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Historisches Interview mit Anti-Apartheid-Kämpfer alpha-retro: Weiß in Südafrika

Im September 1977 wurde der schwarze Studentenführer Steve Biko von der südafrikanischen Polizei zu Tode gefoltert. Sein Tod gilt als Wendepunkt der internationalen Wahrnehmung des Apartheid-Regimes und führte endgültig zu dessen Ächtung. Das einzig existierende Filmmaterial über Steve Biko ist ein Interview des Filmemachers Edmund Wolf mit dem Freiheitskämpfer für seine investigative Reportage "Weiß in Südafrika". ARD alpha zeigt das historische Filmdokument am Freitag, 13. Januar 2023 um 21.00 Uhr: "alpha-retro: Weiß in Südafrika (1977)".

Stand: 10.01.2023

Weiße Südafrikanerinnen bei Schießübungen. | Bild: BR

Der Film von Edmund Wolf ist eine investigative Reportage über die Nachkommen calvinistisch-holländischer Einwanderer nach Südafrika im 17. Jahrhundert, die sich als "Weiße Afrikaner" sahen und ohne Kompromisse auf die Erhaltung ihrer Lebensweise und vor allem ihrer politischen Macht bedacht waren. Anders als die anderen Weißen auf dem schwarzen Kontinent sahen sie sich als "der weiße Stamm Afrikas": ein kleines Volk von zweieinhalb Millionen Menschen, das seit 1948 auch die Südafrikaner englischer Abstammung faktisch jeder politischen Macht beraubt hatte und mit ihrer Politik der Apartheid 18 Millionen Schwarze zu permanenter Rechtlosigkeit im "weißen Südafrika" verurteilen wollte.

Der Bürgerrechtler Steve Biko stand zum Zeitpunkt des Interviews unter Bann und agierte politisch im Untergrund, weshalb Edmund Wolf unter größtmöglicher Geheimhaltung drehen musste. Einige Monate nach dem Dreh des Films und des Interviews mit Steve Biko wurde dieser von der südafrikanischen Polizei verhaftet und in der Haft zu Tode gefoltert. Zehn Jahre später, 1987, wurde Steve Biko durch den Film "Cry Freedom" von Richard Attenborough posthum weltberühmt. Denzel Washington spielte darin in einer seiner ersten großen Rollen den charismatischen Kämpfer gegen die Apartheid.


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