BR Thema "Nürnberg 2025 – Anders als gedacht"
Die Bewerbung Nürnbergs für die Europäische Kulturhauptstadt 2025 geht in die heiße Phase. Am 28. Oktober 2020 entscheidet eine internationale Jury, ob sich Nürnberg im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt (EKH) nennen darf. Das bedeutsamste Kulturprojekt Europas könnte damit erstmals nach Bayern geholt werden. Das BR Fernsehen begleitet die Bewerbung mit einem BR Thema unter dem Titel "Nürnberg 2025 – Anders als gedacht" am 14. Oktober 2020 ab 20.15 Uhr.
Burg, Freie Reichsstadt, Bratwürste, Lebkuchen und der Nationalsozialismus – Nürnbergs Image ist vor allem mit Vergangenheit verknüpft. Einer Vergangenheit voller Glanz, aber auch einer Geschichte, die im 20. Jahrhundert dem Größenwahn der Nationalsozialisten die Bühne bot und die 1945 mit den "Nürnberger Prozessen" den Auftakt für einen internationalen Strafgerichtshof lieferte. So hoffen die Franken mit "N2025" auf neue, frische, in die Zukunft gerichtete Impulse für die künftige Entwicklung einer offenen, europäischen, friedlichen Gesellschaft.
Gemeinsam mit über 42 Kommunen und Landkreisen der Europäischen Metropolregion Nürnberg hat die Stadt Nürnberg nach einem jahrelangen Bewerbungsprozess die Finalrunde zur Wahl als Europäische Kulturhauptstadt erreicht – eine Region, die mehr als ein Viertel Bayerns abdeckt.
Der Bayerische Rundfunk begleitet das ehrgeizige Ziel Nürnbergs und der Region in einer Doppelrolle: als "Kulturvermittler" und Anbieter eines breiten, fest in der Region verankerten, kulturellen Angebots und als journalistischer Beobachter. Was prägt das Selbstverständnis der Stadt, der Region und ihrer Einwohner? Welche Impulse kann Nürnberg für ein gemeinsames, friedliches Europa geben? Die Leitidee der Bewerbung liefert eine Fülle von Anknüpfungspunkten für Sendungen im BR Fernsehen, den Hörfunkwellen und auf den digitalen Plattformen.
BR Thema zu Nürnbergs Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt
Weil oft zu hören ist, Nürnberg sei ja ganz anders als gedacht, bündelt der Bayerische Rundfunk unter dem Titel "Nürnberg 2025 – Anders als gedacht" die Chancen, Hintergründe und Visionen in einem BR Thema.
Auftakt bildet am Dienstag, 13. Oktober 2020 um 23.15 Uhr die "nachtlinie extra" aus Nürnberg, in der die Kulturbürgermeisterin der Stadt Nürnberg, Prof. Julia Lehner, und der Leiter des Bewerbungsbüros, Prof. Hajo Wagner, zu Gast bei Andreas Bönte sein werden.
Am Mittwoch, 14. Oktober 2020, präsentiert das BR Fernsehen gebündelt in einem BR Thema drei Highlights:
Von 20.15 bis 21.45 Uhr wird die Sendung "Countdown – Nürnberg 2025" live aus Nürnberg mit Schalten in die Region und Kultureinlagen ausgestrahlt. Die Moderatoren Julia Büchler und Tilmann Schöberl diskutieren mit Talkgästen, Publikum und Zuschauern via Chat über die Hintergründe und Bedeutung der Bewerbung sowie die Chancen für Bayern.
Ab 22.00 Uhr zieht der Journalist und Kabarettist Frank-Markus Barwasser für "Barwasser in Franken" los, um die Frankenmetropole zu erkunden – jenseits der touristischen Highlights und feuilletonistischen Klischees. Welches Lebensgefühl wird der kritisch-humorvolle Besucher Barwasser dabei wohl entdecken? Der Film ist bereits ab Freitag, 9. Oktober in der BR Mediathek zu sehen.
Um 22.45 Uhr geht es schließlich in "Was bleibt – Steine der Mahnung" um den Umgang der Stadt Nürnberg mit dem schweren Erbe der Nationalsozialisten.
Das Nachmittagsmagazin "Wir in Bayern" greift bereits seit Anfang September immer mittwochs Geschichte und Geschichten zu "N2025" auf, so das offizielle Kürzel der Stadt für die Bewerbung.
Die Bewerbung auf Instagram und im Hörfunk
Auf Instagram läuft seit August sonntags die Reihe "#Freundschaftsanfrage", und mit dem fränkischen Dialekt, die Rolle von Brauchtum und Tradition beschäftigt sich ab Oktober die Radiowelle BR Heimat in der Sendung "Fränkisch vor 7".
BR Klassik spürt am Freitag, 9. Oktober im Glucksaal des Staatstheater Nürnberg in einer Gesprächsrunde mit Joana Mallwitz, Generalmusikdirektorin Staatstheater Nürnberg, Selcuk Cara, Wagnerbass, Komponist, Regisseur und Filmemacher sowie Kulturmanager Prof Dr. Hans-Joachim Wagner, der musikalischen Vielfalt in der Metropolregion Nürnberg nach. Die Veranstaltung wird am Mittwoch, 14. Oktober ab 20.00 Uhr unter dem Titel "Blühende Klanglandschaften" in BR Klassik gesendet.
"Europäische Kulturhauptstadt" - Hintergrundinformationen
Kultur als Katalysator für europäische Werte und regionale Entwicklung. Die Europäische Union ernennt seit 1985 in bis zu drei Ländern jeweils eine "Europäische Kulturhauptstadt" (EKH). Der Titel gilt immer für ein Jahr. Er soll das Verständnis für die kulturelle Vielfalt sowie die Gemeinsamkeiten europäischer Kulturen und das Gefühl europäischer Zugehörigkeit fördern. Nach einem Rotationsprinzip werden die Länder ausgewählt, aus denen Bewerbungen eingereicht werden können.
Der Bewerbungsprozess dauert Jahre. Wer den Zuschlag will, muss eine internationale Jury mit einem nachhaltig wirkenden Konzept überzeugen, das Kultur als Katalysator für soziale und regionale Identität, Kreativität und Humanität, Beschäftigung und Wachstum versteht und europäische Werte sichtbar macht.
Auch Hildesheim, Hannover, Chemnitz und Magdeburg haben es diesmal in die Finalrunde geschafft. Setzt sich Nürnberg durch, profitieren allein innerhalb der "Europäischen Metropolregion Nürnberg" elf kreisfreie Städte (u. a. Bamberg, Amberg, Coburg) und 23 Landkreise mit insgesamt mehr als 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern von den mehr als 60 Projektideen und der zu erwartenden, auch internationalen Aufmerksamkeit. 2025 darf neben Deutschland auch Slowenien eine Europäische Kulturhauptstadt stellen.