Ruhmeshalle Missy Elliott - Supa Dupa Fly
Was wären Ginuwine, Justin Timberlake, Destiny's Child und Nelly Furtado ohne den Sound von Timbaland? Am stimmigsten aber sind seine poppigen Synthie-R'n'B-Beats immer schon bei Missy Elliott gewesen.
Klar: In den frühen 1990ern war es Missy Elliott selbst, die Timbaland entdeckt hat. Von da an sind die zwei jahrelang ein unzertrennliches Produzententeam. 1997 erscheint das erste Album von Missy Elliott: "Supa Dupa Fly". Und damit beginnt eine neue Black-Music-Ära.
Missy Elliott - Supa Dupa Fly (Cover)
Missy Elliott hat einen starken R'n'B-Background. "Sista" hieß ihre Gruppe, bis sie mit "Supa Dupa Fly" solo ging. Dieser Einfluss schlägt sich auch auf der Scheibe nieder und wird prägend für den ganzen Missy-Sound. Selten wird da länger als ein paar Zeilen gerappt, dann wird schon wieder irgendetwas gesungen, kommt ein Melodiefetzen daher oder Timbaland labert mit seiner typischen Telefonstimme in den Song rein. Das macht den Sound auf "Supa Dupa Fly" unglaublich filigran, abwechslungsreich, melodiös und damit leicht zugänglich und poppig.
Der butterweiche R'n'B-Schnulzengesang über alle möglichen Beziehungskisten wird aber gebrochen - durch die Beats.
Harte Drums treffen auf leicht abseitige Synthiesounds und werden zu zappeligen Rhythmen verquirlt. Das ist vollkommen neu. Dazu der unglaublich relaxte Rap von Missy Elliot. Fast beiläufig labert sie über Doubletime Beats, immer mit einem naiven Lächeln auf den Lippen, so als wär das alles nur ein kindischer Spaß. Aber: Missy nimmt schon mal das ein oder andere vulgäre Wort in den Mund.
"Supa Dupa Fly" ist die Blaupause für modernen tanzbaren Club-R'n'B. Zwar gab es schon bei 2Pac oder Notorious BIG Rap mit R'n'B-Hooks. Aber erst Missy Elliott verschmilzt harte tanzbare Beats, expliziten Rap und weichen R'n'B-Gesang zu einem neuen Stil. Von Snoop Dogg über Pharrell bis hin zu Christina Aguilera, Akon und Lil Wayne - alle haben sich das von Missy abgeguckt.