Es ist mehr als 60 Jahre her, dass die ersten Menschen aus der Türkei nach Deutschland kamen. Sie wurden dringend gebraucht – als Arbeiterinnen und Arbeiter in der Industrie. Damals gab es weder Deutschkurse noch Integrationsgedanken – auf keiner der beiden Seiten. Man ging davon aus, dass die sogenannten Gastarbeiter das Land bald wieder verlassen würden. Doch sie blieben, und das beeinflusste ihr Leben sowie das ihrer Kinder und Enkel. Wie haben die früheren Migrantinnen und Migranten ihr Leben eingerichtet? Was hat dafür gesorgt, dass sie sich integrieren konnten? Wieviel Türkei, wieviel Deutschland steckt heute in ihnen? In der Dokumentation ʺTürkisch geboren – Deutsch gewachsenʺ am Mittwoch, 25. Oktober um 21.00 Uhr begibt sich Hülya Deyneli, selbst Tochter türkischer Migranten, auf Spurensuche und lernt interessante Strategien kennen, wie man in zwei Welten und mit beiden Kulturen leben kann.

Wie prägt Migration Familien? Und wie haben die Zugewanderten aus der Türkei Deutschland verändert? Die Dokumentation ʺDrei Generationen Almanyaʺ um 21.45 Uhr porträtiert zwei Familien, die schon seit drei Generationen in Deutschland leben. Sie taucht ein in ihre Geschichten, begleitet sie in ihrem Alltag und zeigt, wie sie sich ihren Weg und ihre Erfolge erkämpft haben, obwohl Bildungs- und Aufstiegschancen für die ersten Generationen nicht selbstverständlich waren.

Heute leben rund drei Millionen türkeistämmiger Menschen in Deutschland: Türken, Kurden, Armenier, Sunniten, Aleviten, Christen. Etwa die Hälfte von ihnen hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft. Viele sind hier geboren und aufgewachsen. Sie sind nicht mehr nur Arbeiter und Dienstleister, sondern auch Unternehmer, Politiker, Künstler, Wissenschaftler. In ihrem Film ʺEin Koffer voller Hoffnung: Türkische Gastarbeiter in Deutschlandʺ am Sonntag, 29. Oktober um 21.00 Uhr erzählt die Regisseurin Gülsel Özkan die Geschichte der Ankunft der Frauen und Männer aus der Türkei und zeigt, welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland auf die Migrantinnen und Migranten hatten. Es begegnen sich Vertreterinnen und Vertreter der sogenannten ersten und der vierten Generation – darunter der ehemalige FC Bayern-Spieler Hamit Altıntop, die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Diplom-Psychologin und SPD-Politikerin Lale Akgün, der Psychologe und Hirnforscher Onur Güntürkün, der Schriftsteller Molla Demirel, die gelernte Schneiderin Filiz Taskin und der Münchner Abiturient Kubilay Toptal. So entsteht ein unterhaltsames und differenziertes Bild der ʺAlmancılarʺ, der ʺDeutschländerʺ oder ʺDeutschtürkenʺ auf ihrem Weg zu ʺTürkdeutschenʺ. Werden sie eines Tages einfach nur Deutsche sein?

Begleitende Reisedokumentationen

Begleitende Reisedokumentationen stellen die Türkei, das Land auf zwei Kontinenten, vor. Die zweiteilige Doku ʺAbenteuer Türkeiʺ am Montag, 23. und Dienstag, 24. Oktober jeweils um 20.15 Uhr zeigt die kulturelle, geschichtliche und landschaftliche Vielfalt – vom Bosporus bis Anatolien und von der Schwarzmeer- bis zur Mittelmeerküste. In dem Film ʺMit dem Zug durch die Türkeiʺ am Freitag, 27. Oktober um 20.15 Uhr geht Autor Alexander Schweitzer von Istanbul aus auf Entdeckungsreise. Er lernt sowohl ein modernes Land mit Hochgeschwindigkeitszügen als auch den althergebrachten Meerschaumabbau kennen.