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BR Fernsehen / ARD Mediathek "Alles außer Kartoffeln: Menschen. Küche. Heimat."

Sechs Köchinnen und Köche mit Migrationshintergrund, die erfolgreich die Gerichte ihrer Herkunftsländer kochen, stehen im Mittelpunkt der aufwendigen Dokumentationsreihe "Alles außer Kartoffeln: Menschen. Küche. Heimat.". Alle sechs Folgen sind ab Dienstag, 10. September in der ARD Mediathek zu sehen sowie einzeln ab 23.30 Uhr wöchentlich im BR Fernsehen. Produziert haben die Doku-Reihe der BR, der zwei der sechs Filme beisteuert, der hr, der WDR und der SR.

Stand: 09.08.2024

Key Visual/Cover Sendereihenbild mit Typo zu "Alles außer Kartoffeln: Menschen. Küche. Heimat.". Sechs Köchinnen und Köche mit Migrationshintergrund, die erfolgreich die Gerichte ihrer Herkunftsländer kochen, stehen im Mittelpunkt der Dokumentationsreihe. | Bild: HR

Essen ist für die meisten Menschen auch Heimat und Identifikation. In einer Zeit, in der Zuwanderung eines der politisch und gesellschaftlich viel diskutierten Themen ist, erzählt die Doku-Reihe von Menschen, die sich durch die Geschmäcker ihrer Heimatküchen ihren Platz in Deutschland erkämpft haben und seitdem das Land verändern. Biografien, die unser Land geprägt haben und eine buntere und offenere Kultur haben entstehen lassen.
"Alles außer Kartoffeln: Menschen. Küche. Heimat." – das sind emotionale Geschichten vom Essen und Ankommen: Porträtiert werden Menschen, bei denen das Kochen Dreh- und Angelpunkt ihrer Biografie ist und zugleich wichtiger Teil ihrer Herkunftskultur.

Die Protagonisten wurden von den Autorinnen und Autoren der Filme für die Porträts bis zu einem Jahr begleitet. Dabei ging es unter anderem um Fragen nach Heimat, Identität und Zugehörigkeit – sinnlich und regional verankert erzählt. Zentral ist immer eine Reise ins jeweilige Ursprungsland, die für die sechs Protagonisten mit offenen Fragen und Emotionen verbunden war.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen Menschen kennen wie Prateek, die sich mit ihrem indischen Restaurant in München Freiheit von patriarchalen Strukturen erkämpft. Oder Nir, der als Israeli mehrere vegane Restaurants in Frankfurt betreibt und seit dem Krieg in seinem Heimatland massiven Anfeindungen ausgesetzt ist.

Die sechs Geschichten:

Madam Chutney und der Geschmack von Freiheit (Indien, BR)
Als indische Frau ein Restaurant leiten? In Indien nahezu undenkbar. Prateek Reen macht es. In München. Dies ist die Reise einer jungen Frau von einem indischen Bergort nach Bayern. Nie wird sie vergessen, wie arm ihre Familie einmal war, als sie bei einem Brand alles verlor. Sie hat erlebt, dass die Welt flüchtig ist und brüchig. Aber auch, dass man ein Rezept mitnehmen kann, auf einem kleinen Zettel. Eine Erinnerung. Den Geschmack von Freiheit. Und mit ihm in der Fremde in Deutschland eine neue Welt erschaffen kann: mit ihrem eigenen Restaurant "Madam Chutney".

Die geheimen Rezepte der Familie Ting (Taiwan, BR)
Der Bundespräsident, der Schauspieler Lars Eidinger und der Künstler Ai WeiWei – sie alle eint immer wieder eine gemeinsame Sehnsucht nach der angeblich besten taiwanesischen Nudelsuppe im "Lon Men’s Noodle House" in der Berliner Kantstraße. Doch die vielen Menschen, die hier täglich Schlange stehen, ahnen nicht, welche persönliche Reise die Familie Ting auf sich nehmen musste, um sich ihren Platz in Deutschland zu erkämpfen. Es ist eine Geschichte, die am saudischen Königshaus beginnt und die mitten in den gegenwärtigen China-Taiwan-Konflikt führt. Eine Geschichte, die gerade wieder von Neuem geschrieben wird. Denn, wie die Tings sagen: "Ohne Fleiß kein Reis!"

Nir Rosenfelds Traum vom Frieden (Israel, hr)
Eine Welt ohne Tierleid – das ist das Ziel des veganen Frankfurters Nir Rosenfeld. Doch nach dem Terror-Angriff der Hamas in seinem Geburtsland Israel ist er plötzlich mit menschlichem Leid konfrontiert. Die alte Heimat im Krieg, die neue voller Anfeindungen und Diskussionen darüber, ob es die "israelische Küche" überhaupt gibt. Wie kann er sich für Toleranz einsetzen – wenn sogar Essen politisiert wird?

Souads Sehnsucht und die Küche Marokkos (Marokko, hr)
Als Souad Rais El Kertoubi mit 18 Jahren aus Tanger nach Darmstadt zieht, vermisst sie nicht nur ihr Land, sondern auch das Essen. Ihre Mission: die marokkanische Tajine in der neuen Heimat bekannt machen. Heute besitzt sie die älteste Tajinerie Deutschlands, die von ihrem jüngsten Sohn Anas weitergeführt wird. Große Ehre oder Bürde? Und was ist aus Souads Traum geworden, irgendwann nach Marokko zurückzukehren? 

Georgische Küche von Natia Torchinava (Georgien, WDR)
Georgien mit seinen Khinkalis (Teigtaschen) und Khachapuri (Teigfladen) ist das Italien Osteuropas – kulinarisch gesehen. Mit 19 kommt Natia Torchinava als Au-pair-Mädchen nach Düsseldorf. Sie verliebt sich in die Stadt und die Menschen, arbeitet als Küchenhilfe, macht ihr Abitur nach und eröffnet mit 24 Jahren ihr eigenes Restaurant, das "So Re" in Düsseldorf-Flingern.

Gambia im Topf: Bubacarrs Streetfood (Gambia, SR)
"In Gambia haben Männer in der Küche nichts zu suchen", lacht Bubacarr, während er Okraschoten schneidet. Afrikanisches Streetfood anbieten, das geht für ihn nur, weil sein Weg ihn nach Saarbrücken führte. Als gelernter Goldschmied durfte er in Deutschland aber nicht arbeiten. Unzählige Aushilfsjobs später und nach einer Ausbildung zum Pfleger hat der Gambianer im Kochen seine Passion gefunden. Bei seiner Familie in Gambia findet er neue Inspirationen und probiert dann aus, ob es seine Kundinnen und Kunden in Deutschland schmeckt.


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