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Neues Leben in alten Gemäuern Bürger machen Denkmalschutz - Küps

Leben im Ort, Mehrgenerationenwohnen im Fachwerkhaus, junge Familien, die die Bauerngärten bewirtschaften, und Kinder, die an der alten Mühle spielen statt auf der Fertighausterrasse. Küps möchte seine Identität, sein Ortsbild wieder haben und bekommt dabei Unterstützung vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Es verfolgt bei der kommunalen Denkmalpflege einen neuen Ansatz: Dorferneuerung durch Denkmalpflege.

Von: Kirsten Zesewitz, Landwirtschaft und Umwelt

Stand: 01.02.2018 | Archiv

Durchgangsstraße in Küps | Bild: BR/Kirsten Zesewitz

Der Markt Küps im Landkreis Kronach besitzt acht Schlösser. 800 Jahre alt ist der Ortskern, und im Altort von Küps reiht sich ein historisches Haus ans andere. Es sind stolze, drei- bis vier geschossige Häuser mit Satteldächern und verschieferten Giebeln, wie sie typisch sind für den Frankenwald. Der Ortskern von Küps steht deshalb auch unter Ensembleschutz.

Küps hat gelitten in den letzten vierzig Jahren

Haus in Küps

Doch viele Gebäude sind in den letzten Jahrzehnten umgebaut worden, umgeformt im Stil der jeweiligen Mode. Und statt spazierender Menschen fahren Autos über den Markt. Aus dem einst beschaulichen Markt ist eine Durchgangsstraße geworden, ein Pendlerort, schon fast eine Schlafstadt. Das Problem von Küps kennen viele bayerische Dörfer und Kleinstädte. Die historische Siedlungsstruktur geht verloren. Immer neue Wohngebiete werden am Ortsrand gebaut, während der Marktplatz verfällt, die letzten Fachgeschäfte schließen und nach und nach auch immer mehr Fenster in den alten Häusern dunkel bleiben.

Kommunales Denkmalkonzept

Bürgerwerkstatt

Oft müssen Denkmalpfleger zusehen, wie Gemeinden ihre historische Bausubstanz verfallen lassen. Nun geht die Behörde mit dem 'Kommunalen Denkmalkonzept' in die Offensive, und es ist eigentlich eine kleine Revolution in der Denkmalpflege. Denn statt mit dem erhobenen Zeigefinger den Erhalt einzelner Baudenkmäler zu verlangen, nimmt das Denkmalamt die Kommune sozusagen an die Hand. Der Ort als Ganzes mit seinen historischen Qualitäten und zeitgenössischen Schwächen wird in den Blick genommen, verbunden mit Lösungsvorschlägen, die der Kommune neue Ideen und Handlungsoptionen eröffnen sollen.

Stichwort: Küps

Kartenausschnitt

Küps (zur Karte) ist ein alter ritterschaftlicher Ort, typisch für das nördliche Oberfranken, wo jedes niedere Adelsgeschlecht seinen eigenen Stammsitz mit Burg, Schloss, Ländereien - und den dazu gehörigen Untertanen besaß. Vor allem die von Redwitz waren es, die mit ihrer Grundherrschaft die Gegend bis ins 19. Jahrhundert hinein prägten. Mit dem Bau der Eisenbahn und der Ansiedlung von Porzellanmanufakturen kamen zu den alteingesessenen Bauern und Handwerkern noch Heimarbeiter und kleine Angestellte hinzu.

Linktipps

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Siedlungs- und Kulturlandschaftsdokumentation
Thomas Gunzelmann (stellvertretender Referatsleiter)
Zur Homepage

Kreisheimatpfleger im Landkreis Kronach
Dieter Lau (zuständig für Küps)
Zur Kontaktseite

Architektur- und Städteplanungsbüro Transform
Yvonne Slanz, Architektin und Stadtplanerin
Alexandra Baier, Stadtbauhistorikerin
Internet: www.transform-online.de

Kommunales Denkmalkonzept in Bayern
Die Universität Bamberg begleitet das Bayerische Landesamt von wissenschaftlicher Seite dabei, das Kommunale Denkmalkonzept weiterzuentwickeln.
Zur Info-Seite


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