihung des "Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award" unterstreicht der Bayerische Rundfunk seit 2010 seine Filmmusikkompetenz.

Die wöchentliche Hörfunksendung "Cinema – Kino für die Ohren" bietet jeden Sonntag um 18.05 Uhr auf BR-KLASSIK Hörenswertes aus der Welt der Filmmusik:

filmtonart - Tag der Filmmusik

Bereits zum fünften Mal lädt der Bayerische Rundfunk am Freitag, 28. Juni 2013, zum Auftakt des FILMFEST MÜNCHEN von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu filmtonart – Tag der Filmmusik ein: ein Forum im Bayerischen Rundfunk, bei dem Filmschaffende und Komponisten Kontakte knüpfen können. Offen ist filmtonart aber für alle, die sich für die Filmmusik interessieren. In einem Panel wird der Look&Listen-Preisträger Martin Böttcher live über seinen Zugang zur Filmmusik erzählen.

Anmeldung und Informationen zu filmtonart - Tag der Filmmusik unter: www.br.de/filmtonart.


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