BR Fernsehen Gernstl unterwegs nach Jesolo
Franz Xaver Gernstl hatte einen Kindheitstraum: Urlaub an der Adria. Jetzt, im fortgeschrittenen Alter, macht er seinen Traum wahr. Durch das Salzkammergut und Kärnten, über den Plöckenpass und Udine nähert er sich seinem Sehnsuchtsort. Unterwegs begegnen er außergewöhnlichen Individualisten. Die einzelnen Reiseetappen sind bereits ab Montag, 20. Dezember, in der ARD und BR Mediathek zu sehen und für ein Jahr verfügbar. Das BR Fernsehen zeigt sie am 25. und 26. Dezember und am 1. Januar jeweils um 17.45 Uhr.
Im roten Bus treten die drei Meister im Slow-Travelling die Reise in der ersten Folge an – natürlich über Landstraße statt Autobahn. Bereits beim ersten Halt am Mondsee treffen sie auf einen extravaganten Herren auf einem goldenen Elektroroller. Anschießend fährt das Trio mit der 130 Jahre alten kaiserlichen Zahnradbahn auf den Schafberg. Wieder unten im Tal, fallen den drei Geschichtensuchern großformatige Gemälde an der Landstraße auf, die Freiluftgalerie von Max Leonard. Lieblingsmotiv: Glatzköpfe von oben. In Seeboden am Millstätter See betreibt Günther Klösch sein Bonsaimuseum. Es ist der größte Bonsaigarten Europas. Von dort aus geht es an den Ossiacher See. Der Affenberg in Landskron ist ein Zoo und eine Außenstelle der Uni Wien. Lena Pflüger betreibt hier Verhaltensforschung an Japanmakaken und erzählt begeistert von ihren spleenigen Eigenheiten, die sich oft mit menschlichen Verhaltensweisen decken.
Gernstl fährt in der zweiten Folge gemeinsam mit seinen beiden Kumpanen von Kärnten nach Triest. Die erste Station Velden am Wörthersee ist der Party-Hotspot in Kärnten, an dessen Promenade vor dem berühmten Schloss am Wörthersee sich ein illustres Publikum tummelt. Die Filmemacher machen einen Speedboat-Trip mit der 400-PS-"Inge" und treffen außerdem einen erfahrenen Alt-Playboy, der von den guten alten Zeiten schwärmt. So wie auch der junge Zirkusdirektor Dimitri Würschl oder eine Dame auf einem Flohmarkt. Über den Plöckenpass fahren die drei Filmemacher nach Italien ins Friaul und geraten in ein Vespatreffen in Udine. Nicht weit entfernt fließt der Tagliamento, ein Alpenfluss, der seit Jahrtausenden Kieselsteine in die Ebene des Friaul spült. Was für viele nur ein trockenes Flussbett darstellt, ist für die junge Künstlerin Vera Belikova, Schülerin an der weltberühmten Mosaikschule von Spilimbergo, eine Fundgrube. Bei einem Zwischenstopp in Triest erreichen die drei endlich das Meer.
Franz Xaver Gernstl und sein Team machen mit ihrem roten Bus in der dritten Folge Halt im Städtchen Grado auf der Isola d'Oro, das einen kilometerlangen "goldenen" Sandstrand und entsprechend viele Badeurlauber hat. Sie treffen den Journalisten Stefan Maiwald, der vor 25 Jahren nach Grado kam, sich erst in den Ort und dann in die Gradeserin Laura, seine jetzige Ehefrau verliebte. Stefan hat ein Buch über das italienische Lebensgefühl geschrieben und zeigt dem Team bei einem Ausflug auf eine der Inseln in der Lagune von Grado, was er damit meint. Westlich von Grado, in Lignano und Bibione beginnt dann das, was man gemeinhin den "Teutonengrill" nennt. Dennoch gibt es hier genügend Pärchen und Familien, die schon Dutzende Male am gleichen Ort waren. Besonders ausgeprägt scheint das in Jesolo der Fall zu sein. Die meisten hier sind "Wiederholungstäter" und haben ihre Ferien schon als Kinder am Lido verbracht. Manche sind geblieben, so wie Optikerin Martina aus Aschaffenburg oder Peter Rechl, der Wirt aus Trostberg, der mit seinem Bavariastüberl bayerische Kultur nach Jesolo brachte.