#IStillFacebookBecause Warum ich noch auf Facebook bin

Irgendwann letzte Woche. Ich mache Facebook auf. Da pinnt eine fette Meldung oberhalb meiner Timeline: "Hilf mit, dein Konto zu schützen!" Facebook gibt mir eine Handynummer an und fragt, ob es meine sei. Ich soll die Nummer bestätigen oder korrigieren - für meine Sicherheit. Sicher. Ich mache Facebook wieder zu und frage mich zum 38-tausendsten Mal: Warum zur Hölle bin ich eigentlich noch auf Facebook?

Mit der Frage bin ich diese Woche nicht alleine. Unzählige User haben sich das auch gefragt - ironischerweise auf Twitter. Das Hashtag #IStillFacebookBecause war stundenlang auf Platz eins der amerikanischen Twittercharts. Tausende Leute haben mitgemacht und in 140 Zeichen gepackt, wer oder was sie noch auf Facebook hält. Manche ernsthaft, die meisten aber mit lustigen Antworten.

Facebook ist immerhin schon elf Jahre alt. Und so langsam fühlt es sich an wie eine Party, die früher mal Underground war, auf der jetzt aber sogar deine Mama mit dem DJ per du ist.

Gefühlt wird Facebook im Vergleich zu anderen sozialen Netzen immer uncooler, immer bedeutungsloser. Tatsächlich ist es aber das größte aller Netzwerke. Twitter hat monatlich 320 Millionen unique Users. Bei Facebook sind es 1.55 Milliarden Menschen im Monat. Tendenz steigend. Ein Myspace-Schicksal ist da erstmal nicht in Sicht.

Geht’s nach dem Hashtag #IStillFacebookBecause, ist Facebook also für viele Zeitverschwendung, eh nur gut, um sich an Geburtstage zu erinnern und Sprachrohr für Leute, deren Äußerungen man gar nicht hören will. Das ist bestimmt die Meinung einer Twitter-Elite. Aber trotzdem: Den Facebook-Account zu löschen, ist für die meisten wohl auch keine Option. Für mich auch nicht. Ich bleibe da, obwohl ich weiß, dass die App in meiner Zwischenablage mitliest. Und obwohl ich mir sicher bin, dass ich noch viel sensiblere Daten da liegen lasse als meine Handynummer. I Still Facebook Because...