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Doku-Drama Das Wunder von Leningrad

Während der Blockade von Leningrad durch die deutsche Wehrmacht erhält der Dirigent Karl Eliasberg den Auftrag, inmitten von Hunger und Tod Dimitri Schostakowitschs 7. Symphonie in der belagerten Stadt erstaufzuführen – als Zeichen des Widerstands. Das Werk, das als "Leningrad Symphonie" in die Musikgeschichte eingehen wird, soll den Deutschen und der Welt zeigen, dass die Stadt lebt. Das packende Doku-Drama "Das Wunder von Leningrad" erzählt die erschütternde Geschichte einer der berühmtesten Symphonien des 20. Jahrhunderts – am Samstag, 23. Mai 2020, um 20.15 Uhr in ARD-alpha.

Stand: 20.05.2020

Deutsche Soldaten besetzen Dorf vor Leningrad.
| Bild: BR/Gebrüder Beetz Filmproduktion Lüneburg GmbH/NDR/Andrej Vasilenko

Noch im Sommer 1941 genießt die 17-jährige Olga Kvade, Erzieherin in einem Waisenhaus, ihre von Musik und Theater geprägte Jugend im traumhaft schönen Leningrad. Doch schon wenige Wochen später steht die deutsche Wehrmacht vor den Toren der Stadt und schließt den Blockadering. Eine 872 Tage andauernde Belagerung beginnt. Und ein systematisches Aushungern der Bevölkerung. Mehr als eine Million Zivilisten sterben. Eine Quelle der Hoffnung in dieser Zeit sind das Radio und die Musik des Dirigenten Karl Eliasberg und seines Rundfunkorchesters. Unermüdlich kämpft er mit den Mitteln der Kunst gegen die Grausamkeit des Krieges an. Gerade als er verzweifelt aufhören will, bekommt er den Auftrag seines Lebens – und das nahezu Unmögliche gelingt: Am 9. August 1942 führt Karl Eliasberg Dimitri Schostakowitschs 7. Symphonie mit den wenigen noch lebenden Mitgliedern des Rundfunkorchesters und weiteren Musikern in Leningrad auf, nachdem ein tollkühner Flieger die Luftblockade durchbrochen und die Partitur in die Stadt gebracht hat. Für einen kurzen Moment hält der Krieg inne, und die Klänge der Leningrader Symphonie bahnen sich ihren Weg durch die Straßen bis hin zu den Stellungen der Deutschen.

Das Konzert wird zum Symbol eines kurzen Triumphes der Kultur über die Barbarei des Krieges. Die Aufführung der "Leningrad Symphonie" gilt in Russland bis heute als ein Wendepunkt des Krieges. Das packende Doku-Drama "Das Wunder von Leningrad" erzählt die Geschichte dieses berühmten Werkes aus der Perspektive der Belagerten und der Belagerer. Eine Geschichte über den unbeugsamen Überlebenswillen und das Ringen um Menschlichkeit im Angesicht des Todes. Bewegende Interviews mit Zeitzeugen wie Olga Kvade, einzigartige Archivaufnahmen aus dem besetzten Leningrad und aufwendige Spielszenen zeigen den grausamen Alltag einer Stadt, die dem Tod geweiht scheint. Wissenschaftler und Experten wie der Historiker Prof. Dr. Sönke Neitzel und die britische Journalistin und Schriftstellerin Anna Reid ordnen das Geschehen ein.


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