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Festivalbands 2015 im Check Bayerische Bands beim PULS Festival

Jede Woche präsentieren wir euch eine neue bayerische Band, die wir euch ans Herz legen wollen. Die besten dieser Künstler laden wir zu unserem PULS Festival ein. Hier sind fünf der Glücklichen 2015 im Check.

Von: Florian Kreier

Stand: 23.11.2015 | Archiv

Pollyester

Woher: München
Mitglieder: 4
Genre: Future-Disko

Pollyester klingt nach synthetischem Exportschlager. Und nichts anderes sind die vier Münchner um Frontfrau Polly. Nicht viele deutsche Bands wurden in den letzten Jahren europaweit so hemmungslos durch Feuilletons und Magazine gelobt wie Pollyester. Und keine Band hat Munich Disko glitzernder auf den Punkt gebracht als die vier Disko-Maschinen. Wahrscheinlich nicht mal der Erfinder Giorgio Moroder selbst. Und der weiß, dass er in Pollyester würdige Nachlassverwalter gefunden hat. Pollyester sind nämlich so etwas wie fröhliche Disko-Cyborgs mit integrierter Giorgio-Moroder-Platine.

Pollyester: In My Boots (PULS Live Session)

Cosby

Woher: München
Mitglieder: 4
Genre: Indie-Pop

Wer Cosby schon mal live gesehen hat, muss sich fragen, was alle an Madonna so toll finden. Oder an Lykke Li. Mal ehrlich: warum denn 100 Euro für ein überinszeniertes Zirkus-Spektakel bezahlen, wenn man eine Band wie Cosby im verschwitzten Indie-Club für ein Fünftel davon haben kann? Liebe Leute: Da bleiben euch auch noch 80 Euro übrig, mit denen ihr gleich noch den Cosby-Merch-Tisch oder die Bar leer kaufen könnt. Und falls irgendjemand nur wegen der Hits zu Madonna geht: Die spielt doch eh wieder nur ihr neues Album, das niemand hören will. Da loben wir uns doch ein Konzert mit den fabelhaften Cosby: Die Band spielt immer alle ihre Hits, und nach dem Konzert saufen alle gemeinsam die Bar leer.

Cosby: Yeah! (PULS Live Session)

Lilly Among Clouds

Woher: Würzburg
Mitglieder: 4
Genre: Elfen-Blues

Elfen-Blues... was soll das denn wieder für ein Genre sein? Müssen sich Musikjournalisten immer solche bekloppten Genrebezeichnungen einfallen lassen? Ja: Nämlich dann, wenn Bands nicht in Schubladen wie Indie-Pop passen. Wie die Würzburgerin Lilly Among Clouds und ihre Band.

Stellt euch Folgendes vor: Ihr spaziert im herbstlichen Abendlicht durch eine melancholische Graslandschaft. Es fröstelt euch leicht, die Sonne sinkt langsam unter den Horizont, als bezaubernder Elfengesang euer Herz erwärmt. Ihr schleicht den magischen Klängen nach, kommt an einem Gebüsch zum Stehen. Langsam biegen eure Hände die leuchtenden Zweige auseinander... Dahinter schwebt Lilly Among Clouds und bringt den Wald zum Tanzen. Nachdem der letzte Ton verklungen ist, macht ihr die Augen wieder auf und steht vor der PULS-Festival-Bühne. Simple Magie, Alter!

Lilly Among Clouds: Blood & History (PULS Live Session)

Monday Tramps


Woher: München
Mitglieder: 4
Genre: Vintage-Rock

Wenn Oasis einmal ihr Studio abgebrannt wäre, dann wüsste es bestimmt jeder Mensch auf dieser Welt. Monday Tramps ist tatsächlich in Freising ihr selbst gebautes Studio abgebrannt. Und keine Sau weiß es!

Dabei sollte jeder Mensch auf der Welt die Monday Tramps kennen. Weil die vier Münchner so extrem feinen Gitarrenrock spielen, dass allen Oasis-Mitgliedern Angst und Bange werden sollte. Wenn die Monday Tramps so weiter machen, dann können sich Oasis ihre Best-Of-Alben bald in die Haare schmieren. Dann laufen nämlich bald alle Menschen auf der Welt rum und erzählen sich, dass es in München so eine verdammt gute Gitarrenrock-Band gibt, denen einst ihr Studio abgebrannt ist. Apropos: Beim PULS Festival fackeln die Monday Tramps "nur" unsere Bühne ab - das sollte sich niemand entgehen lassen.

Monday Tramps: Prelude (My Baby) (PULS Live Session)

KYTES


Woher: München
Mitglieder: 4
Genre: Zappel-Indie

Ja, die KYTES. Ist es nicht verwunderlich, dass diese Indie-Hipster-Bagage tatsächlich noch in München wohnt und nicht in London? Natürlich nicht! Erstens, weil die KYTES nicht nur megahip sondern auch super bodenständig sind. Nur darum können die ja so verdammt gute Indie-Hits raushauen und dabei nicht sofort zu heroinsüchtigen Zombies verkommen. Außerdem hat München sich diesen Indie-Disko-Sound ja selbst gezüchtet, allen voran die Mutter aller Indie-Diskos: das legendäre Atomic Café. Dort sind sich die KYTES diverse Abende zu den Gitarren-Hits der letzten 50 Jahre in den Armen gelegen. Das Atomic Café hat ja leider am ersten Tag des Jahres 2015 für immer die Pforten geschlossen - aber darum tragen die talentierten Misters der KYTES den Indie-Disko-Geist in alle Herren Länder hinaus. Beim PULS Festival wird es also heißen: Es werde Indie-Disko! Und Leute, es wird Indie-Disko!

KYTES: Inner Cinema (PULS Live Session)


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