Gutes Beispiel Das waren die Gewinner 2016
In der ersten Runde des Wettbewerbs haben über 500 Projekte und Initiativen mitgemacht. Dies sind die fünf Preisträger.
1. Platz: EinDollarBrille e.V.
Mehr als 150 Millionen Menschen auf der Welt bräuchten eine Brille, können sich aber keine leisten. Der Verein EinDollarBrille e.V. hat eine günstige Brille entwickelt, die aus einem leichten und stabilen Federstahlrahmen besteht, in den vorgeschliffene Brillengläser eingeklickt werden. Herstellung und Verkauf erfolgen vor Ort in den Entwicklungsländern – dazu bildet der Verein einheimische Fachkräfte aus. Die EinDollarBrille hilft sehschwachen Menschen also nicht nur, wieder an Bildung und Arbeitsleben teil zu nehmen, sondern schafft sogar selbst Arbeitsplätze. Die Brille gibt es in acht Ländern, unter anderem in Malawi und Burkina Faso. Rund 25.000 Menschen können dank ihr besser sehen.
2. Platz: Nana - Recover your smile e.V.
Viele Krebspatienten haben nicht nur mit dem Schock der Diagnose, sondern nach der Chemotherapie auch mit dem Verlust ihrer Haare zu kämpfen. Mit kostenlosen Schmink- und Stylingkursen sowie Fotoshootings hilft Nana - Recover your smile e.V. den Patientinnen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und neuen Lebensmut zu schöpfen. Über 400 Frauen und 50 Männer haben sich bereits porträtieren lassen. Die Idee zu dem Projekt hatte Nana Stäcker, die mit 21 Jahren selbst an Krebs starb. Nach ihrem Tod gründeten Familie und Freunde den Verein und arbeiten seitdem mit professionellen Stylisten und Fotografen zusammen, die auch todkranken Menschen in Palliativstationen einen würdevollen Abschied ermöglichen.
3. Platz: Refudocs
Flüchtlinge haben ein Recht auf medizinische Versorgung. Theoretisch. Praktisch hat das aber inmitten des Flüchtlingsansturms nicht gut funktioniert. Die Refudocs haben dort, wo der Staat nicht schnell genug handeln konnte, ein System der unkomplizierten, aber professionellen medizinischen Hilfe für Asylbewerber aufgebaut. Dank ihres Engagements gibt es in der Münchner Bayernkaserne eine gut ausgestattete Praxis. Ein Team von rund 100 Ärzten und Krankenschwestern hat im vergangenen Jahr 9.000 Patienten behandelt. Inzwischen wurde das Praxissystem an anderen Standorten übernommen. Um auch Flüchtlinge in dezentralen Gemeinschaftsunterkünften besser versorgen zu können, planen die Refudocs eine mobile Krankenpraxis.
4. Platz: Stadt - Land - Beides. Solidarische Landwirtschaft Nürnberg
Viele kleine Landwirtschaftsbetriebe kämpfen ums Überleben. Mit der Solidarischen Landwirtschaft haben sie eine Chance. In der Nürnberger Initiative Stadt - Land - Beides unterstützen rund 100 Verbraucher, die sogenannten Ernteteiler, mehrere Bauernhöfe aus der Region mit einem monatlichen Betrag. Dafür bekommen sie einen Teil der Ernte: Kartoffeln oder Erdbeeren, Ziegenkäse oder Joghurt, Getreide oder Rindfleisch. Die frischen Produkte holen sie sich in Depots ab, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Alles ist bio, saisonal, unverpackt und manchmal auch krumm. Die Ernteteiler können bei der Arbeit am Hof mithelfen und erleben, wie Nahrungsmittel nachhaltig produziert werden.
5. Platz: nearBees - Honig von Nebenan
Bienen sind für unser Ökosystem unverzichtbar. Ohne Imker - keine Honigbienen - und das bedeutet: weniger Artenvielfalt. Das junge Start-up nearBees hat sich zum Ziel gesetzt, gegen den Rückgang der Bienenpopulationen anzukämpfen. Und bietet heimischen Hobby-Imkern durch ein innovatives Vermarktungssystem die Chance, auch kleine Mengen Honig zu vertreiben. Verbraucher bestellen über die Onlineplattform unkompliziert Honig aus der Region - und unterstützen damit regionale Imker. So können diese ihre Bienenvölker halten und langfristig für eine blühende und summende Nachbarschaft sorgen. Sich um die kleinen Tiere zu kümmern, kann Großes bewegen.