Thementag Vor 40 Jahren: Ende des Vietnam-Krieges
Am 1. Mai 1975 eroberten Vietcongkämpfer die südvietnamesische Hauptstadt Saigon. Damit endete der Vietnam-Krieg mit einem Sieg des kommunistischen Nordens. Im Rahmen des Thementages „Vor 40 Jahren: Ende des Vietnam-Krieges“ zeigt ARD-alpha am Freitag, 1. Mai 2015, zahlreiche Dokumentationen. Am Abend zuvor gibt es im „alpha-Forum“ ein aktuell aufgezeichnetes Hintergrundgespräch mit dem Historiker Marc Frey (30. April, 20.15 Uhr).
Donnerstag, 30. April, 20.15 Uhr:
alpha-Forum: Marc Frey
Historiker; Moderation: Corinna Spies
Freitag, 1. Mai, 19.15 Uhr: Vietnam - Auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad
Durch das zentrale Hochland von Vietnam, nahe der kambodschanischen Grenze, führt der Ho-Chi-Minh-Pfad, heute eine stark befahrene Bundesstraße. Während des Krieges war er ein logistisches Wegenetz, über das der kommunistische Norden seine Truppen im Süden versorgen konnte. Die Lebensmittel für die Soldaten und Guerilla-Kämpfer stammten zum großen Teil aus Vinh Moc, einem Dorf, das direkt am Ho-Chi-Minh-Pfad liegt. Um sich vor den Bomben zu schützen, flüchteten die Bewohner unter die Erde, in ein mühsam gegrabenes Tunnelsystem. Heute, fast 40 Jahre nach Kriegsende, sieht man kaum noch etwas von den Schäden, auch wenn sich der Dschungel nur langsam von den Herbiziden erholt, mit denen das Gebiet bombardiert wurde. Der Ho-Chi-Minh-Pfad führt sogar durch ein UNESCO-Weltnaturerbe: den Phong Nha Ke Bang-Nationalpark.
Freitag, 1. Mai, 20.15 Uhr: Vier Tote in Ohio - Ein amerikanisches Trauma
Am 4. Mai 1970 schießt die US-Nationalgarde an der Universität von Kent im US-Bundesstaat Ohio auf Studenten, die friedlich gegen die Ausweitung des Vietnam-Krieges nach Kambodscha demonstrieren. Vier Studenten werden getötet, neun verletzt. Der Film beleuchtet die Umstände des bis heute unverarbeiteten Traumas der US-amerikanischen Geschichte.
Freitag, 1. Mai, 21.15 Uhr: Das Mädchen und das Foto
Das berühmteste Pressefoto des Vietnamkrieges zeigt das Mädchen Kim Phuc nach dem Napalm-Angriff auf das vietnamesisches Dorf Trang Bang am 8. Juni 1972. Es lief nackt und schreiend mit Verbrennungen auf einer Straße entlang, das Feuer hatte seine Kleider verbrannt. Der Film porträtiert Kim Phuc, die heute in Kanada lebt, und den vietnamesischen Fotografen Nick Ut, Urheber des Symbolbildes für die Kriegsschrecken in Vietnam.
Anhand von Zeitzeugenberichten beleuchtet die Dokumentation die Hintergründe des Angriffs der Südvietnamesen mit amerikanischen Napalmbomben auf den Heimatort Kims, die Rettung des Kindes, die Auswirkung des Fotos auf die öffentliche Meinung zum Vietnamkrieg sowie das Ausschlachten der Lebensgeschichte Kims für die vietnamesische Propaganda.
Freitag, 1. Mai, 22.05 Uhr: Regen der Vernichtung - Das Erbe des Vietnamkriegs
Der Film beleuchtet die Spätfolgen der unsichtbaren Verseuchung von Mensch und Umwelt in Vietnam durch das von der US-Armee während des Vietnamkrieges versprühte hochgiftige dioxinhaltige Unkrautvernichtungsmittel „Agent Orange". Zahlreiche Fallbeispiele dokumentieren die unzureichende medizinische und materielle Versorgung von behinderten und kranken Kindern, die durch „Agent Orange" geschädigt wurden.
Auf Initiative des vietnamesischen Vereins für die „Agent Orange"-Opfer erfolgte im Jahr 2004 eine Sammelklage von Betroffenen vor dem US-Bundesgericht in New York auf Entschädigung durch die verantwortlichen US-Chemiefirmen, die jedoch abgewiesen wurde.
Freitag, 1. Mai, 22.50 Uhr: Verwaist, verletzt und ausgeflogen - Kriegskinder aus Vietnam
Der Film zeigt Eindrücke vom Schicksal vietnamesischer Kriegskinder und blickt zurück auf die Adoption von Kriegswaisen und die Betreuung von kriegsverletzten Kindern aus Vietnam in Deutschland.