"Lebenslinien"-Doku Verena Bentele - Und plötzlich Politik
Verena Bentele ist die erste Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, die wirklich weiß, wovon sie spricht. Denn seit ihrer Geburt ist sie blind. Doch das hinderte die gebürtige Lindauerin nicht daran, mit vier Jahren Skifahren zu lernen und später als Biathletin zwölf Goldmedaillen bei den Paralympics zu gewinnen. Seit Anfang 2014 führt sie als Behindertenbeauftragte das durchgetaktete Leben einer Politikerin.
Ende 2013 bekommt Verena Bentele einen folgenreichen Anruf: Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, will sie als Behindertenbeauftragte in ihrem Team. Ein solcher Karrieresprung wäre wohl für jeden eine Herausforderung – für die blinde frühere Weltklasse-Sportlerin jedoch in besonderer Weise.
Mit Audiodeskription
Der Film wird auf dem zweiten Tonkanal mit einer Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Zuschauer angeboten. Diese kann nach der Ausstrahlung auch in der BR-Mediathek abgerufen werden. Mehr Infos zur Audiodeskription im BR Text auf Seite 469 und unter www.hoerfilm.info.
Bekannt ist Verena Bentele bis dahin vor allem als Skilangläuferin und Biathletin. Bei Weltmeisterschaften und Paralympischen Spielen holt sie eine Medaille nach der anderen. Nach einem schweren Unfall 2009 bei den deutschen Meisterschaften scheint ihre hart erarbeitete Karriere am Ende. Doch sie kämpft sich wieder nach oben und gewinnt kurz darauf bei den Paralympics in Vancouver fünf Mal Gold. Danach beendet sie ihre sportliche Laufbahn, hält Vorträge, gibt Coachings, schreibt ein Buch und macht in München ihren Magisterabschluss in den Fächern Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaften und Pädagogik.
Dann der besagte Anruf 2013, der ihrem Leben eine neue Richtung gibt. Sie zieht nach Berlin und muss sich in der völlig neuen Umgebung zurechtfinden, weit weg von Familie und Freunden. Ihr Tag ist eng getaktet, immer wieder muss sie auch politische Niederlagen einstecken und darf über alldem ihr Engagement und ihre Leidenschaft nicht verlieren. Herausforderungen, auf die sie ihr Sportlerleben ganz gut vorbereitet hat.