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Förderpreis Neues Deutsches Kino BR-Koproduktion "Alles ist gut“ zwei Mal ausgezeichnet

Eva Trobisch ist im Rahmen des Förderpreises Neues Deutsches Kino für den Film "Alles ist gut“ als beste Nachwuchsregisseurin und Hauptdarstellerin Aenne Schwarz als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet worden. Die BR-Koproduktion "Alles ist gut“ ist ab Herbst 2018 bundesweit im Kino zu sehen.

Stand: 06.07.2018

Filmszene "Alles ist gut". | Bild: BR / Philip Gröning Filmproduktion

Damian John Harper hat den Preis als bester Nachwuchsautor für "In the Middle of the River” und Anna de Paoli als beste Nachwuchsproduzentin für “A Young Man with High Potential” erhalten.

Der mit insgesamt 70.000 Euro dotierte Förderpreis Neues Deutsches Kino ist am Freitagabend, 6. Juli 2018, in der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) verliehen worden. Die von Bavaria Film, Bayerischer Rundfunk und DZ Bank gestiftete Auszeichnung zählt zu den wichtigsten Nachwuchspreisen in Deutschland.

Im Rahmen der Verleihung wurde auch der 40. Geburtstag von "kinokino", dem wöchentlichen Kinomagazin im Fernsehen, gewürdigt. Weitere Infos zu diesem Jubiläum finden Sie hier.

Förderpreis Neues Deutsches Kino

REGIE (30.000 Euro): Eva Trobisch für „Alles ist gut“
SCHAUSPIEL (10.000 Euro): Aenne Schwarz für „Alles ist gut

Jurybegründung für Eva Trobisch:

„(…) Ein Film, der so bescheiden und ehrlich, schonungslos und direkt erzählt – liebevoll und dennoch so trocken wie die Realität, mir wie Landschaft ausgerollt und als Knall wieder entzogen wurde. Als ich aus dem Kino kam, waren mir die Luft aus- und die Augen aufgegangen. Herzklopfend stand ich im Straßenverkehr und verstand, dass jemand einen Film gemacht und mir durch die Augen seiner bezaubernden Hauptdarstellerin die Hand gereicht hatte. Ja, Deshalb machen wir Filme – habe ich gedacht. (…)“

Jurybegründung für Aenne Schwarz:

„(…) Janne ist eine Frau aus dem alltäglichen Leben, aber für das Kino noch eine sehr Unbekannte. Aenne Schwarz schafft es, diesen Charakter authentisch darzustellen. Es tut immer wieder weh, ihr zu zuschauen und die Leinwand wird mit jedem Schweigen, mit jedem ‘alles gut’ zu einem Spiegel unserer Gesellschaft. Direkt und ohne den Hauch von Selbstmitleid führt sie diese stille Frau aus der Verzweiflung heraus in eine Rebellion. (…)“

Inhalt „Alles ist gut“

Alles ist gut – so zumindest der Eindruck, den Janne (Aenne Schwarz) vermitteln möchte. Aber nichts ist gut. Nicht, seitdem ihr neuer Chef ihr seinen Schwager Martin (Hans Löw) vorgestellt hat, der am Abend ihres Kennenlernens gegen ihren Willen mit ihr schläft. Danach lässt Janne erst mal alles seinen gewohnten Gang gehen – wenn man die Dinge nicht zum Problem macht, hat man auch keins. Doch ihr Schweigen über den Vorfall weicht nach und nach einer stillen Ohnmacht. Bis Janne ihr Leben und die Liebe zu ihrem Freund Piet (Andreas Döhler) langsam entgleiten. Eine Nacht, die für einen kurzen Moment den falschen Abzweig nimmt. Mit stiller Wucht erzählt „Alles ist gut“ von den Folgen, die sich für die Beteiligten daraus ergeben – für Janne, für ihren Freund Piet, der von dem Vorfall nichts weiß, und für Martin, der seinerseits um den richtigen Umgang mit der Situation ringt.

„Alles ist gut“ ist eine Produktion von Trimafilm (Produzenten: Trini Götze, David Armati Lechner) in Koproduktion mit Starhaus Filmproduktion, BR und HFF München, gefördert von FFF Bayern. Regisseurin Eva Trobisch schrieb auch das Drehbuch. Die Redaktion im BR lag bei Natalie Lambsdorff und Claudia Gladziejewski, Redaktionsleitung Carlos Gerstenhauer. Kinostart ist im Herbst 2018.

Förderpreis Neues Deutsches Kino

PRODUKTION (20.000 Euro): Anna de Paoli für “A Young Man with High Potential”

Jurybegründung für Anna de Paoli:
„Bei den wirklich unabhängigen Produktionsfirmen findet man (…) Zehnkämpferinnen und Olympioniken, die sich mit Haut und Haar dem Filme Produzieren verschrieben haben. (…) Anna de Paoli ist so eine Zehnkämpferin, die sich in den letzten Jahren ohne das übliche Fördermittel-TV-Sender-Sicherheitsnetz der Produktion des europäischen Films „A Young Man With A High Potential“ von Linus de Paoli gewidmet hat. Entstanden ist ein Film, der sich sowohl erzählerisch als auch qualitativ an zeitgemäßen internationalen Standards messen lassen kann und dem Neuen Deutschen Kino eine beispielhafte Perspektive für zukünftiges Produzieren aufzeigt.“

Inhalt „A Young Man with High Potential“

Informatikstudent Piet ist so hochintelligent wie sexuell unerfahren. Als er bemerkt, dass seine Gefühle für die hübsche Kommilitonin Klara nur scheinbar erwidert werden, ist er tief verletzt. Nachdem er Schlafmittel an sich selbst ausprobiert hat, betäubt er Klara – mit unerwarteten Folgen…

Eine abgründig-disruptive Psychostudie, auf Englisch mit internationalen Stars wie Amanda Plummer gedreht.

„A Young Man with High Potential“ ist eine Produktion von Schattenkante in Koproduktion mit Hahn Film. Regisseur Linus de Paoli schrieb auch das Drehbuch.

Förderpreis Neues Deutsches Kino

DREHBUCH (10.000 Euro): Damian John Harper für “In the Middle of the River”

Jurybegründung für Damian John Harper:

„Eine knallharte, verstörende Punktlandung […] ist dem Autor und Regisseur Damian John Harper mit seinem Drehbuch „In the Middle of the River“ gelungen. […] Das komplexe Beziehungsgeflecht ist klug arrangiert, die Lebenswelt New Mexicos und seiner Ethnien genau beobachtet, schonungslos zu Papier gebracht und ihnen damit eine Stimme gegeben. Authentizität wie sie nicht zu erfinden ist, sondern nur von einem aus ihrer Mitte erzählt werden kann.“

Inhalt „In the Middle of the River“

Gabriel kehrt in seine Heimat im ländlichen New Mexico zurück. Er glaubt, dass sein Großvater für den Tod seiner Schwester verantwortlich ist – und hat sich geschworen, diesen zu töten. Im Moment der Wahrheit wird sein Plan jedoch vereitelt. So müssen beide einen Tag zusammen verbringen. Sowohl Gabriel als auch sein Großvater wurden, jeder auf seine Weise, vom Krieg traumatisiert. Während sie sich über ihre Erfahrungen austauschen, stellt Gabriel fest, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist, und muss sich allmählich eingestehen, dass auch er eine tragende Rolle im Familienkonflikt spielt. Ein atemloses Hillbilly-Drama am Ende des amerikanischen Traums von Damian John Harper.

„In the Middle of the River“ ist eine Produktion von Weydemann Bros. in Koproduktion mit Lightburst Pictures für ZDF – Das kleine Fernsehspiel und ARTE. Drehbuchautor Damian John Harper führte auch Regie.

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino zählt zu den höchstdotierten Nachwuchspreisen in Deutschland. Im Wettbewerb stehen die Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren und Schauspieler, deren Filme in der Reihe Neues Deutsches Kino beim FILMFEST MÜNCHEN zu sehen sind und bei denen es sich um den ersten, zweiten oder dritten langen Kinospielfilm der Künstler handelt. Für Produzenten darf es maximal der sechste Film sein.

In diesem Jahr waren 13 Regisseurinnen und Regisseure, 17 Drehbuchautorinnen und -autoren, 22 Schauspielerinnen und Schauspieler sowie 19 Produzentinnen und Produzenten mit insgesamt 13 Spielfilmen im Rennen um den Förderpreis Neues Deutsches Kino.

2018 wird der Preis zum 30. Mal im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN vergeben. Bis 2001 hieß der Preis Regie-Förderpreis.

Die unabhängige Jury bestand dieses Jahr aus der luxemburgischen Schauspielerin und früheren Förderpreisträgerin Vicky Krieps („Das Zimmermädchen Lynn“, „Der seidene Faden“), der Regisseurin Uisenma Borchu („Schau mich nicht so an“) und der Produzentin Jamila Wenske („The Tale“, „The Happiest Day in the Life of Olli Mäki“).

Berichterstattung im BR Fernsehen und in 3sat

„kinokino“, das Filmmagazin des Bayerischen Rundfunks, berichtet in „kinokino extra: Das Beste vom Filmfest München“ vom 36. Filmfest München und zieht Bilanz von Deutschlands größtem Sommerfestival. Dabei stellt „kinokino“ nicht nur die filmischen Höhepunkte des Filmfests vor, sondern berichtet auch von der Preisverleihung des Förderpreises Neues Deutsches Kino und stellt die Gewinnerfilme vor. Am Sonntag, 8. Juli 2018 um 18.00 Uhr in 3sat und am Mittwoch, 11. Juli um 0.15 Uhr im BR Fernsehen.


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