Gemeinsam gegen Corona So machen wir das Beste aus der Situation!
Nachbarn bieten Hilfe beim Einkaufen an, Musiker geben Social-Media-Konzerte von Zuhause aus. Wir haben Beispiele gesammelt, wie Solidarität in Zeiten von Corona aussehen kann. Und wo jede*r von uns gefragt ist.
"Wir müssen zusammenhalten" - das hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz zum Coronavirus gesagt. Sich gegenseitig zu unterstützen wird die Corona-Krise zwar nicht lösen, aber es kann den Alltag in Zeiten des Virus erleichtern. Die bayerische Sozialministerin Carolina Trautner formulierte das am Freitagmorgen so: "Wir werden das gemeinsam stemmen. Wir werden solidarisch sein müssen." Wie aber kann Solidarität in Zeiten von Corona aussehen? Wir haben ein paar schöne Beispiele gesammelt:
So helfen andere:
- Musik nicht auf der Bühne, sondern im Netz:
Zahlreiche Kulturveranstaltungen wurden wegen des Coronavirus abgesagt. Konzerthäuser und Theater übertragen Aufführungen per Stream ins Internet - gegen Corona-Langweile:
Die Bayerische Staatsoper hat vom 11. März bis zum 19. April zwar alle Vorstellungen abgesagt, einzelne Events werden aber auf der Website als Video zu sehen sein oder sogar live aus dem Nationalteater gestreamt.
Für Rockstar Gianna Nannini ist "das Schlimmste an diesem Virus die Einsamkeit". Deshalb gab sie am Donnerstag ein "Hauskonzert" auf Instagram. Anschauen kann man sich das auf ihrem Account.
Auch der Pianist Igor Levit hat am Donnerstag ein „Twitter-Konzert“ gegeben. Statt auf der Bühne, kann ihn so jede*r in seinem Wohnzimmer sehen und statt im Konzertsaal seiner Musik über die eigenen Lautsprecher lauschen. Auch am Freitag gab der Musiker um 19 Uhr wieder ein Wohnzimmerkonzert auf Twitter.
"Lamusicanonsiferma – Die Musik endet nicht", heißt ein Video des L'Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe. Ihre Zuhörer*innen erreicht das Orchester derzeit per YouTube.
Die Leipziger Buchmesse findet nicht statt, ein paar Lesungen und Autorengespräche kann man dennoch hören. Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat sein Programm teilweise ins Netz verlegt.
Auch die Orchester des Bayerischen Rundfunks haben ihre Konzerte abgesagt. Als Alternative für Musikfreunde erweitern sie ihr Online-Angebot und bieten Videostreams der letzten Konzerte an.
- Couch statt Kirchenbank
Der Papst hält seinen Morgengottesdienst mittlerweile ohne viele Gläubige, sondern nur mit wenigen vatikanischen Mitarbeitenden ab. Per Bildschirm aber kann jede*r dabei sein: Täglich ab 6.55 Uhr wird die Messe ins Netz übertragen.
- Virtuelle Museums-Rundgänge
Einige berühmte Museen bieten virtuelle Touren durch ihre Austellungsräume an, die man bequem vom Sofa aus machen kann. Teil nehmen zum Beispiel das British Museum in London, das Guggenhem Museum in New York oder das Pergamon Museum in Berlin. Eine Übersicht der Touren, die man über Google Arts & Culture machen kann, bietet eine englischsprachige Webseite.
- Museen, Bibliotheken und Archive aus Bayern: bavarikon
Das bavarikon bietet virtuelle Einblicke in Schätze, Sammlungen, Archive und Museen aus ganz Bayern. Online sind dort die Inhalte von rund 80 Kultureinrichtungen, virtuelle Ausstellungen, sowie Tausende von Handschriften, historischen Fotografien, Gemälden, archäologischen Funden und historischen Karten. Auch findet man dort Museumsstücke in 3D.
So können Sie helfen:
Auf bestimmten Plattformen vernetzt sich ganz Bayern zu praktischer Nachbarschaftshilfe. Hier finden Sie eine Übersicht.
Außerdem:
- Die #NachbarschaftsChallenge:
Besonders gefährlich ist das Virus für ältere Menschen und solche mit einem geschwächten Immunsystem. In sozialen Netzwerken rufen Nutzer*innen unter dem Hashtag "Nachbarschaftschallenge" dazu auf, diese Risikogruppe zu unterstützen: Einkäufe zu übernehmen, einen Fahrdienst anzubieten oder für sie zur Post zu gehen.
- Den Solidaritätsfond der WHO unterstützen
Der COVID-19 Solidarity Response Fund for the World Health Organization (WHO) ermöglicht es Einzelpersonen, Konzernen, Stiftungen und anderen Organisationen auf der ganzen Welt, die weltweite Arbeit der WHO direkt zu unterstützen. Der Fonds wurde auf Antrag der WHO von der Stiftung der Vereinten Nationen geschaffen.
- Ans Telefon statt in die Uni:
Immer mehr Menschen rufen bei der Corona-Hotline an, haben Fragen rund um das Virus und oft Angst, sie könnten sich angesteckt haben. Um alle Fragen beantworten zu können, brauchen die Hotline-Mitabeiter*innen Unterstützung – gesucht werden Medizinstudierende. Wer das erste Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich bewerben.
- Blutspenden bleibt wichtig
Aus Angst vor der Corona-Epidemie spenden immer weniger Menschen Blut, berichtet ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuz. "Wir bewegen uns derzeit am unteren Rand der Menge, die benötigt wird." Vor diesem Hintergrund appelliert das DRK: Gerade jetzt sei es wichtig zu spenden. Blutspenden kann jedoch nur, wer gesund ist und in den letzten vier Wochen keine Erkältung oder andere Krankheit hatte. Mindestens vier Wochen bis zur nächsten Blutspende warten, muss außerdem, wer in einem Corona-Risikogebiet war. Wo und wann der nächste Blutspendetermin stattfindet, lässt sich auf der Website nachschauen.