Grundlegendes über Haare Wie viele Haare und wozu?
Ein Mensch hat etwa 80.000 bis 120.000 Kopfhaare. Es gibt Beobachtungen, dass die genaue Menge der Haare auch mit der Haarfarbe zusammenhängen könnte. So haben Rothaarige wohl etwas kräftigeres Haar, dafür aber etwas weniger an Zahl. Blonde Menschen haben dagegen feineres Haar, dafür ein bisschen mehr. Braunhaarige liegen in der Mitte. Wo genau der Zusammenhang zwischen Haarmenge und Haarfarbe liegt, ist jedoch bislang nicht geklärt.
Haare sind komplexe Keratinfäden, d.h. sie bestehen aus speziellen Proteinen. Sie werden sozusagen in einer kleinen 'Fabrik' 'produziert', dem sogenannten 'Haarfollikel'. Er besteht aus Millionen von spezialisierten Zellen, die zusammenarbeiten müssen, damit ein Haarfaden entstehen kann. Mit der Haarwurzel sind Haare in der Kopfhaut verankert.
Wozu brauchen wir Haare?
Der Mensch hat im Laufe der Evolution die meisten seiner Körperhaare verloren. Dennoch erfüllen sie auch heute noch wichtige Funktionen. So schützen Haare beispielsweise vor Parasiten- und Mückenbefall und isolieren vor Kälte. Kopfhaare halten außerdem schädliche UV-Strahlen von unserer empfindlichen Kopfhaut fern. Achselhaare werden heute hingegen als störend empfunden. Ihre frühere Funktion, über Duftsignale Informationen weiterzugeben, haben sie weitgehend verloren bzw. ist sie mittlerweile unerwünscht.
Haarwachstum und Haarverlust
Unsere Kopfhaare wachsen jeden Tag etwa 0,3 Millimeter. Das macht im Monat circa einen Zentimeter pro Haar. Gleichzeitig verlieren gesunde Menschen täglich 60 bis 100 Haare. Das ist völlig normal, da Haare in der Regel nur etwa drei bis sechs Jahre wachsen. In Extremfall können es aber auch nur zwei oder bis zu zehn Jahre sein. Grundsätzlich hört aber jedes Haar irgendwann auf zu wachsen und fällt aus. Nachdem der Haarfollikel wie bei einer Komplettrenovierung wieder neu aufgebaut worden ist, wächst ein neues Haar nach.
Haarwurzelanalyse
Wenn jemand das Gefühl hat, ungewöhnlich viele Haare zu verlieren, sollte er unbedingt zum Arzt gehen. Mittels einer Haarwurzelanalyse (Trichogramm) kann dort festgestellt werden, ob überdurchschnittlicher und damit möglicherweise krankhafter Haarverlust vorliegt. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn weniger als 80 Prozent der Kopfhaare aktiv wachsen. Haare, die ihr Wachstum einstellen, treten in eine zwei- bis viermonatige Ruhephase ein, bevor sie schließlich ausfallen.
Was beeinflusst das Wachstum unserer Haare?
Die Frage, wo bei wem wie viele Haare wachsen, hängt – ebenso wie die Haarfarbe - überwiegend von genetisch festgelegten Faktoren ab, die nur schwer zu beeinflussen sind. So liegt es etwa an einer Kombination von sechs bis zehn verschiedenen Genen, ob ein Mann zu den circa 50 Prozent gehört, die im Laufe ihres Lebens Zeichen einer Glatze bekommen. Auch wie dicht der Bartwuchs eines Mannes wird oder wie sehr eine Frau mit unerwünschter Körperbehaarung zu kämpfen hat, liegt meist in den Genen.