Bayerischer Fernsehpreis 2015 Freude über vier Blaue Panther
Am Freitag, 22. Mai 2015, wurde zum 27. Mal der Bayerische Fernsehpreis verliehen. Der BR freut sich über vier Auszeichnungen: Die BR-Autoren Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler erhielten den Blauen Panther für ihre Dokumentation „Verbrechen Liebe“. BR-Autor Eckhart Querner wurde für das TV-Porträt „Der Sänger Christian Gerhaher“ ausgezeichnet. Regisseur und Produzent Patrick Hörl bekam den Preis für seinen vom BR koproduzierten Dokumentarfilm „Fukushima – Nichts ist, wie es war“, Philipp Kadelbach für die beste Regie des Fernsehfilms „Nackt unter Wölfen“ (MDR, ARD Degeto, WDR, SWR, BR).
Die Vergabe des Bayerischen Fernsehpreises im Prinzregententheater in München wurde in diesem Jahr vom Bayerischen Rundfunk produziert und live im Bayerischen Fernsehen übertragen.
Die beiden „schlachthof“-Moderatoren Michael Altinger und Christian Springer moderierten die feierliche Gala. Musikalischer Höhepunkt des Abends war ein Auftritt von Andreas Gabalier.
Die Preisträger der BR-Produktionen und -Koproduktionen
Die Autoren Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler für "Verbrechen Liebe" in der Kategorie Information
Buch und Regie: Andrea Mocellin, Thomas Muggenthaler
Produktion: BR
Redaktion BR: Andreas Bönte
Zum Inhalt
"Ich habe ihn geliebt", sagt Helene Wimmer aus Niederbayern über Kazimierz Rafalski, einen polnischen Zwangsarbeiter. Doch solche Liebesbeziehungen waren in Nazideutschland streng verboten und wurden hart bestraft. Helene Wimmer und Kazimierz Rafalski kamen in Konzentrationslager. Die Gestapo ließ in einigen Orten Zwangsarbeiter sogar hinrichten, auch wegen solcher Liebesbeziehungen – allein in Niederbayern und in der Oberpfalz sind 22 Hinrichtungen dokumentiert. Auf Basis jahrelanger Recherchen beleuchtet die Doku von Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler das wenig erforschte Thema, u.a. durch einfühlsame Interviews mit Kindern aus solchen verbotenen Beziehungen, die vor der Kamera nach Jahren ihr Schweigen brechen.
Der Autor Eckhart Querner für "Der Sänger Christian Gerhaher" in der Kategorie Kultur und Bildung
Buch und Regie: Eckhart Querner
Produktion: BR
Redaktion BR: Sabine Scharnagl, Ulrich Gambke
Zum Inhalt
"Er hat ein wahnsinniges Verantwortungsgefühl demgegenüber, was er macht und was er darstellt auf der Bühne. Und das lässt ihn die Sachen immer kritisch betrachten" , sagt der Liedbegleiter Gerold Huber über seinen musikalischen Partner, den Sänger Christian Gerhaher. Fast ein Jahr lang begleitete der Regisseur Eckhart Querner den international gefeierten Bariton auf Konzertreisen, in seine niederbayerische Heimat und bei der Arbeit mit seinen Studenten. Der Film erzählt die Geschichte eines hochsensiblen Musikers, der zaudernd, kritisch und unermüdlich auf der Suche nach der bestmöglichen Interpretation ist.
Der Produzent und Regisseur Patrick Hörl für "Fukushima – Nichts ist, wie es war" in der Kategorie Kultur und Bildung
Buch und Regie: Patrick Hörl und Kei Matsumoto
Produktion: Autentic (Produzent: Patrick Hörl) in Koproduktion mit dem BR
Redaktion BR: Petra Felber, Fatima Abdollahyan
Zum Inhalt
In unglaublichen Bildern aus bis dahin unveröffentlichtem Filmmaterial erzählt "Fukushima – Nichts ist, wie es war" von der Katastrophe in Japan 2011 und ihren Folgen bis heute. Dabei verknüpft der Film die Entwicklungen der letzten Jahre mit den persönlichen Geschichten dreier japanischer Reporter, deren Leben nicht nur unmittelbar von der Katastrophe beeinflusst worden ist, sondern unauflöslich mit ihr verbunden bleibt.
Der Regisseur Philipp Kadelbach für "Nackt unter Wölfen" in der Kategorie Kultur und Bildung
Drehbuch: Stefan Kolditz
Regie: Philipp Kadelbach
Redaktion: Jana Brandt (MDR), Wolfgang Voigt (MDR), Christine Strobl (ARD Degeto), Götz Schmedes (WDR), Michael Schmidl (SWR), Amke Ferlemann (BR)
Produktion: Ufa Fiction (Produzenten: Benjamin Benedict, Nico Hofmann, Sebastian Werninger) in Koproduktion mit MDR, ARD Degeto, WDR, SWR, BR und MIA Film in Zusammenarbeit mit Global Screen und Universum Film, gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung, das Medienboard Berlin-Brandenburg und den tschechischen Staatsfonds der Kinematografie-Filmförderung
Zum Inhalt
Wenige Wochen vor der Befreiung des KZ Buchenwald erreicht ein dreijähriges Kind im Inneren eines Koffers das Lager und ist dem Tode geweiht, würde sich nicht eine Gruppe von Häftlingen des Jungen annehmen und ihn vor der SS verstecken. Dies wird zur schwersten Prüfung der einzelnen Häftlinge die im kleinsten Entscheidungsspielraumzwischen Leben und Tod, so handeln, wie es ihnen ihre Werte vorgeben. Immer unter Lebensgefahr und in der Hoffnung, dass die Gefangenschaft in der Hölle auf Erden wenigstens etwas bringt, das Sinn macht, sichern sie das nackte Überleben des Kindes und damit die Hoffnung auf eine Zukunft. "Nackt unter Wölfen" ist die filmische Neuinterpretation des gleichnamigen Romans von Bruno Apitz, der 1958 erschienen ist.