Gutes Beispiel Das waren die Gewinner 2017
Wieder haben über 500 Projekte und Initiativen beim Wettbewerb mitgemacht. Dies sind die fünf Preisträger.
1. Platz: Zeltschule - Bildung für Flüchtlingskinder im Libanon
Fast 200.000 syrische Kinder leben in Flüchtlingscamps in der libanesischen Beeka-Ebene - seit Jahren bekommen sie keine Schulbildung. Um zu verhindern, dass eine ganze Generation in den Analphabetismus abrutscht, baut der Verein Zeltschule e.V. in den Camps Schulen. Jeweils 100 bis 250 Kinder lernen in den Zeltschulen Lesen, Schreiben und Rechnen. Das alles geschieht mit der Unterstützung von Münchner Schülern, Eltern, Lehrern und anderen Freiwilligen, die mit verschiedensten Aktionen Geld für die Schulen sammeln und "ihre" syrischen Schüler unterstützen.
2. Platz: Ambulantes Kinderhospiz - Hilfe für Familien
Wenn ein Kind lebensbedrohlich erkrankt, ändert sich für die Familien alles. Neben ärztlicher Versorgung brauchen sie vor allem Unterstützung im Alltag und ein soziales Netz, das sie auffängt. Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München berät und betreut bayernweit rund 300 Familien. Ärzte, Therapeuten, Sozialarbeiter und viele ehrenamtliche Familienbegleiter helfen bei organisatorischen Dingen, leisten psychologische Betreuung und versuchen, den Kindern trotz schwerster Krankheiten schöne Momente zu schenken. Auch beim Abschiednehmen steht das Team an der Seite der trauernden Eltern.
3. Platz: Ofenmacher - Rauchfreie Lehmöfen in Entwicklungsländern
In vielen Entwicklungsländern kochen die Menschen am offenen Feuer im Wohnraum. Das ist gefährlich: Der Raum füllt sich mit beißendem Rauch, schwere Augen- und Lungenschäden sowie schlimme Brandverletzungen sind die Folge. Die Lösung: eine einfache Kochstelle mit Rauchabzug. Die Ofenmacher e.V. bilden in Nepal und anderen Ländern lokale Ofenbauer aus, die Öfen aus Lehm herstellen. Es entstehen Arbeitsplätze vor Ort, die Familien brauchen deutlich weniger Brennholz, stoßen somit weniger CO2 aus und können endlich kochen, ohne ihrer Gesundheit zu schaden.
4. Platz: IG OMa - Dorfprojekt im Allgäu
Auch wenn der Name so klingt - um Omas geht es nicht. Die Interessensgemeinschaft Oberdorf/Martinszell im Allgäu bekämpft ein Problem, das viele kleine Gemeinden haben: Leerstand und Verödung. Nachdem der letzte Gasthof geschlossen, der letzte Tante Emma Laden dichtgemacht hatte, gab es keine Möglichkeit mehr, vor Ort einzukaufen oder sich zu treffen. Die IG OMa hat das alte, leer stehende Bahnhofsgebäude liebevoll renoviert und einen sozialen Treffpunkt daraus gemacht. Mit Café, Wochenmarkt und Brotbackofen.
5. Platz: Social Bee - Jobs für Flüchtlinge
Viele Flüchtlinge möchten arbeiten, finden aber keinen Job. Manche Firmen würden gerne einen Asylbewerber beschäftigen, schrecken aber vor dem bürokratischen Aufwand zurück. Das junge Start-up Social Bee stellt Flüchtlinge bei sich an und entleiht sie an mittelständische Firmen. Durch das feste Beschäftigungsverhältnis wird die Eingliederung in den Arbeitsmarkt erleichtert. Auch weniger Qualifizierte haben die Chance auf einen sicheren Job. Social Bee finanziert seinen Mitarbeitern Deutschkurse und betreut sie im Alltag mit einem vielfältigen Programm. Ziel ist, dass sie nach rund einem Jahr vom ausleihenden Arbeitgeber fest übernommen werden.