0

Ohne BAföG keine Brötchen? Wo es sonst noch Kohle gibt

Pleite, blank und ausgebrannt: Studenten wissen genau, was es bedeutet, jeden Cent zweimal umzudrehen. Wenn dann noch das Amt streikt, wird's eng. Wir haben Tipps, wie man trotzdem an Geld kommt.

Von: Nicole Ficociello

Stand: 24.01.2012 | Archiv

Studenten suchen nach Jobangeboten am Schwarzen Brett im Mensafoyer der Technischen Universität Ilmenau, aufgenommen am 09.10.2006.  Foto: Michael Reichel | Bild: dpa / picture-alliance

Die Schlauen

Gehirnschmalz wird belohnt! Mit einem Stipendium. Neben guten Noten und Engagement muss man dazu allerdings oft einer ganz speziellen Zielgruppe angehören. Es gibt zum Beispiel Stipendien speziell für Studentinnen, die in einem technischen Studiengang studieren (http://www.mtu-studien-stiftung.org/). Es geht aber noch spezieller. Vom Oberregierungsrat Dr. Hermann Köstlbacher-Stipendienfonds werden Tiermedizin-Studenten gefördert, die gleichzeitig in der Burschenschaft Alemannia sind. Auch schön: Stipendien für Söhne und Töchter von bayerischen Ärzten (Rosa-Schneider-Stiftung) oder für Studenten, die auf dem Maximilianeum waren und jetzt eine Doktorarbeit über Grotius oder den Völkerrechtler Hans Keller schreiben (Hans-Keller-Stiftung). Der Vorteil an diesen extrem eingeschränkten Stipendien: Gehört man zur Zielgruppe, hat man wenig Konkurrenz. Aber keine Sorge, es gibt auch Stipendien für den Durchschnitts-Studenten.

Die Fleißigen

Von der Kasse in den Hörsaal: Wer fleißig ist, geht arbeiten! In München verdienen sich die Studenten durchschnittlich 300 Euro im Monat durch Aushilfsjobs dazu. Wer schlau ist, achtet bei der Jobwahl nicht nur auf die Kohle, sondern sucht sich einen Job, der mit seiner Studienrichtung zusammen hängt. So kann man gleich noch Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen.

Die guten Kinder

Von Beruf Kind: Wer sich regelmäßig bei Mami und Papi meldet, auch mal sonntags zum Kaffee vorbeischaut und dann sogar noch hilft die Garage auszumisten, hat gute Chancen von seinen Eltern bereitwillig unterstützt zu werden. Bei den meisten klappt das ganz gut. In München finanzieren die Studenten ihr Studium sogar zum größten Teil durch ihre Eltern. Und das ganz legal. Laut Gesetz sind Eltern nämlich dazu verpflichtet, ihren Kindern Unterhalt zu bezahlen. Zumindest im Erststudium. Wer den Eltern allerdings mit Paragraphen kommt, riskiert unter Umständen das gute Verhältnis. Auf den Zwanni extra muss man dann vielleicht verzichten.

Wer unter 25 Jahre alt ist, bekommt außerdem noch Kindergeld. Monatlich bedeutet das eine Finanzspritze von immerhin 184 bis 215 Euro, je nachdem wie viele Geschwister man hat und in welcher Reihenfolge man auf die Welt kam. Je später, desto besser.

Die Bürokratischen

Für alle, die es lieben eine Nummer zu ziehen und sich von umständlichen Beamten nicht den Tag vermiesen lassen, gibt es die Möglichkeit Geld vom Staat zu holen. Zum Beispiel das so genannte Wohngeld. Das ist vor allem für die interessant, die aus den klassischen BAföG-Kriterien rausfallen, weil sie über 30 Jahre alt sind oder schon ein Erststudium hinter sich haben. Das Wohngeld gibt es vom Sozialamt. Ob und wie viel Wohngeld man bekommt, hängt davon ab, wie viele Personen im Haushalt wohnen, wie hoch das Einkommen ist und wie hoch die Miete.

Für alle, die BAföG beantragt haben und bereits länger als fünf Wochen auf Geld vom Studentenwerk warten, gibt es die Möglichkeit einen Vorschuss zu beantragen. So kann man sich wenigstens mit monatlich bis zu 360 Euro für vier Monate durchschlagen.

Die Faulen

Keine Lust auf Arbeit, Eltern, ellenlange BAföG- und Stipendien-Anträge? Dann hilft nur eins: Der Weg zur Bank. Dort kann man sich einfach einen Kredit für das Studium holen. Wie beim Bafög kann man sich den gesamten Kredit in monatlichen Raten auszahlen lassen. Anders als beim Bafög muss man hier aber den gesamten Betrag wieder zurückbezahlen. Wer keine Lust auf hohe Zinsen hat, sollte sich vorher gut informieren. Günstige Kredite gibt es vom Staat. Zum Beispiel den Bildungskredit oder den KfW-Studienkredit.


0