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Bayern 2-Digitalprojekt "Ich, Eisner!" Abschluss mit Online-Kondolenzbuch

Das digitale Storytelling-Projekt "Ich, Eisner!" endet am 26. Februar mit dem 100. Jahrestag der Beerdigung seines Protagonisten. Seit dem Start im Oktober letzten Jahres erhalten 15.000 Nutzer regelmäßig Texte, Bilder, Videos und Sprachnachrichten von Kurt Eisner, dem Anführer der Revolution und ersten bayerischen Ministerpräsidenten, direkt aufs Handy. Unter www.br.de/icheisner können sich die Nutzer ab dem 21. Februar in einem virtuellen Kondolenzbuch vom Projekt "Ich, Eisner!" verabschieden. Zudem beantwortet Eisner-Biograf Bernhard Grau am 27. Februar Fragen der "Eisner-Community".

Stand: 19.02.2019

Grafik mit Bild von Kurt Eisner und seinem Zitat: "Jedes Menschenleben soll heilig sein! Bewahrt die Ruhe und wirkt mit am Aufbau der neuen Welt! ... Es lebe die Freiheit!" | Bild: Nachlass Germaine Krull, Museum Folkwang Essen/Montage BR

100 Jahre nach der Revolution von 1918/19 erzählt "Ich, Eisner!" die Geschichte auf innovative Weise nach: durch Messenger-Nachrichten, die ein fiktiver Kurt Eisner sozusagen selbst aus der Vergangenheit schickt. Er kommentiert und reflektiert darin seine damalige Situation und das Zeitgeschehen. Mit Texten, Audios, Videos und vielen historischen Bildern nimmt er dabei die Empfänger der Messenger-Nachrichten mit in die damalige Zeit. Die verschickten Nachrichten basieren auf historischen Recherchen und orientieren sich eng an Originaltexten wie Zeitzeugenberichten, Protokollen der Ministerratssitzungen sowie Eisners eigenen Texten und Reden.

Zugleich nimmt sich das Projekt aber auch die Freiheit, Kurt Eisner als Figur der Geschichte emotional und atmosphärisch zu verdichten – im Stile eines digitalen Biopics. Viele Phänomene, die uns auch heute noch beschäftigen, werden thematisiert: z. B. Fake News, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit.

Eisners moderne "Follower“ kommen von überall in Deutschland: Sie wohnen zum Beispiel in München, Bochum, Berlin oder im Saarland. Sogar internationale Nutzer haben mitgemacht, etwa aus Österreich, Italien und sogar aus Brasilien.

Die "Follower“ empfingen nicht nur Kurt Eisners Nachrichten, sondern schrieben auch rege zurück: Fragen zu Politik, Eisners Privatleben, Neujahrswünsche und Aufmunterungen erreichen regelmäßig das Autorenteam, das hinter Kurt Eisner steckt. Sogar Nachfahren des Revolutionsführers haben sich mit Lob via Messenger bei den Machern gemeldet.

Unter den gut 15.000 Menschen, die das Angebot genutzt haben, sind Schulklassen, Historiker und Geschichtsinteressierte gleichermaßen. Vielen wurde der fiktive Kurt Eisner zum treuen Begleiter auf dem Smartphone. Zum Ende des Digitalprojekts können sich die Nutzer ab 21. Februar in einem Online-Kondolenzbuch von Kurt Eisner verabschieden. Außerdem steht der renommierte Historiker und Eisner-Biograf Bernhard Grau am 27. Februar der gesamten Community von "Ich, Eisner!“ für ihre Fragen zur Verfügung.

Hintergrund Kurt Eisner

Der jüdische Intellektuelle, Journalist und Politiker Kurt Eisner wurde 1867 in Berlin geboren und war Anführer der friedlichen Revolution in Bayern 1918. In der Nacht zum 8. November rief er den Freistaat Bayern aus und wurde dessen erster Ministerpräsident. Nach nur 100 Tagen im Amt wurde Kurt Eisner am 21. Februar 1919 bei einem Attentat durch den jungen adeligen Nationalisten Anton Graf von Arco auf Valley getötet. An Eisners Beisetzung am 26. Februar 1919 nahmen rund 100.000 Menschen teil, ein beispielloses Ereignis in der damaligen Zeit.

"Ich, Eisner!“ ist ein Digitalprojekt von Bayern 2 und dem BR-Referat Digitale Entwicklungen und Social Media. Es wurde in Partnerschaft mit folgenden Institutionen realisiert:

Haus der Bayerischen Geschichte
Münchner Stadtbibliothek - Monacensia
Münchner Stadtmuseum
Staatliche Archive Bayerns
Staatsbibliothek Bayern – Bavarikon
Stadtarchiv München


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