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Vom BR in der ARD Mediathek Mythos Jungfernhäutchen

Die Idee von einem Häutchen, das die Vagina verschließt und bei der ersten Penetration reißt, ist ein Irrglaube, der sich hartnäckig hält. Warum? Die Doku „Mythos Jungfernhäutchen“ (BR/MDR/rbb), ab 13. Dezember 2023 in der ARD Mediathek, begibt sich auf Spurensuche.

Stand: 12.12.2023

Key Visual zur Dokumentation "Mythos Jungfernhäutchen". | Bild: UFA Documentary/Shutterstock/silverkblackstock

Der Mythos vom Jungfernhäutchen begrenzt Frauen seit Jahrhunderten in ihrer Lebensführung und verweigert ihnen die sexuelle Selbstbestimmung. In streng patriarchal denkenden Familien wird die Ehre der Familie mit der Jungfräulichkeit ihrer Töchter in Zusammenhang gebracht. Dass die Jungfräulichkeit anhand des sogenannten Jungfernhäutchens medizinisch nicht nachweisbar ist, wissen wenige.

Und doch hält sich dieser Mythos hartnäckig. Warum können wir uns davon nicht befreien? Warum beeinflusst ein Irrglaube unser Leben? Auf der Suche nach Antworten auf diese überfälligen Fragen begibt sich die junge Journalistin Ninve Ermagan in der Doku "Mythos Jungfernhäutchen" auf eine filmische Recherchereise.

Ninve Ermagan trifft auf die gynäkologische Chefärztin Mandy Mangler, die alles dafür tut, diesem Irrglauben ein Ende zu setzen. Sie unterhält sich mit Frauen wie Yasemin Toprak, die von ihrer streng gläubigen Familie verstoßen wurde und trifft mit Anne Fleck eine bekennende Jungfrau. Aber auch die Männer des Berliner Vereins „Heroes“ kommen zu Wort, die mit Schulungen Menschen unterstützen, die nicht länger nach überholten patriarchalen Regeln leben wollen. Und sie interviewt die engagierte Lehrerin Sina Krüger, die es geschafft hat, dass überholte Darstellungen in Lehrbüchern für deutsche Schulen korrigiert wurden.

Die Recherche zeigt auch, dass gesellschaftliche Aufklärung dringend angezeigt ist: Denn noch immer werden auch in Deutschland schmerzhafte „Hymenrekonstruktionen“ angeboten, werben Firmen mit Kunstblutkapseln für eine vorgetäuschte „Wiederherstellung von Jungfräulichkeit“, werden Frauen mit dem Anspruch der Jungfräulichkeit unter Druck gesetzt und zu schmerzhaften Eingriffen gezwungen.

Informationen zur Produktion

Die 45-minütige Dokumentation ist eine Produktion der UFA Documentary im Auftrag des federführenden Bayerischen Rundfunks sowie des MDR und des rbb für die ARD Mediathek. Produzentin ist Gwendolin Szyszkowitz. Buch und Regie stammen von Lena Kupatz. Die Redaktion liegt bei Sonja Scheider und Sylvia Griss (BR), Saskia Barthel (MDR) und Ulrike Bieritz (RBB).


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