Münchner Rundfunkorchester "Paradisi gloria" mit zwei Uraufführungen
Nach dem erfolgreichen Auftakt der neu ausgerichteten Konzertreihe "Paradisi gloria" stehen im zweiten Konzert zwei Werke des 1955 im Libanon geborenen Franzosen Naji Hakim im Zentrum des Programms: die "Messe solennelle" und sein "Ave Maria". Beide Werke erleben am Freitag, den 3. März, in der Besetzung für Chor und Orchester in der Herz-Jesu-Kirche in München-Neuhausen ihre Uraufführung. Es musizieren das Münchner Rundfunkrochester und der Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Wayne Marshall, der Komponist selbst ist an der Orgel zu hören.
Geistliche Musik unserer Zeit, wirkungsvoll zum Klingen gebracht im spektakulär modern gestalteten Kirchenraum der Neuhauser Herz-Jesu-Kirche (Foto oben) und ergänzt durch die Rezitation korrespondierender Texte, die seit dieser Spielzeit dafür eigens in Auftrag gegeben werden: Das daraus entstehende Gesamtkunstwerk aus geistlicher Musik, sakraler Architektur und zeitgenössischer Literatur macht die Konzertreihe "Paradisi gloria" des Münchner Rundfunkorchesters aus.
Zwei Uraufführungen des französischen Komponisten und Organisten Naji Hakim stehen im Mittelpunkt des zweiten Konzerts der Saison 2022/23: seine "Messe solennelle" von 1999 und sein "Ave Maria" von 2017. Im letztgenanntem Werk bezieht sich der Komponist auf Schuberts berühmten gleichnamigen Gesang und imaginiert eine Szene mit Pilgern in der Pariser Notre-Dame, die sich zur Anrufung Mariens zusammenfinden.
Zwischen den beiden neuen Werken interpretiert der Komponist an der Orgel gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester die "Sinfonia sacra" von Charles-Marie Widor, der an der Pariser Kirche Saint-Sulpice mit ihrer berühmten Cavaillé-Coll-Orgel alle Finessen des königlichen Instrumentes virtuos in Szene zu setzen gelernt hat. Hakim selbst bekleidete als international gefeierter Orgelvirtuose unter anderem die Position des Titular-Organisten an der Pariser Basilika Sacre Coeur und wirkte als Nachfolger von Olivier Messiaen an St. Trinité. Die künstlerische Leitung des Konzerts hat der ehemalige Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters Wayne Marshall, seines Zeichens ebenfalls ein weltweit angesehener Orgelvirtuose.
Im eigens für dieses Konzert geschaffenen Textbeitrag treten der christliche Denker Thomas von Aquin und die im 5. Jahrhundert als Legende erfundene römische Heilige Cäcilie – gleichwohl verehrt als Heilige der Kirchenmusik – in einen spannenden Dialog: Wissenschaft versus Legende, weiblich, fantastisch und empathisch versus männlich, intellektuell und doktrinär – Ausgang offen. Es lesen die Schauspielerin Monika Manz und der Autor Anton Leiss-Huber.
Konzerttermin
Freitag, 3. März 2023, 20.00 Uhr, Herz-Jesu-Kirche, München-Neuhausen
Programm
Naji Hakim "Ave Maria" – Fantasie über ein Lied von Franz Schubert für Chor und Orchester (Uraufführung)
Charles-Marie Widor "Sinfonia sacra" für Orgel und Orchester, op. 81
Naji Hakim "Messe solennelle", Fassung für Chor und Orchester (Uraufführung)
Mitwirkende
Naji Hakim, Orgel
Monika Manz und Anton Leiss-Huber, Rezitation
Münchner Rundfunkorchester
Chor des Bayerischen Rundfunks (Einstudierung: Michael Gläser)
Leitung: Wayne Marshall
Konzerteinführung
In einer Konzerteinführung um 19.00 Uhr spricht BR-KLASSIK-Moderator Christopher Mann mit Naji Hakim, Monika Manz und Anton Leiss-Huber.
Karten
erhältlich zu 25,- bis 34,- Euro (Schüler und Studenten 8,- €) bei BRticket über shop.br-ticket.de oder Tel. 0800 / 5900 594 sowie über MünchenTicket, (muenchenticket.de oder Tel. 089 / 54 81 81 81)
Konzertübertragung
BR-KLASSIK sendet einen Konzertmitschnitt am Sonntag, 12. März 2023, um 19.05 Uhr im Radio. Danach steht das Konzert 30 Tage als audio on demand zur Verfügung.