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BR24-BayernTrend Mai 2023 CSU, FW und SPD legen minmal zu – Grüne und AfD verlieren

Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl in Bayern, kämen CSU und Freie Wähler weiterhin gemeinsam auf eine deutliche Regierungsmehrheit. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag von BR24. Die CSU kommt demnach auf 39 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als im BayernTrend vom Januar 2023. Ihr Koalitionspartner, die Freien Wähler, können sich auf 12 Prozent (+2) verbessern. Bei den Oppositionsparteien legt nur die SPD auf 11 Prozent (+2)zu. Die Grünen sinken auf 16 Prozent (-2), die AfD auf 12 Prozent (-1), die FDP unverändert bei 4 Prozent.

Stand: 16.05.2023

BR24-BayernTrend Mai 2023: CSU, FW und SPD legen zu – Grüne und AfD verlieren – Schwarz-Grün als Alternative mit deutlich weniger Zustimmung  | Bild: BR

Mit dem aktuellen Ergebnis der Sonntagsfrage kann sich die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern im laufenden Wahljahr weiterhin Hoffnung auf eine Fortsetzung ihrer Arbeit machen. Schwarz-Orange findet derzeit unter den möglichen Koalitionen nach der Landtagswahl den mit Abstand größten Zuspruch im Freistaat: Die Hälfte der Wahlberechtigten will eine Fortsetzung der bestehenden Koalition (51 Prozent; +7 Punkte im Vergleich zum BayernTrend vor der letzten Landtagswahl im September 2018). Damit ist der Rückhalt für Schwarz-Orange nach fast fünf Jahren gemeinsamer Regierungsarbeit größer als vor der Landtagswahl 2018. Eine Rückkehr zu einer CSU-Alleinregierung unterstützt dagegen momentan nur ein gutes Drittel der Wahlberechtigten (35 Prozent; +2), etwa ebenso viele äußern sich zustimmend zu einem Bündnis aus CSU und FDP (33 Prozent; -3). Gegenüber 2018 deutlich an Sympathien verloren hat eine schwarz-grüne Koalition in Bayern. Nur jeder Vierte (23 Prozent; -21) bezeichnet ein Zusammengehen von CSU und Grünen derzeit als sehr gut bzw. gut. Auffällig ist, dass 68 Prozent der Grünen-Anhänger eine schwarz-grüne Koalition gut oder sehr gut finden, aber nur 14 Prozent der CSU-Anhänger. Insgesamt liegt ein schwarz-grünes Regierungsbündnis im Koalitionsranking der Bayern aktuell auf dem letzten Platz, hinter einem Bündnis aus CSU und SPD (27 Prozent; -5). Im September 2018 lag Schwarz-Grün im Bevölkerungsurteil gemeinsam mit einer Koalition von CSU und FW noch an erster Stelle.

Arbeit der Staatsregierung von der Hälfte der Bayern positiv bewertet

Gut die Hälfte der Wahlberechtigten äußert sich in der Umfrage zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung aus CSU und Freien Wählern (51 Prozent; +/-0 im Vergleich zu Januar 2023), 46 Prozent (-2) sind unzufrieden. Damit zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie zu Jahresbeginn. Während sich eine große Mehrheit der CSU-Anhänger wohlwollend zur Regierungsarbeit äußert (81 Prozent), ist es in den Reihen des Koalitionspartners nur etwa jeder Zweite (52 Prozent). Die Anhänger der Oppositionsparteien äußern sich durchweg kritisch zur Arbeit der Staatsregierung, allen voran die Anhänger der AfD (16 Prozent positiv, 81 Prozent kritisch). Aber auch in den Reihen von Grünen (32:68 Prozent) und SPD (47:52 Prozent) finden sich mehr negative als positive Urteile.

Politikerbewertung: Söder mit leichtem Minus, Aiwanger mit Zugewinnen

Auch die Arbeit des CSU-Ministerpräsidenten wird ähnlich wie zu Jahresbeginn von rund der Hälfte (55 Prozent; -1) der Wahlberechtigten positiv beurteilt. Markus Söder führt damit die Liste der beliebtesten Landespolitiker in Bayern weiterhin an. Auf Platz zwei folgt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern, der mit 48 Prozent (+3) auf etwas mehr Zuspruch kommt als im Januar. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze wird von einem Viertel der Wahlberechtigten positiv bewertet (24 Prozent; +1), ihr Co-Vorsitzender Ludwig Hartmann kommt auf eine etwas geringere Zustimmung als noch im Januar (16 Prozent; -3). Die Vorsitzenden der drei anderen Landtagsfraktionen kämpfen nach wie vor mit sichtbaren Bekanntheitsproblemen, eine große Mehrheit der Wahlberechtigten tut sich schwer, ihre Arbeit momentan zu bewerten. Zum SPD-Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn äußern sich unverändert 12 Prozent positiv (+/-0), während Martin Hagen von der FDP (10 Prozent; -2) und der AfD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Singer (6 Prozent; -3) gegenüber Januar etwas an Zustimmung einbüßen.

Markus Söder: führungsstark, aber auch polarisierend

Markus Söder ist seit März 2018 bayerischer Ministerpräsident. Nach gut fünf Jahren sieht eine wachsende Mehrheit der Bayern in ihm einen führungsstarken (78 Prozent; +7 zur Vorwahlerhebung im Oktober 2018 vor der Landtagswahl), aber auch bürgernahen (59 Prozent; +3) und sympathischen Politiker (55 Prozent; +10). Dass der Franke zu Bayern passt (79 Prozent; +9), finden im Freistaat mehr Wahlberechtigte als zu Beginn seiner Amtszeit. Zugleich hat sich aber auch im Vergleich zum BayernTrend von Januar 2018 die Wahrnehmung gehalten, dass Markus Söder Menschen polarisiert (76 Prozent; +5). Eine Sicht, die nicht nur Anhänger der Opposition, sondern auch der CSU mehrheitlich teilen (81 Prozent). Anders weiterhin die Werte zu Söders Glaubwürdigkeit: diese attestiert ihm ähnlich wie vor der letzten Landtagswahl nur weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten (43 Prozent; -1) im Freistaat.

Grundstimmung: gespaltenes Bild in Bayern

Aktuell sieht rund jeder Zweite in Bayern in den aktuellen Verhältnissen Anlass zur Beunruhigung (49 Prozent; +4 zu Januar 2023), etwas mehr als zu Beginn des Jahres. Vier von zehn (41 Prozent; -6) blicken optimistisch auf die Verhältnisse im Land. Wie gehabt überwiegt allein in den Reihen der CSU-Anhänger die Zahl derer, die zuversichtlich sind, deutlich (63:29 Prozent). Zurückhaltender urteilen die Anhänger von SPD (43:51 Prozent), Freien Wählern (41:50 Prozent) und Grünen (39:52 Prozent). Unter den Anhängern der AfD überwiegt die Skepsis deutlich (16:80 Prozent).

Anmerkungen zur Methodik:

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wählerinnen und Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen hat die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen.  

Für die repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Bayerischen Rundfunks wurden vom 9. bis 13. Mai 2023 mit einer zufallsbasierten Telefon- und Online- Erhebung 1.176 wahlberechtigte Bayern befragt (690 Telefon- und 486 Online-Interviews). Dabei liegt die Schwankungsbreite bei 2 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) bzw. bei 3 Prozentpunkten bei einem Anteilswert von 50 Prozent.

Zur Veröffentlichung frei nur bei vollständiger Quellenangabe: BR-BayernTrend

Sendungen zum BR24-Bayerntrend

Der BR berichtet über den BR24-BayernTrend heute ab 17.00 Uhr im BR24 Radio und online in einem BR24Live, in der BR24 Rundschau um 18.30 Uhr. Alle Daten und Hintergründe auch in der BR24-App und im Netz.


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