Seit seiner Uraufführung 1922 hat "Das Triadische Ballett" zahlreiche Bearbeitungen erfahren, beginnend mit dem Streit Schlemmers mit seinen ursprünglichen Tanzpartnern Albert Burger und Elsa Hötzel bis zur Änderung der zu Grunde gelegten Musik und diversen Rekonstruktionen. Eine besonders reizvolle Neufassung als Puppentheater beim diesjährigen Würzburger Mozartfest, ermöglicht durch einen sensationellen Fund von 18 Fadenmarionetten nach Schlemmers Originalentwürfen, diente BR-KLASSIK – Franken als Ausgangspunkt für diese Videoproduktion, die das epochale Werk Schlemmers in ein neues ästhetisches Bauhaus-Ambiente stellt.

Dabei kommt die Produktion dem sinnlichen Zauber der Abstraktion der Puppen ganz nahe und zieht das Publikum hinein in die vollkommene Zeit- und Ortlosigkeit der bewegten Raumplastiken. Viele Close-Ups der noch existierenden Ballett-Originalkostüme und der Fadenpuppen konnten durch Greenbox-Aufnahmen in unterschiedlichsten Szenerien von Originalgemälden und Bildern der Bauhauszeit hineingesetzt werden und entfachen so eine eigene, sinnliche Lebendigkeit, die den Marionetten Leben und Seele einzuhauchen scheint. Originalaufnahmen aus der Oskar-Schlemmer-Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart schlagen Brücken zurück in die Entstehungszeit des Balletts.

Die Pianistin Ragna Schirmer, Bewunderin und Liebhaberin des Marionettentheaters und diesjährige artiste étoile beim Würzburger Mozartfest, spielt dazu die von Oskar Schlemmer ausgewählte Original-Uraufführungssuite und tritt dabei auch in Interaktion mit den Puppen.

Das Videoprojekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Mozartfest Würzburg im Würzburger Museum Kulturspeicher und der Staatsgalerie Stuttgart. Ein faszinierendes, ästhetisches Bilderlebnis nicht nur für Fans des Bauhaus' und des Marionettentheaters.