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PULS Lesereihe Interview "Es ist schön, andere zu erreichen"

Julian hat's geschafft: Er hat im letzten Jahr die PULS Lesereihe gewonnen. Der Sieg hat ihm neue Türen geöffnet - mittlerweile schreibt er an seinem ersten Buch. Ein paar Tipps für Nachwuchs-Autoren hat er auch parat.

Von: Felicia Reinstädt

Stand: 25.06.2014

Gewinner der PULS Lesereihe 2013: Julian Ignatowitsch | Bild: Matthias Kestel

Nachwuchsliteraten aufgepasst: PULS startet wieder seinen Literaturwettbewerb und sucht in ganz Bayern junge, hoffnungsvolle Autorentalente, die im Herbst ihre Texte auf der großen Bühne präsentieren. Im vergangenen Jahr hat der 27-jährige Julian Ignatowitsch aus Utting am Ammersee die PULS Lesereihe gewonnen. Im Interview erzählt er, wie seine literarische Reise seitdem weitergangen ist und was sich durch die Lesereihe für ihn verändert hat.

Julian, du hast mit deinem Text "Utopien I-IV" die PULS Lesereihe 2013 gewonnen. Was hat sich seitdem bei dir getan?

Ich versuche weiter so viel wie möglich zu schreiben, was nicht immer ganz leicht ist, weil ich mich nach dem Studium selbstständig gemacht habe und beruflich viel zu tun ist. Der Preis für meinen Lesereihen-Gewinn war ein Schreibwochenende in Leipzig. Ich war da auf der Buchmesse eingeladen und hatte ein sehr spaßiges Wochenende, habe viele Veranstaltungen besucht, mit Freunden gefeiert - und ganz toll: Ich habe mit Claudius Nießen vom Deutschen Literaturinstitut an meinen Texten gearbeitet und allgemein über Schreiben und Literatur gesprochen.

Lesereihe // Julian Ignatowitsch Utopie I-IV

Im Mai war ich dank PULS bei der Leseveranstaltung "Hörgang" in München und habe aus meinen "Utopien" vorgelesen. Ich arbeite derzeit an neuen Utopien, die an meinen Gewinnertext anknüpfen. Aus vier Utopien sind mittlerweile fast 20 geworden. Es sollen 99 und am besten - das ist meine ganz persönliche Utopie - ein ganzes Buch werden.


Was hast du von der Lesereihe für dich und dein Autorendasein mitgenommen?

Für mich ist es schön zu sehen, dass die Texte auch bei den Zuhörern ankommen. Ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen nach Opa, aber dass sich junge Leute überhaupt noch für Literatur interessieren, zu solchen Veranstaltungen wie der Lesereihe gehen und dann mit meinen Texten etwas anfangen können, das ist wirklich ein gutes Gefühl.

Beim Schreiben ist man ja immer allein, für sich - mir fällt es da sehr schwer zu beurteilen, ob das, was ich schreibe, auch andere Menschen zum Nachdenken bringt oder irgendwie berührt. Ich glaube, wer schreibt, fühlt sich immer ein Stück als Außenseiter. Und über das Schreiben möchte man Identifikation herstellen - indirekt und rückwirkend sozusagen. Oft denke ich, dass meine Texte wirr, versponnen, abseitig oder zu komplex sind - und es freut mich, wenn dann doch jemand etwas damit anfangen kann. Bei der Lesereihe war das der Fall!

Kannst Du Dich denn noch an einen besonders schönen Moment bei der Lesereihe erinnern?

Vorgestellt // Julian Ignatowitsch Künstler durch und durch

Das, was ich geschrieben habe, vorlesen zu können und andere Menschen damit zu erreichen, auf Ideen zu bringen oder irgendwie so was, das ist das Schöne! Außerdem habe ich bei der Lesereihe einfach die entspannte Stimmung zwischen allen Leuten genossen - den Teilnehmern, dem Team und dem Publikum.




Was sind deine Tipps für Leute, die dieses Jahr bei der Lesereihe mitmachen wollen?

Seid spontan, schreibt das auf, was euch in den Kopf kommt und traut euch, anders zu schreiben. Nix ist langweiliger als gleichförmige, standardisierte Schulbuch-Literatur - und bitte keine larmoyanten (Selbst-)Mitleidstexte!

Das Motto, zu dem Autoren dieses Jahr Texte einschicken können, ist "Lass uns Freunde sein" - was fällt dir spontan dazu ein?

Purer Kitsch! Zwei Kinder lernen sich beim Spielen kennen, nehmen sich an der Hand und spazieren vom Sandkasten in den Sonnenuntergang. Hoffentlich fällt die Sandburg nicht um...


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