Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Rückkehr von Augustin Hadelich und Debüt von Thomas Søndergård
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks freut sich, am 15. und 16. Juni Augustin Hadelich wieder bei sich zu Gast zu haben. Unter der Leitung von Thomas Søndergård, der als Dirigent beim BRSO debütiert, spielt der deutsch-amerikanische Ausnahmegeiger im Münchner Herkulessaal das Violinkonzert von György Ligeti. Außerdem stehen Jean Sibelius' "Der Schwan von Tuonela" und Antonín Dvořáks Symphonie Nr. 7 auf dem Programm. Das Konzert am 16. Juni wird um 20.05 Uhr live im Radio auf BR-KLASSIK sowie im Videostream auf BR-KLASSIK Concert und auf brso.de übertragen.
Der Däne Thomas Søndergård, seit 2018 Chef des Royal Scottish National Orchestra und ab Herbst zusätzlich beim Minnesota Orchestra in Minneapolis unter Vertrag, bringt zum Auftakt eine magische Tondichtung aus Skandinavien mit: die Legende vom "Schwan von Tuonela", Herzstück von Jean Sibelius' "Lemminkäinen-Suite". Zum Klagegesang des Englischhorns umschwimmt der Schwan die Toteninsel Tuonela und lockt die Seelen der Verstorbenen an.
Ligetis Violinkonzert – ein Schlüsselwerk der Moderne
Als der Geiger Saschko Gawriloff einst György Ligeti fragte, ob jener ein Violinkonzert für ihn schreiben könnte, lehnte Ligeti zunächst ab – um dann wenig später die Anfrage aufzugreifen ("Ihr Projekt reizt mich. Ich würde das gerne machen, aber es wird einige Jahre dauern, bis es fertig ist"). Die erste Version wurde schließlich 1990 uraufgeführt, die zweite und dritte 1992 und 1993. Mit seinem grotesken Ausdrucksspektrum zwischen schriller Motorik und ariosen Momenten ist dieses fünfsätzige Violinkonzert zu einem Schlüsselwerk der Moderne geworden. Bewusst und vielleicht auch ironisch spielt Ligeti, dessen Geburtstag sich vor wenigen Tagen zum 100. Mal jährte, hier mit irritierend "unsauberer" Intonation, mit umgestimmten Streichern, Obertonskalen, Mikropolyphonie und Polyrhythmik, womit dieses Konzert zu den technisch herausforderndsten seiner Art gehört – und bei Augustin Hadelich in besten Händen ist.
"Ich freue mich, mit dem BRSO und Thomas Søndergård eines der faszinierendsten und schönsten Geigenkonzerte der Moderne spielen zu dürfen. Das Konzert ist ein Spektakel und nutzt die technischen und klangfarblichen Möglichkeiten der Violine voll aus. Der raffinierte Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester entfaltet sich mal als freundliches Gespräch, mal als ausufernder Streit – eines von Ligetis konsonantesten, lyrischsten Werken, das Elemente wie die Obertonreihe, mittelalterliche Musik, ungarische Volksmusik und Expressionismus verbindet. Und die Kadenz des britischen Komponisten Thomas Adès, die ich in München spielen werde, ist wahnwitzig und sogar noch schwieriger als das Konzert selbst."
(Augustin Hadelich)
"Meine Symphonie soll so ausfallen, dass sie die Welt bewegt"
Abschließend dirigiert Søndergård Dvořáks 7. Symphonie, die von der Londoner Philharmonic Society beauftragt und dort 1885 mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Mit ihrer emotionalen Hochspannung, ihrer existenziellen Wucht und dem lodernden d-Moll ist die Siebte die düsterste der neun Symphonien des Komponisten. Ein Bekenntniswerk durch und durch, mit dem Dvořák "die Welt in Bewegung setzen" wollte, schließlich war kein geringeres Werk als Beethovens Neunte ebenfalls im Auftrag der Philharmonic Society entstanden.
Konzerttermine
Donnerstag, 15. Juni 2023, 20.00 Uhr, Herkulessaal, München
Freitag, 16. Juni 2023, 20.00 Uhr, Herkulessaal, München
Konzerteinführung jeweils um 18.45 Uhr
Programm
Jean Sibelius – "Der Schwan von Tuonela", op. 22, Nr. 2
György Ligeti – Violinkonzert
Antonín Dvořák – Symphonie Nr. 7 d-Moll, op. 70
Mitwirkende
Augustin Hadelich, Violine
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Thomas Søndergård
Karten
zu € 15,- bis € 76,- erhältlich bei BRticket über shop.br-ticket.de oder Tel. 0800 / 5900 594 sowie über MünchenTicket (muenchenticket.de oder Tel. 089 / 54 81 81 81 ).
Liveübertragung
BR-KLASSIK überträgt das Konzert am Freitag, 16. Juni, um 20.05 live im Radio und als Video-Livestream auf BR-KLASSIK Concert und auf brso.de