Der Friedensnobelpreis in Zeiten des Krieges Was kann er bewirken?
Heute wird der Friedensnobelpreis verliehen. Angesichts einer Welt, die immer wieder von Kriegen erschüttert wird, stellt sich die Frage, welche Bedeutung dieser Preis in Krisenzeiten hat und was er tatsächlich bewirken kann.
Der Friedensnobelpreis gehört zu den weltweit bekanntesten Auszeichnungen und wird an Personen oder Organisationen verliehen, die sich für Frieden und Völkerverständigung einsetzen.
Der Preis geht auf den schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel zurück, der durch die Erfindung des Dynamits ein beträchtliches Vermögen erwarb. Nobel war sich der zerstörerischen Kraft seiner Erfindung bewusst und entschloss sich, einen Teil seines Erbes für die Förderung des Friedens zu stiften. In seinem Testament von 1895 bestimmte er, dass der Friedensnobelpreis an Personen oder Organisationen gehen soll, die sich für die "Brüderlichkeit zwischen den Nationen" und die Abschaffung von Kriegen einsetzen.
Symbolkraft in Zeiten des Krieges
In einer von Kriegen und Konflikten geprägten Gegenwart, wie dem Krieg in der Ukraine oder den Krisen im Nahen Osten, behält der Friedensnobelpreis seine moralische Bedeutung. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf mutige Einzelpersonen und Organisationen, die trotz aller Hindernisse für Frieden und Menschenrechte kämpfen. Die Auszeichnung an Menschenrechtsaktivisten aus der Ukraine, Russland und Belarus im Jahr 2022 zeigt, wie der Preis in aktuellen geopolitischen Spannungen eingesetzt wird. Zwar kann der Friedensnobelpreis keine Konflikte direkt lösen, doch er symbolisiert die internationale Hoffnung auf friedliche Lösungen und gibt Aktivisten und Friedensvermittlern den Ansporn, ihre gefährliche Arbeit fortzusetzen.
Kritik und Grenzen
Trotz seiner Bedeutung gibt es auch Kritik. Entscheidungen wie die Verleihung des Preises an Barack Obama 2009 wurden hinterfragt, da er noch wenig konkrete Maßnahmen für den Frieden umgesetzt hatte. Auch wird kritisiert, dass der Preis keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Verlauf von Kriegen hat und oft auf Einzelpersonen fokussiert, während die tieferen Ursachen von Konflikten unbeachtet bleiben.
Was denken Sie?
Ist der Friedensnobelpreis mehr als ein starkes Symbol? Kann er die Schaffung von Frieden unterstützen? Was ist Ihre Meinung?
Zu Gast im Studio bei Bayern 2-Moderator Achim Bogdahn waren Dr. Stefan Kroll vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt/Main und Prof. Florian Coulmas, Japanologe und ehemaliger Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio.
Radio, TV und Online
Beim Bayern 2-Tagesgespräch sprechen wir mit kompetenten Studiogästen über aktuelle gesellschaftlich wichtige Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion. Und Sie können dabei sein! Immer werktags ab 12.05 Uhr live im Bayern 2-Live-Stream und im Hörfunkprogramm Bayern 2, sowie bei ARD-alpha. Alle vergangen Sendungen finden Sie als Video in unserem Podcast.
Rufen Sie an und diskutieren Sie mit im Tagesgespräch! Unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800/94 95 955 sind wir immer werktags ab 11 Uhr für Sie erreichbar.
Sie können uns auch über WhatsApp und Telegram einen Kommentar schicken, den wir dann gegebenenfalls in der Sendung zitieren. Die Nummer dafür ist die 0151/7 220 220 7.