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Gutes Sehen Augenheilkunde

Wie kann ich dafür sorgen, dass ich gut sehe? Wenn die Sehkraft nachlässt oder das Auge erkrankt, kennt die Augenheilkunde viele Möglichkeiten zu helfen. Wir stellen sie vor.

Von: Uli Hesse

Stand: 12.12.2023 |Bildnachweis

Ein menschliches Auge in Großaufnahme | Bild: colourbox.com

"Hüten, wie den Augapfel" – dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Auf die Frage, auf welches Sinnesorgan sie am wenigsten verzichten könnten, antworten die meisten Menschen: "Auf die Augen".
Über eine Millionen Nervenfasern sind mit dem Gehirn verbunden. Die Augen leisten ständig Präzisionsarbeit. Sie fokussieren in die Nähe oder in die Ferne und stellen sich auf immer neue Lichtverhältnisse ein.

Warum man zwei Augen braucht

Nur wenn beide Augen perfekt aufeinander abgestimmt sind, ist dreidimensionales Sehen möglich – denn jedes Auge für sich liefert nur zweidimensionale Informationen an das Gehirn, aus dem dieses dann das räumliche Bild errechnet.

Warum Augen so wichtig sind

Experte:

Prof. Dr. med. Siegfried Priglinger, FEBO, Direktor der Augenklinik und Poliklinik des Klinikums der Universität München

In der heutigen Welt nimmt man einen Großteil der Informationen über die Augen auf. Die Angst vor Erblindung oder Sehbehinderung ist deshalb groß. Doch zwischen perfektem Sehen und völliger Erblindung liegen viele Zwischenstufen. Und nicht immer nehmen die Betroffenen wahr, dass sie an einer Augenkrankheit leiden, die ihr Sehvermögen langsam aber unaufhaltsam beeinträchtigt.

Ab dem 40. Lebensjahr sollte jeder regelmäßig mindestens alle zwei Jahre einen Augenarzt zu einer Kontrolluntersuchung aufsuchen, und ab 50 bzw. 60 Jahren jedes Jahr. Falls in der Familie gehäuft bestimmte Augenerkrankungen wie Grüner Star vorkommen, sollte man sich schon ab dem 30. Lebensjahr 2-jährlich vom Facharzt durchchecken lassen.

Chronisch Kranke

Diabetiker vom Typ 1 sollten spätestens fünf Jahre nach ihrer ersten Diagnose den Augenarzt aufsuchen. Diabetiker vom Typ 2 werden meist mit über 40 diagnostiziert und sollten sich ab dem Zeitpunkt der Diagnose mindestens einmal pro Jahr untersuchen lassen.

Bei Gefäßerkrankungen verändern sich auch die Gefäße im Auge. Sie beeinträchtigen die Netzhaut und führen zu einer Sehverschlechterung. Auch viele rheumatische Erkrankungen können sich auf die Augen auswirken; Betroffene sollten daher regelmäßig den Augenarzt aufsuchen.

Kinder

Bei Kindern sollte zusätzlich zu den kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen einmal im ersten Lebensjahr und im dritten Lebensjahr eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.

Kinder mit positiver Familienanamnese (z.B. ein Elternteil oder Geschwister sind stärker fehlsichtig, Schielen, Augentumor, etc.) sollten bereits in den ersten sechs Monaten nach Geburt augenärztlich untersucht werden. Dadurch können viele Erkrankungen bereits im Frühstadium erkannt werden.

Hilfe für Ratsuchende:

Eine Beratungsstelle für Menschen, die sich über Augenkrankheiten und alles, was damit zusammenhängt, informieren wollen, finden Sie bei "Blickpunkt Auge", einem Angebot des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB).
Hier gibt es unabhängige und kostenfreie Informationen rund um Augenerkrankungen, zum Beispiel:

  • Grundlegende Fragen zu den häufigsten Augenerkrankungen
  • Sehhilfen und andere Hilfsmittel
  • Rechtliche und finanzielle Ansprüche
  • Tipps und Tricks zur Alltagsbewältigung und Schulung in lebenspraktischen Fähigkeiten
  • Unterricht zur sicheren Orientierung im Straßenverkehr
  • Erhalt des Arbeitsplatzes oder berufliche Neuorientierung