23:28 Uhr Why Brockhoff

Jetzt The Mother We Share Chvrches

Info Die Band Chvrches aus Glasgow schraubt mit Songs wie "The Mother We Share" (2013) am Soundtrack für die sonntägliche Messe in der Hipster-Kirche. Breite Synthie-Pop-Wände treffen auf die zuckersüße Stimme von Lauren Mayberry.


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Freestyle-Halle für München Schnitzelgrube, here we go!

Egal, ob Freeski, BMX oder Skateboard - für Freestyle-Sportarten gibt's bei uns keine Trainingsmöglichkeiten, weil das Geld fehlt. Jetzt soll sich das ändern: Das Gravity Lab, die erste Indoor-Freestyle-Halle, kommt nach München.

Von: Claudia Gerauer

Stand: 03.12.2014 | Archiv

Indoor Freestyle-Halle München | Bild: Gravity Lab

Februar 2014, die Olympischen Winterspiele in Sotschi: Zum ersten Mal schaut die Mainstream-Wintersportwelt ernsthaft auf die Freestyle-Disziplinen, und Slopestyle hat seine olympische Premiere. Aber schnell fragen sich alle: Wo sind eigentlich die Deutschen? Bene Mayr landete beim Ski-Slopestyle nur auf Platz 20, Freeskierin Lisa Zimmermann scheidet schon in der Qualifikation aus und bei den Disziplinen Snowboard-Slopestyle, Ski- und Snowboard-Halfpipe war teilweise gar kein Deutscher am Start.

Die Konsequenz: Eine Diskussion, die in der Szene schon lange geführt wird, ist jetzt auch im Mainstream angekommen: Deutschland fehlen die richtigen Trainingsstrukturen, um ganz vorne mit dabei zu sein. Denn es gibt in Bayern - und auch in ganz Deutschland - keine einzige Freestyle-Trainingshalle, wie sie in den USA fast in jeder größeren Stadt steht.

Kartoffellagerhalle goes Freestyle-Paradies

Jetzt, knapp ein Jahr nach den Spielen, soll sich das ändern: München bekommt ab 2015 die eine Indoor-Freestyle-Halle, das "Gravity Lab". Die Freestyle-Halle wird aber nicht komplett neu gebaut, sondern entsteht in einem Gebäude, das es schon gibt - und genau das ist auch das Praktische daran. Eine ehemalige Kartoffellagerhalle im Kunstpark beim Münchner Ostbahnhof wird zum neuen Gravity Lab umgebaut - in einer Lage, die nicht besser und zentraler sein könnte. Die Halle ist 1.100 Quadratmeter groß und über 16 Meter hoch. Dadurch ist genug Freiraum für Freestyle-Action da, und es kann noch ein Stockwerk eingezogen werden.

Mit Rollski aufs Airbag-Kissen

Indoor Freestyle-Halle München | Bild: Gravity Lab

In der Halle können alle Freestyler ihren Sport trainieren: Mountainbike, BMX, Skateboard, Klettern, Parcours, Freeski und Snowboard. Das Gravity Lab ist speziell für die "Trockenübungen" da, denn niemand macht einen Backflip mit Bike oder Ski beim ersten Mal gleich im Park. Dazu können die Sportler in der neuen Halle zum Beispiel auf Rollski, Skateboards oder Bikes Holzrampen runterfahren und neue Tricks ausprobieren, um dann auf ein einem weichen Airbag-Kissen zu landen - und nicht auf dem vereisten Boden in Snowpark. Tut nicht weh und macht Spaß. Und gerade für Leute, die eine Sportart einfach mal ausprobieren wollen, ist das praktisch. Denn die Halle ist eben nicht nur für die Pros, die ihre Skills verbessern wollen, sondern für alle, die Bock drauf haben, etwas Neues zu machen.

Dieses Mal wirklich?

Das Gravity Lab ist ein Projekt, das fast zu schön klingt, um tatsächlich wahr zu sein. Denn solche coolen Ideen und Pläne für Freestyle-Hallen gab es in den letzten Jahre schon oft, nur ist nie etwas daraus geworden. In allen Fällen hat das Geld gefehlt, wie zum Beispiel beim geplanten Camp Woodward in Lenggries. Aber Initiatorin Sabine Schmalschläger vom Gravity Lab ist sich sicher, dass bei ihrem Projekt alles klappt.

"Wenn’s nicht sicher wäre, wären wir mit dem Projekt nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Natürlich gibt es immer Unwägbarkeiten, die man nicht vorhersehen kann, aber wir gehen fest davon aus, dass die Halle im Herbst 2015 eröffnet."

Gravity-Lab-Initiatorin Sabine Schmalschläger

3, 2, 1, umbauen!

Indoor Freestyle-Halle München | Bild: Gravity Lab

Ein Eröffnungstermin ist ein erstes kleines Indiz dafür, dass es klappen kann - vor allem wenn der schon in knapp einem Jahr sein soll. Und weil das Gravity Lab im Herbst 2015 eröffnen will, starten die ersten Umbauarbeiten im Januar. Die Halle wird dann saniert und bekommt Lüftung, Heizung und Sanitäranlagen. Die Sanierung ab Januar ist ein zweiten Zeichen dafür, dass die Pläne für die Freestyle-Halle wohl wirklich umgesetzt werden. Denn wer baut, hat Geld. Und wer Geld hat, der hat Sponsoren. Einer, der das Projekt unterstützt, ist der Eigentümer der alten Lagerhalle, Werner Eckart. Er finanziert die Grundsanierung im Januar. Aber die komplette Halle kostet 2,5 Millionen Euro - mit allen Trainingsanlagen, Rampen, Kickern, Trampolinen und dem Personal, das die Sportler in der Halle jeden Tag von sieben bis 22 Uhr betreuen soll. Aber auch da ist Initiatorin Sabine Schmalschläger optimistisch.

"Weil die Freestyle-Sportarten immer beliebter werden, haben wir Privatpersonen als Investoren gefunden, die sich genau für diese Sportarten begeistern und an die Zukunft unseres Projekts glauben."

Gravity-Lab-Initiatorin Sabine Schmalschläger

Freeski-Bundestrainer Thomas Hlawitschka

Außerdem ist Sabine Schmalschläger gut mit den wichtigen Leuten der aus der Freestyle-Szene vernetzt - sie hat Profi-Snowboarderin Nicola Thost und Freeski-Bundestrainer Thomas Hlawitschka als prominente Botschafter mit an Bord. Und: Es stehen bereits Deals mit den nationalen Ski-, Snowboard- und Bike-Verbänden, sogar Belegungspläne für die Halle gibt es schon. Auch wenn es sich fast fast niemand mehr sagen oder auch nur hoffen traut: Dieses Mal kann es wirklich klappen mit der Freestyle-Halle in München. Und das wird - nicht nur für die nächsten Winterspiele 2018 in Pyeongchang - auch allerhöchste Zeit.


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