Bayern 2-StudioClub Phil Vetter
Am 8. März gab Phil Vetter ein exklusives Konzert im Münchner Funkhaus und stellte sein neues Werk "Das Blaue vom Himmel" vor. Die Höhepunkte gibt es am Ostermontag im radioMitschnitt zu hören.
Mit neun Jahren hat er in der Blaskapelle seines Heimatdorfs Trompete gespielt, mit 20 dann lieber Bass, Gitarre, Keyboards und Schlagzeug und wollte Rockstar werden. Mit 44 ist er einer der respektiertesten deutschen Liedermacher und singt nun "Das Blaue vom Himmel".
Bis dahin war es ein weiter Weg: Vom Trompeter zum Multiinstrumentalisten und Sänger, von der Mitwirkung bei diversen Münchner Gitarrenbands - wie Garden Gang, Erdling, Sitter - bis zum komplett selbst geschriebenen und produzierten Singer-Songwriter-Album.
Zwischendurch wäre Phil Vetter beinahe doch noch Rockstar geworden. Als Frontman der Indie-Rock-Band Big Jim spielte er im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller und bei den ganz großen Festivals: "Rock im Park" und "Rock am Ring". Aber nach zwei Alben lösten sich Big Jim 2005 auf, ohne den großen Durchbruch geschafft zu haben.
Phil Vetter erfindet sich nochmal neu. Als Songwriter, als Melancholiker, als einer, der live auch alleine auf der Bühne bestehen kann, obwohl er inzwischen doch meistens wieder mit Band spielt. Anfangs schreibt er noch englische, aber auf dem 2011 erschienenen Album "Karate" schieben sich dann die ersten deutschen Lieder dazwischen.
Mit dem 2013 erschienenen Album "42" sind dann die englischen Songs endgültig aus dem Repertoire verschwunden. Seine ungewöhnlichen Sprachbilder bringen ihm Vergleiche mit Element of Crime und Rio Reiser ein und musikalisch erweist er sich als Tausendsassa im Spannungsfeld zwischen Dub, Reggae, Rock und Pop.
Ähnliches gilt für sein neues Album "Das Blaue vom Himmel". Phil Vetter saß zum ersten Mal selber auf dem Produzentenstuhl und hat jedem Lied ein ganz eigenes Soundmäntelchen umgehängt. Da gibt es karge Solonummern ("Das Ganze", "Voll normal"), aber auch lupenreinen, elektronisch unterfütterten Pop ("Übersee"), Jazziges ("Trottelkind") und sogar einen leicht angerockten Walzer ("Nadelöhr").
Dass Vetter vor kurzem das beschauliche Weßling bei München verlassen und sich in den Berliner Großstadttrubel gestürzt hat, hört man den Liedern seines neuen Albums aber noch nicht an.
Phil Vetter präsentierte mit seiner Band sein neues Album im Bayern 2-StudioClub am 8. März 2016 - zehn Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin. Karten für dieses exklusive Konzert im Studio 2 des Münchner Funkhauses gab es nur hier zu gewinnen. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es die Höhepunkte am Ostermontag, 28. März 2016, ab 15:05 Uhr im radioMitschnitt.
Nr. | Titel |
---|---|
1. | Trottelkind |
2. | Hinterher |
3. | Übersee |
4. | Im Grünen |
5. | Voll Normal |
6. | Astronaut |
7. | Nonsens |
8. | Der Hund |
9. | Verlieren |
10. | Geschafft |
11. | Tentakel |
12. | Elastic |
13. | Hundert Pro |
Besetzung
Phil Vetter: Gesang, Gitarre
Florian Riedl: Flöte, Sopransaxophon, Klarinette, Bassklarinette
Klaus Schuster-Woldan: Bluesharp, Gesang
Jürgen Reuter: Kontrabass, E-Bass, Cello, Gesang
Dominik Scholz: Schlagzeug, Percussion, Glockenspiel
Tobias Ruhland: Hackbrett
Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks 2016
Aufnahme des Konzerts vom 8. März 2016 im Studio 2 des Münchner Funkhauses
Ton & Technik: Klemens Kamp, Elisabeth Panzer, Emanuel Herrmann, Michael Krogmann