Jubiläumsspielzeit zum 70-jährigen Bestehen Münchner Rundfunkorchester stellt Konzertsaison 2021/2022 vor
Das Münchner Rundfunkorchester setzt auch in seiner Jubiläumsspielzeit zum 70. Gründungstag und der fünften Spielzeit von Chefdirigent Ivan Repušić auf kunstvolle Vielseitigkeit, inspirierte Gipfeltreffen mit herausragenden Gastkünstlern, Kooperationen mit renommierten Institutionen, die Begeisterung auch des jungen Publikums und die Förderung des musikalischen Nachwuchses.
"Auch mit den künstlerischen Einschränkungen der vergangenen Monate hat das Münchner Rundfunkorchester bewiesen, wie souverän und flexibel, virtuos und engagiert dieses Orchester auch unter schwierigen Bedingungen musiziert. Ich bin sehr dankbar, dass wir gemeinsam diese Krisenzeit so gut überstanden haben und trotz aller Schwierigkeiten u. a. wegweisende CDs mit Werken von Peteris Vasks, Arvo Pärt, Johann Baptist Vanhal, Jan Willem Wilms und Felix Mendelssohn-Bartholdy einspielen und auch in diversen Video-Streams Präsenz zeigen konnten. Nun freue ich mich sehr darauf, an alles, was wir in den letzten vier Spielzeiten gemeinsam erarbeitet und entwickelt haben, anzuknüpfen und darauf aufzubauen – und darauf, das renommierte Münchner Rundfunkorchester in seine 70. Spielzeit begleiten zu können!"
Ivan Repušić, Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters
"Ivan Repušić hat seit seinem Amtsantritt 2017 zahlreiche künstlerische Highlights und Impulse gesetzt, von der Silvester-Gala über die von ihm ausdrücklich als musikalischer Brückenschlag verstandene Reihe 'Paradisi gloria' und den Verdi-Zyklus bis hin zur Residenz- und Schlössertournee 'KLASSIK IN BAYERN'. Wir freuen uns, auch in der Jubiläumsspielzeit des Rundfunkorchesters weiter mit Ivan Repušić und dem Münchner Rundfunkorchester das traditionsreiche Repertoire zu pflegen, daneben aber auch viel Neues zu entdecken und weitere musikalische und kulturelle Brücken zu schlagen. Nach all den Corona-bedingten Einschränkungen hoffen wir auf eine Konzertsaison mit kulturhungrigem Publikum, vollen Sälen und bereichernden Stunden mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ivan Repušić!"
Dr. Reinhard Scolik, Programmdirektor Kultur des BR
Ausblick und rote Fäden in der Spielzeit 2021/22
Die künstlerische Planung und der Spielbetrieb der letzten 15 Monate waren auch beim Münchner Rundfunkorchester stark von den Pandemie-bedingten Einschränkungen und Bestimmungen geprägt. Vieles musste abgesagt und verschoben oder wegen der notwendigen Mindestabstände innerhalb des Orchesters umgeplant und neu besetzt werden.
Wo möglich, werden Programme, die in der vergangenen Spielzeit abgesagt werden mussten, nachgeholt, so z. B. Rossinis "Le Comte Ory" im 2. Sonntagskonzert oder Beethovens "Egmont" im 2. Mittwochskonzert. Der Verdi-Zyklus muss jedoch unterbrochen werden und kann erst in der Spielzeit 2022/2023 – dann allerdings im "Verdi-Jahr" – wieder aufgegriffen und abgeschlossen werden.
Innovationen in der digitalen Präsenz werden weiter ausgebaut, so z. B. die 2020 neu initiierte, interaktive "Klassik zum Staunen"-Tour, die Mediathek auf der Website des Rundfunkorchesters, die Zulieferungen zu ARD-Klassik in der ARD-Mediathek sowie die Entwicklung neuer Präsentationsformen, die besonders auf eine digitale Ausspielung hin ausgerichtet sein sollen.
Mit der kommenden Spielzeit initiiert der Chefdirigent einen neuen Zyklus mit Werken aus dem Verismo. Den Auftakt erfährt diese Reihe im 4. Sonntagskonzert mit Alfredo Catalanis "La Wally", deren Aufführung zugleich das 70-jährige Bestehen des Münchner Rundfunkorchesters und seiner großen Operntradition markiert. "Die Klangsprache der Werke aus dem Verismo stellt große Anforderungen an das Orchester und dessen Spielkultur. Ich freue mich schon sehr darauf, zusammen mit dem Rundfunkorchester, das eine so herausragende Tradition im Bereich der Oper hat, die besonderen Fein- und Schönheiten dieser Werke zu erarbeiten", so Ivan Repušić.
Der Gedanke des Brückenschlagens ist auch diesmal wieder in die Planungen für die neue Spielzeit eingeflossen. So wird Ivan Repušić – der Wert darauf legt, den Begriff des Brückenschlagens nicht nur auf die Musik an sich zu beziehen, sondern auch auf die Auswahl der Solisten und den Austausch mit Kulturschaffenden anderer Länder – den slowenischen Komponisten Damijan Mocnik vorstellen und dessen Johannes-Passion gemeinsam mit dem Slowenischen Philharmonischen Chor zur deutschen Erstaufführung bringen.
Ebenso von Ivan Repušić initiiert ist seit seiner ersten Spielzeit 2017/2018 die Berufung eines Artist in Residence. Nach den erfolgreichen Residenzen u. a. des italienischen Schlagzeugers Simone Rubino und des Schweizer Flöten-Virtuosen Emmanuel Pahud wird in der kommenden Spielzeit der kroatische Pianist und Komponist Dejan Lazic durch die Spielzeit geleiten.
Die Programme der Abonnement- und Konzertsaison 2021/2022
Die traditionsreichen Sonntagskonzerte, in denen konzertantes Musiktheater in großer Bandbreite geboten wird, beginnen mit der bemerkenswerten, im Konzentrationslager Theresienstadt entstandenen Kammeroper "Der Kaiser von Atlantis" von Viktor Ullmann, gefolgt von Rossinis "Le Comte Ory". Die ersten beiden Sonntagskonzerte im Jubiläumsjahr 2022 unter der Leitung des Chefdirigenten münden nach spannenden Operneinaktern von Sergej Rachmaninow ("Aleko" / "Der geizige Ritter") in das Festkonzert zum 70-jährigen Bestehen des Münchner Rundfunkorchesters mit der konzertanten Aufführung von Alfredo Catalanis "La Wally".
In den Mittwochskonzerten stehen spannende Themenabende auf dem Programm: Nach "Mediterranem für Klavier und Orchester", dem Willkommenskonzert für und mit Artist in Residence Dejan Lazic, folgt Beethovens Schauspielmusik zu Goethes "Egmont" mit August Zirner als Sprecher. Im 3. und 4. Konzert der Reihe wird das 70-jährige Bestehen des Münchner Rundfunkorchesters mit Musik aus den Gründungsjahren des Orchesters gefeiert: Unter dem Motto "Zauber schöner Melodien" erklingen Radiomelodien der 1950er-Jahre, in "Vom Schwarzwald nach Hollywood" unvergessene Filmmusiken aus dieser Zeit.
Die seit dem Jahr 2000 bestehende Reihe Paradisi gloria übersiedelt für die kommende Spielzeit von der angestammten Münchner Herz-Jesu-Kirche in das Studio 1 des BR-Funkhauses. BR-KLASSIK-Moderator Benedikt Schregle kommt dabei mit den Mitwirkenden ins Gespräch und taucht mit ihnen in die Werke des Abends ein. Nach "Musik der Trauer" u. a. mit Karl Amadeus Hartmanns "Concerto funebre" und Damijan Močniks Johannes-Passion gesellt sich im 3. Konzert der Chor des Bayerischen Rundfunks dazu und schlägt mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Chefdirigent Ivan Repušić musikalische Brücken nach England mit Werken von John Rutter und Ralph Vaughan Williams.
Das Konzertprogramm 2021/22 kompakt als PDF Format: PDF Größe: 1,1 MB
Das nachhaltige musikpädagogische und musikvermittelnde Engagement sowie die Nachwuchsförderung spielen unverändert eine große Rolle im Spielplan und bieten in der Reihe Klassik zum Staunen fünf spannende Programme zum Thema "Fantastische Reisen". Diese Programme finden jeweils auch Eingang in die digitale, interaktive "Klassik zum Staunen"-Tour, in der Schüler und Lehrer, Kinder und Familien tiefere Einblicke in die jeweiligen Themen gewinnen und ihr Wissen auf spielerische Weise erweitern können (rundfunkorchester.de/tour). Darüber hinaus werden in zwei sogenannten Extra-Konzerten Programme "für Große" für Kinder und Jugendliche aufbereitet und in zwei Zwergerlmusiken "Klassik zum Staunen"-Programme für die ganz Kleinen angepasst und erzählt.
Das schuljahrübergreifende Förderprogramm "KLASSE KLASSIK – Bayerische Schulorchester musizieren mit Mitgliedern des Münchner Rundfunkorchesters" soll nach der Corona-bedingten Absage des Abschlusskonzerts 2020 im kommenden Schuljahr wieder stattfinden. Erarbeitet werden George Gershwins "Rhapsody in Blue" und Antonin Dvoraks "Aus der Neuen Welt"; die Leitung im Abschlusskonzert Ende März 2022 hat Wayne Marshall.
Ein weiteres, seit mittlerweile 15 Jahren etabliertes und weit über München hinausstrahlendes Nachwuchsförderprojekt wird weiterhin einen großen Stellenwert im Spielplan des Münchner Rundfunkorchesters haben: die Kooperation mit der Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater, in der das Münchner Rundfunkorchester in den Orchestergraben steigt und unter der Leitung von versierten Dirigenten junge Sängerinnen und Sänger auf die professionellen Bedingungen szenischer Opernproduktionen vorbereitet. In der kommenden Spielzeit sind dies Gioachino Rossinis "L'occasione fa il fadro" (szenische Aufführungen im Herbst 2021, Leitung: Patrick Hahn) und Christian Josts "Die rote Laterne" (szenische Aufführungen im März 2022 unter der Leitung des Komponisten).
Neben den Abonnement-Reihen und weiteren Sonderkonzerten in München ist das Münchner Rundfunkorchester regelmäßig mit Gastspielen im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks, in ganz Deutschland sowie in europäischen Nachbarstaaten zu hören und versteht sich dabei stets auch als Botschafter des Kulturauftrags des Bayerischen Rundfunks. So freuen sich Ivan Repušić und sein Ensemble besonders auf "KLASSIK IN BAYERN – die Residenz- und Schlössertournee des Münchner Rundfunkorchesters" mit der Geigerin Veronika Eberle und Auftritten im Goldenen Saal Augsburg, im Aschaffenburger Schloss Johannisburg, im Residenzschloss Oettingen sowie im Neuen Schloss Schleißheim.
Neben Artist in Residence Dejan Lazić und dem Chor des Bayerischen Rundfunks (Künstlerischer Leiter: Howard Arman) begrüßt das Münchner Rundfunkorchester weitere hochkarätige Gäste wie die Gesangsstars Pavol Breslik, Adrian Eröd, Lars Woldt, Lawrence Brownlee, Carmen Giannattasio und Christina Landshamer, die Schauspieler Stefan Wilkening und August Zirner, Liedermacher Konstantin Wecker, Jazz-Trompeter Nils Wülker, TV-Star Judith Williams sowie etablierte Dirigenten wie John Fiore, Nicholas Cleobury, Speranza Scappucci, Wayne Marshall und Patrick Hahn.
(Live-)Übertragungen auf BR-KLASSIK – Konzerte on demand auf br-klassik.de
Die Sonntagskonzerte und Mittwochskonzerte werden jeweils live im Hörfunk von BR KLASSIK ausgestrahlt. Die Konzerte der Reihen "Paradisi gloria" und "Klassik zum Staunen" sowie die Sonder- und Gastkonzerte werden ebenso entweder live übertragen oder zeitversetzt gesendet. Alle Konzerte sind nach der Ausstrahlung drei Wochen lang auf br-klassik.de nachzuhören. Zudem sind ausgewählte Produktionen als Video-Livestream und on demand auf der Plattform BR-KLASSIK Concert zu sehen. Auch Fernsehfassungen für das BR Fernsehen, ARD alpha, 3sat oder Arte werden aus diesem Filmmaterial produziert.
"Die Konzerte und Programme des Münchner Rundfunkorchesters sind nicht nur eine wichtige Farbe im Musikleben Münchens und weit darüber hinaus, sie sind auch unverzichtbar im Programm von BR-KLASSIK – das Programm, in dem der Bayerische Rundfunk nicht nur die wichtige Funktion des Musikjournalismus erfüllt, sondern sich auch als Kulturträger und Musikvermittler etabliert hat. Die Programme des Münchner Rundfunkorchesters stellen auch hier eine große Bereicherung dar!"
Oswald Beaujean, Leiter des Programmbereichs BR-KLASSIK
Detailliertere Informationen zur Saison 2021/2022 finden Sie auch online unter rundfunkorchester.de – darunter auch die Flyer zu den ABO-Konzerten und zum Programm von "Klassik zum Staunen" zum Download. Zudem bietet das Münchner Rundfunkorchester einen eigenen Newsletter und ist auf Facebook und Instagram präsent.