Neue Dokumentation Zeugin der Zeit: Eva Szepesi – Die Angst weicht nie
Die Porträtreihe ʺZeuge / Zeugin der Zeitʺ dokumentiert die Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in Interviewfilmen und bewahrt so die Erinnerungen von Überlebenden des Holocaust für nachfolgende Generationen. Eine neue Folge ist Eva Szepesi gewidmet, die als Kind 1944 von der Gestapo gefangen genommen und ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde: ʺZeugin der Zeit: Eva Szepesi – Die Angst weicht nieʺ, am Sonntag, 21. Januar 2024, um 20.15 Uhr, in ARD alpha.
Als 12-jähriges Mädchen musste Eva Szepesi vor den Nationalsozialisten aus Budapest fliehen. Ende Oktober 1944 wurde sie von der Gestapo gefangen genommen und ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort erlebte sie Monate in Todesangst, geprägt von sadistischer Gewalt, Hunger und Kälte. Als am 27. Januar 1945 die Rote Armee Auschwitz-Birkenau befreite, lag sie ausgehungert und krank ohnmächtig zwischen Tausenden von Leichen. Ein russischer Soldat sah, dass Eva noch lebte. ʺEr hat mich angelächelt, und ich habe versucht zurückzulächeln. Das war wie eine zweite Geburt.ʺ In einem Lazarett wurde sie versorgt und fand langsam zurück ins Leben, aber auf die Rückkehr ihrer ebenfalls deportierten Mutter und ihres Bruders wartete sie vergeblich, ein Leben lang.
Schließlich entdeckte Eva Szepesi im Jahr 2016 die Namen ihrer Mutter und ihres Bruders im Buch der Ermordeten in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. An diesem Tag konnte sie, mehr als 70 Jahre nach Kriegsende, ihr Warten beenden. ʺErst dann konnte ich trauernʺ, sagt Eva Szepesi. ʺAber die Angst weicht nie.ʺ
Alle Filme der Porträtreihe "Zeuge der Zeit" stehen auch in der ARD Mediathek zur Verfügung.