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Katholische Welt Fünf Jahre Papst Franziskus

Papst Franziskus | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 11.03.2018
08:05 bis 08:30 Uhr

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Mensch unter Menschen
Fünf Jahre Papst Franziskus
Von Tilmann Kleinjung
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Am Rande des Papstbesuches in Chile Mitte Januar ereignete sich eine Szene, die bezeichnend ist für diesen Papst: Als Franziskus im Papamobil durch die Straßen fuhr, gab es einen kleinen Unfall. Eine Polizistin wurde von ihrem Pferd abgeworfen. Der Papst ließ das Auto anhalten, stieg aus und kümmerte sich mit anderen um die am Boden liegende Frau. Eine eigentlich selbstverständliche, menschliche Reaktion, allerdings nicht für einen Pontifex Maximus auf Staatsbesuch. Doch Franziskus setzt sich seit seiner Wahl vor fünf Jahren immer wieder über das Protokoll hinweg. Er sucht den direkten Kontakt zu den Menschen, unabhängig von deren Rang, Nationalität oder Konfession. Er will auch als Papst ein Mensch unter Menschen bleiben. Das ist das Markenzeichen dieses Pontifikats. Ein Papst wie du und ich. Franziskus macht sich die Sorgen und Nöte der Menschen zu Eigen. Er ist ein leidenschaftlicher Anwalt für die Rechte von Flüchtlingen, kämpft gegen Ausbeutung und Sklaverei. Und in der Kirche plädiert er für mehr Barmherzigkeit und weniger starre Doktrin - zum Beispiel im Umgang mit geschiedenen Katholiken.
Nach fünf Jahren im Amt lernt die Welt auch eine andere Seite dieses Mannes kennen: ein machtbewusster und durchsetzungsstarker Papst. Prominentestes Opfer dieser harten Linie ist der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Franziskus wiederholt kritisiert hatte. Müller wurde im vergangenen Sommer als Präfekt der Glaubenskongregation überraschend vor die Tür gesetzt. Nach fünf Jahren im Amt hat Franziskus offenbar erkannt: Wenn er die Kirche barmherziger machen will, muss er mit seinen Mitarbeitern manchmal auch unbarmherzig sein.

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