BR-Programm Zum 100. Geburtstag von Gustl Bayrhammer
Der beliebte Schauspieler Gustl Bayrhammer wäre am 12. Februar 2022 100 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Ehrentags zeigt das BR Fernsehen ab 20.15 Uhr drei neu restaurierte Bayrhammer-Tatorte sowie den Kurzfilm "Der letzte Stammtisch" von Rainer Erler, in dem er einen grantigen Taxler spielt. Bayern 2 und BR Heimat erinnern ebenfalls in ausführlichen Sendungen an ihn.
Am Sonntag, 13. Februar, 20.15 Uhr ist der "Der Komödienstadel: Die drei Dorfheiligen" zu sehen. Zudem jeden Sonntag im BR Fernsehen und anschließend in der Mediathek: zwei Folgen von "Meister Eder und sein Pumuckl".
Tatort-Folgen neu restauriert
Von 1972 bis 1981 löste Bayrhammer im Münchner Tatort als Kommissar Melchior Veigl insgesamt 15 Fälle. Anlässlich seines runden Geburtstags werden nun mit "Wohnheim Westendstraße", "Das Mädchen am Klavier" und "Ende der Vorstellung" eigens drei Folgen neu restauriert. Einen Überblick über alle Münchner Tatort-Fälle finden Sie hier.
"Meister Eder und sein Pumuckl"
Schon seit Weihnachten 2021 treibt der Kobold wieder im BR Fernsehen seinen Schabernack. Ab dem 9. Januar 2022 gibt es dann immer sonntags ab 13.45 Uhr zwei Folgen hintereinander zu sehen. Nach Ausstrahlung sind die Sendungen in der BR Mediathek abrufbar. Einen Episodenguide zu allen 52 TV-Folgen finden Sie hier.
Das Geburtstagsprogramm im Einzelnen:
Bayern 2
Samstag, 12. Februar 2022, 8.05 Uhr
Bayerisches Feuilleton
Der Hammerbayer: Volksschauspieler Gustl Bayrhammer
Autor: Christoph Leibold
Redaktion: Lydia von Freyberg.
Bei BR Podcast nach Ausstrahlung für ein Jahr
Als Gustl Bayrhammer 1993 verstarb, trauerte ein Millionenpublikum. Seine immense Popularität verdankte er vor allem drei Rollen: dem grantelnden Kommissar Melchior Veigl im Münchner "Tatort", dem gestrengen Himmelspförtner im Volksstückklassiker "Der Brandner Kaspar" und natürlich dem gutmütigen Schreinermeister Eder in der Kinderserie "Pumuckl". Aber Gustl Bayrhammer war nicht von Anfang an der Inbegriff des bayerischen Volksschauspielers. In den ersten zwei Jahrzehnten seiner Karriere spielte er das klassische Theater-Repertoire rauf und runter, nahm den langen Weg durch die Provinz ehe er Mitte der 1960er endlich an die Münchner Kammerspiele kam. Schnell entwickelte sich Bayrhammer nun zum Fachmann für Mundartrollen. Ludwig Thoma war sein Shakespeare, Gelassenheit seine Kunst, soziale Gerechtigkeit sein Anliegen als politisch denkender Mensch. Vor diesem Hammerbayern, der sich in keine weiß-blaue Schublade zwängen lassen wollte, verneigen sich zu dessen 100. Geburtstag Weggefährten, Freunde und Familie – u.a. die Schauspieler Ilse Neubauer und Gerd Anthoff, der Regisseur Ulrich König sowie Bayrhammers Enkel. Und nicht zuletzt auch der Autor dieses Features, Christoph Leibold, für den Gustl Bayrhammer als Meister Eder ein Kindheitsbegleiter war, der mithalf, ihm die weite Welt des Theaters zu eröffnen.
BR Heimat
Samstag, 12. Februar 2022, 13.05 Uhr
BR Heimat – Spezial
Zum 100. Geburtstag von Gustl Bayrhammer
Pumuckl und sein Meister Eder
Autorin: Petra Martin
Redaktion: Stefan Frühbeis
Am 12. Februar 2022 wäre Gustl Bayrhammer 100 Jahre alt geworden. Zum Geburtstag des beliebten Schauspielers widmen wir ihm auf BR Heimat zwei Folgen von „Meister Eder und sein Pumuckl“. Denn vielen Kindern und Erwachsenen ist Bayrhammer vor allem als strenger und doch gemütlicher Schreinermeister Eder bekannt, der mit dem Pumuckl so einiges erlebt und immer wieder in die Bredouille gerät, wenn der unsichtbare Kobold allerhand durcheinanderbringt. Es gibt aber auch Geschichten, in denen der Pumuckl ganz hilfreich ist. Zum Beispiel in „Pumuckl und der Waldspaziergang“. Außerdem hören wir „Eder bekommt Besuch“
Mittwoch, 16. Februar 2022, 10.00 bis 12.00 Uhr
Habe die Ehre!
Gäste zum Ratschen
Chrstoph Leibold zu Gast bei Hermine Kaiser
Weitere Infos zur Sendung finden Sie hier
BR Fernsehen
Samstag, 12. Februar 2022, 20.15 Uhr
Tatort: "Wohnheim Westendstraße"
Spielfilm, D 1976
Regie: Axel Corti
Drehbuch: Herbert Rosendorfer
Darstellende: Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer, Willy Harlander, Hans Baur, Renzo Martini, Veronika Fitz, Toni Berger, Jörg Hube u.a.
Der Münchner Kriminalhauptkommissar Melchior Veigl (Gustl Bayrhammer), hat Schwierigkeiten mit seinem Untergebenen (Willy Harlander). Wegen Personalmangels soll er Lenz (Helmut Fischer), seinen besten Mann, für eine Sonderaktion abstellen, mittels der die überhandnehmende Schwarzarbeit bekämpft werden soll.
Samstag, 12. Februar 2022, 22.00 Uhr
Tatort: "Das Mädchen am Klavier"
Spielfilm, D 1977
Regie: Lutz Büscher
Drehbuch: Erna Fentsch
Darstellende: Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer, Willy Harlander, Hans Baur, Otto Bolesch, Ruth Drexel, Michael Degen, Karin Hübner, Sissy Höfferer, Volker Prechtel u.a.
Am Münchner Stadtrand brennt eine alte Schule nieder. Unter den Trümmern wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sehr bald stellt man aber fest, dass dieses Mädchen, das vorerst nicht zu identifizieren ist, nicht durch Feuer ums Leben gekommen ist. Zunächst einige Male auf dem Holzweg, kann Veigl (Gustl Bayrhammer), den Fall schließlich zu einer überraschenden Lösung führen.
Samstag, 12. Februar 2022, 23.30 Uhr
Tatort: "Ende der Vorstellung"
Spielfilm, D 1979
Regie: Georg Marischka
Drehbuch: Norbert Ehry
Darstellende: Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer, Willy Harlander, Robert Freitag, Sabine von Maydell, Thomas Astan, Werner Asam, Ulrich Beiger, Elmar Wepper u.a.
Kriminalhauptkommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) wird bei der Aufklärung des Mordes an einer Schauspielerin mit der Welt des Theaters konfrontiert.
Samstag, 12. Februar 2022, 01.05 Uhr
"Der letzte Stammtisch"
Kurzfilm, D 1984
Regie und Drehbuch: Rainer Erler
Darstellende: Gustl Bayrhammer, Hans Stadtmüller, Toni Berger, Willy Schultes u.a.
Ein grantelnder Taxler (Gustl Bayrhammer) kutschiert einen larmoyanten Rentner (Hans Stadtmüller) quer durch München in dessen verhasste, neue Heimat Neuperlach. Um Entmietung, Luxussanierung und Wohnraumnot geht es in diesem 1984 erstausgestrahlten Kurzfilm von Rainer Erler. Mit gehörigem Grant und viel Humor werden diese Themen verhandelt – heute aktueller denn je.
Sonntag, 13. Februar 2022, 20.15 Uhr
"Der Komödienstadel: Die drei Dorfheiligen"
Buch: Max Neal, Max Ferner
Regie: Olf Fischer
BR Mediathek: nach Ausstrahlung unbegrenzt
Ein Päckchen Briefe aus dem fernen Schwabenland bringt im oberbayerischen Scheibling die Jugendsünden von drei vermeintlich unbescholtenen Dorf-Honoratioren ans Licht: Bürgermeister Hilgermoser, Schmied Riedlechner und Bäckermeister Sollböck unternehmen so einiges, um die einstigen amourösen Verstrickungen vor ihren Ehefrauen geheim zu halten. Zugleich gebärdet sich Hilgermoser daheim als Familientyrann und verbietet Tochter Fanni die Liebe zum mittellosen Lehrer Martin Furtner. Stattdessen soll ein reicher Bräutigam gefunden werden. Eine Kette von Verwechslungen nimmt ihren Lauf…
Mit Gustl Bayrhammer (Simon Hilgermoser, Wegscheidbauer und Bürgermeister), Marianne Lindner (Urschi, seine Frau), Katharina de Bruyn (Fanni, beider Tochter), Karl Tischlinger (Quirin Riedlechner, Automechaniker), Ilse Neubauer (Mariann, seine Tochter), Hans Löscher (Peter Söllböck), Gerhart Lippert (Martin Furtner), u. a.
Online-Spezial zum 100. Geburtstag
Unter unserem Himmel | Dokumentation (2002)
Der bayerische Übervater - Andenken an Gustl Bayrhammer
Regie: Meinhard Prill
BR Fernsehen 17. Februar 2002
BR Mediathek: bis 10. Februar 2023
100 Jahre wäre er am 12. Februar geworden, der unvergessene Schauspieler Gustl Bayrhammer, der sich über Jahrzehnte in die Herzen nicht nur des bayerischen Publikums gespielt hatte - als Kommissar Veigl im "Tatort" und als Meister Eder im "Pumuckl" wurde der gestandene Bayer in ganz Deutschland bekannt. Das Porträt von 2002 dokumentiert seine Lebensstationen.
Gustl Bayrhammer hatte lange auf den Durchbruch warten müssen. 1945 erhielt er, zusammen mit Toni Berger, sein erstes Engagement in Sigmaringen. Danach folgten Tübingen und Augsburg, Karlsruhe und Salzburg. Nichts deutete darauf hin, dass sein Lebenstraum in Erfüllung gehen würde: an einem der großen Münchner Häuser zu spielen. Zwanzig Jahre dauerte es, bis man 1966 durch eine kleine Rolle in dem Fernsehspiel "Bohrloch" auf ihn aufmerksam wurde - und man ihn an die Münchner Kammerspiele holte, wo ihn Therese Giehse mit den Worten empfing: "Wo haben Sie sich denn so lange versteckt?" Lange hielt es Gustl Bayrhammer an den Kammerspielen dennoch nicht aus, denn das Fernsehen lockte zunehmend. Hier fand er – anfänglich durch den Komödienstadel und die Verfilmung des Brandner Kaspar - zu seiner Rolle als barocker, mitunter auch grantelnder Volksschauspieler.
Er war das personifizierte Bayern nicht nur für die Schauspielerkollegin Ilse Neubauer, die sich in dieser Dokumentation von Meinhard Prill 2002 zusammen mit Toni Berger und Michael Lerchenberg an den großen Bayrhammer erinnert; bei seinem Tod 1993 stellte der damalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude fest: "Bayern ist ärmer geworden."